Arnold Stadler: „Am siebten Tag flog ich zurück“ Meine Reise zum Kilimandscharo

Zum Kilimandscharo reist in diesem wundersamen Buch der Ich-Erzähler, hinter dem sein Autor Arnold Stadler gut zu erkennen ist. Eine Reportage soll er schreiben, aber er will weder auf den Gipfel noch auf Safari gehen. Im Gegenteil: Er hat Angst vor wilden Tieren und einen Smoking und Lackschuhe im Gepäck, weil er ja anschließend eine Einladung nach Bremen hat. Und es genügt ihm völlig, einfach den wunderbaren Berg anzuschauen, der als Ölgemälde in der elterlichen Wohnstube hing und seither sein Sehnsuchtsziel ist.

Die Reise nach Afrika wird für den Erzähler zu einer tragikomischen Tour de Force durch deutsche Gegenwart, koloniale Vergangenheit und touristische Träume. Und, wie könnte es anders sein bei diesem Autor, zu einer kurvenreichen Erkundung des eigenen Inneren und des ganzen menschlichen Lebens.

„Am siebten Tag flog ich zurück“ ist ein poetisches Plädoyer, in einer sich wandelnden Welt das eigene Ich zu erhalten, die eigenen Wege zu gehen – und auf dem Glück zu bestehen.
(Aus: Fischer Verlag)

„Der Roman ist alles andere denn eine konventionelle Reisegeschichte, eher deren Parodie in der von Stadler gewohnten Mischung aus schwarzem Humor und beißender Fortschrittskritik, verfasst in einem assoziativen Plauderton.“ (Deutschlandfunk Kultur)

Zur ausführlichen Buchbesprechung von Ursula März im Deutschlandfunk am 22.4.2021

„Arnold Stadlers Buch ist das poetisch-heitere Gegenstück zu allen pathetischen Abenteuer-Bergromanen. Es ist das richtige Buch für jeden, der Interesse an Afrika und an unserem Blick auf Afrika hat. Und für Stadler-Leser ist es sowieso wie Nachhausekommen.“ (SWR2)

Zur ausführlichen Buchbesprechung von Alexander Wasner in SWR2 am 10.3.2021

„Arnold Stadler ist ein Meister der Lakonie und Selbstironie, der Pointe und des wunderbar kultivierten Selbstzweifels. 'Am siebten Tag flog ich zurück' besticht als famoses Räsonnement voll Wissen, Witz und Melancholie. Die Assoziationen klickern und klackern wie die Kugel im Flipperautomaten. 'Mein Leben hat keinen Plot', heißt es einmal. Der Roman, der von diesem Leben handelt, allerdings schon. Wie der Erzähler sein Ringen in und mit der Welt zum Besten gibt, ist ein Erlebnis – in etwa so stark wie das einer Safari, bei der die 'Big Five' im Minutentakt hintereinander paradieren.“ (Frankfurter Rundschau)

Zur ausführlichen Buchbesprechung von Martin Oehlen in der FR am 8.4.2021

Arnold Stadler, 67, Mitglied des PEN, ist einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller und wurde unter anderem mit dem Marie Luise Kaschnitz-Preis, dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis ausgezeichnet.

Arnold Stadler: „Am siebten Tag flog ich zurück“
S. Fischer, Frankfurt/Main 2021
240 Seiten, 23 Euro