Rolf Ackermanns neu aufgelegter und überarbeiteter Roman "Die weiße Jägerin von Afrika" (Erstausgabe 2006) spielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts während der Zeit des deutschen Kolonialismus.

Auch der Bruder von Margarethe Trappe hatte sein Glück in Afrika gesucht. Die zahlreichen Briefe an seine Schwester weckten den Wunsch in ihr, nach Deutsch-Ostafrika zu reisen. Zusammen mit ihrem Mann Ulrich verlässt Margarethe Berlin und findet 1907 in der Gegend des heutigen Arusha Nationalparks zwischen Kilimandscharo und Mount Meru ihre zukünftige Heimat. 

Die junge Frau betreibt mit Ulrich eine Farm und macht sich einen Namen als Jägerin. Gemeinsam mit Anthimos Koundouriotis - einem alten Freund ihres inzwischen verstorbenen Bruders - organisiert sie Safaris. Auch die Massai sind ihr wohlgesonnen und beten sie als 'weiße Mutter' förmlich an. 

Im Laufe der Jahre lebt sich das Ehepaar Trappe auseinander. Margarethe verabscheut das herrische Gebaren von Ulrich und seinen Freunden. Sie findet ihre Liebe bei Anthimos. Aber das Glück ist ihr nicht hold. Wird Margarethe zum Spielball der weltpolitischen Mächte? 

Roman fesselt bis zur letzten Zeile

Rolf Ackermann muss zu Beginn seines Roman geschichtlich weit ausholen, um die historische Situation in Afrika zu schildern. In eindrucksvoller Weise wird in dem Buch die deutsche Kolonialgeschichte und das Leben einer außergewöhnlichen Person zu einem spannenden und faszinierenden Frauenporträt verknüpft. Auch wenn Margarethes eindruckvolle und aufregende Erlebnisse im Rahmen der Fülle der historischen Fakten vielleicht doch etwas zu kurz kommen. 

Überzeugend und beeindruckend ist das Fachwissen des Autors und seine szenisch detaillierten Schilderung des aus europäischer Sicht 'geheimnisvollen Kontinents Afrika'. Ackermanns Roman fesselt bis zur letzten Zeile.

Ehemalige Lodge von Hardy Krüger

Die Farm von Margarethe Trappe wird später Drehort des Filmklassikers Hatari mit John Wayne und Hardy Krüger in den Hauptrollen. Der deutsche Schauspieler kauft die Farm anschließend und baut sie zur Lodge aus. Heute beherbergt sie das Gebäude die Momella Wildlife Lodge, in der nahegelegenen früheren Farm und Privatwohnung von Hardy Krüger ist heute die Hatari Lodge untergebracht.