Action Medeor will in Tansania eigene Aidsmedikamente produzieren

Das Medikamenten-Hilfswerk action medeor will in Tansania eigene Aidsmedikamente entwickeln und herstellen. "Unsere Anstrengungen werden dazu führen, dass die Preise weiter sinken und die armen Länder unabhängig von teuren Importen werden", erklärte der Vorstand des Hilfswerks, Bernd Pastors, am Donnerstag in Tönisvorst bei Krefeld. Einheimische Pharmazeuten sollen das Medikament unter Anleitung von erfahrenen Experten entwickeln. Dafür richtet action medeor ein Entwicklungs- und Forschungslabor an einer Universität in Daressalam in Tansania ein. Das afrikanische Land sei eines der von Aids am schlimmsten betroffenen Länder Afrikas.

Noch immer würden fast 60 Prozent aller Aidskranken nicht behandelt, weil die Medikamente nicht verfügbar oder zu teuer seien, beklagte Pastors. Aids-Medikamente der neuen Generation seien für die armen Menschen in den Entwicklungsländern viel zu teuer. Außerdem pochten Pharmaunternehmen auf Patentschutz.

Das Medikamentenhilfswerk betreibt nach eigenen Angaben seit sieben Jahren eine eigenständige Produktion und Entwicklung von Medikamenten in afrikanischen Ländern mit Unterstützung der Europäischen Kommission, des Bundesentwicklungsministeriums und der nordrhein-westfälischen Landesregierung.

Weitere Infos: www.medeor.org