Skulptur von Beuys aus Ausstellung geraubt "und als Beutekunst nach Tansania entführt"

Große Aufregung im Oktober in Oberhausen: Die Skulptur „Capri Batterie“ von Joseph Beuys wurde aus einer laufenden Ausstellung im Theater Oberhausen geraubt. Ende Oktober erklärte Deonis Mgumbe, Kurator eines kleinen Museums in Iringa, dass er im Besitz der Skulptur sei und diese als „Beutekunst“ in seinem Museum in Tansania ausstellen werde. Über eine mögliche Rückgabe nach Deutschland müsse erst noch verhandelt werden.

Mit der „Capri Batterie“ von Beuys hatte sich das Land Nordrhein-Westfalen im Deutschen Pavillon der Expo 2000 in Hannover präsentiert, es war damals das kleinste Objekt der 16 Bundesländer. Nach der Weltausstellung wurde die Skulptur in die Beuys-Sammlung der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf aufgenommen.

Zu dem Diebstahl bekannte sich die Künstlergruppe „Frankfurter Hauptschule“, die auch die Verantwortung für den Transfer nach Tansania übernahm. Mit der Aktion wolle die Gruppe auf den Raub von Kunstgütern aus deutschen Kolonien aufmerksam machen, die sich noch immer in deutschen Museen befinden. Erst am 26. Oktober löste die Frankfurter Rundschau den mysteriösen Vorfall auf:

„Raubkunst für Afrika: Raubkünstler:innen stehlen bedeutendes Werk aus Ausstellung – Fall nimmt überraschende Wende“
Frankfurter Rundschau vom 26.10.2020