Die letzten Meldungen

Lockerung der Corona-Schutzbestimmungen

Die Regierung hat laut einem Bericht der tansanischen Tageszeitung 'The Citizen' am 8. September einige Covid-19-Beschränkungen an den Grenzübergängen gelockert.  Dazu gehört der Verzicht auf Temperaturmessungen und Schnelltests. Davon ausgenommen sind allerdings Personen, die kein Impfzertifikat oder kein Testzertifikat nach einer überstandenen Corona-Infektion vorweisen können.

Kinder im Alter von unter 12 Jahren brauchen keine Nachweise vorlegen.

Weitgehende Aufhebung der Maskenpflicht

Die Maskenpflicht, im Alltag so gut wie nie praktiziert, wird in Tansania aufgehoben. Sie besteht zum Schutz der Mitmenschen aber weiterhin für Personen, die an einer Grippe oder an Covid-19 erkrankt sind. Außerdem empfiehlt die Regierung laut Gesundheitsministerin Ummy Mwalimu das Tragen von Masken in Menschenversammlungen und an allen weiteren Orten, "wo dies ein 'Muss' ist".

Fortsetzung der landesweiten Impfkampagne

Trotz des Rückgangs der Infektionen will die Regierung weiterhin Maßnahmen ergreifen, um bis Dezember 2022 die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgegebene Impfquote von 70 Prozent zu erreichen. Gegenwärtig würden sich nur noch sieben erkrankte Menschen im Krankenhaus aufhalten. Sie seien alle ungeimpft.

Wegen "der Nachlässigkeit beim Schutz vor der Covid-19-Pandemie" hatte Präsidentin Samia Suluhu Hassan am 3. September die Gesundheitsministerin angewiesen, eine Beurteilung der Lage vorzunehmen und eine neue Richtlinie zum Tragen von Schutzmasken zu erlassen.

Impfquote liegt bei 27,3 Prozent

Gesundheitsministerin Mwalimu gab gestern den Anteil der in Tansania gegen Covid-19 geimpften Personen über 18 Jahre mit 60 Prozent an. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung sind in Tansania bislang jedoch lediglich 27,3 Prozent vollständig geimpft. Dies bedeutet aber immerhin eine deutliche Steigerung und ein Erfolg der landesweiten Impfkampagne in den letzten Monaten. Tansania liegt inzwischen sogar schon über dem afrikanischen Durchschnitt von 22,8 Prozent.

Die Impfquote in den Ländern der Ostafrikanischen Gemeinschaft:

77,9 % Ruanda
27,3 % Tansania
27,3 % Uganda
17,7 % Kenia
15,3 % Südsudan
3,0 % DR Kongo
0,1 % Burundi
Quelle: Our World in Data v. 10.9.2022 (vollständige Impfungen)
 

UNESCO-Vertreter lobt Bemühungen Tansanias zur Erhöhung der Impfquote

Ted Chaiban, UNICEF Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika, hat am 5. Juli bei einem offiziellen Besuch im State House in Daressalam in Gesprächen mit hochrangigen Regierungsvertretern die Bemühungen Tansanias zur Steigerung der Covid-19 Impfquote gelobt. 

12,4 Prozent jetzt mindestens einmal geimpft

Chaiban: „Obwohl Tansania das internationale Ziel, den Impfstoff an 70 Prozent der Bevölkerung zu verabreichen, nicht erreicht hat, konnte das Land die Impfrate von 6,3 Prozent Ende 2021 auf derzeit 12,4 Prozent steigern. Tansania hat die Impfung spät eingeführt, aber wir loben die Regierung dafür, dass die Zahl der Menschen erhöht wurde, die die Impfung durch die Outreach-Programme und in den Gesundheitseinrichtungen erhalten haben."

"Die Impfung muss beschleunigt werden"

Der Unesco-Vertreter mahnte Tansania, "die Dynamik jetzt beizubehalten und die Impfung zu beschleunigen". Es  müsse sichergestellt werden, dass bestimmte Gruppen wie ältere Menschen und Menschen mit chronischen Krankheiten bevorzugt behandelt und geimpft werden.“

Bislang nur 6,6 Prozent vollständig geimpft

Die angegebene Impfquote von 12,4 Prozent bezieht sich allerdings nur auf die Personen, die mindestens einmal geimpft worden sind. Vollständig geimpft wurden in Tansania bislang lediglich 6,6 Prozent. Damit rutscht Tansania auf einen der letzten Plätze in Afrika. Selbst im Südsudan wurden bereits 9,9 Prozent aller Menschen vollständig geimpft.
 

Landesweit ausreichend Impfstoffe vorhanden

Wie in einigen anderen Ländern mit extrem niedriger Impfquote ist offenbar auch in Tansania nicht der fehlende Impfstoff das entscheidende Problem. In Tansania herrscht auch kein Krieg wie in Äthiopien mit einer deutlich höheren Impfquote von 32,2 % (Stand: 7.7.2022). Mehrere Millionen Impfdosen, die über die internationale COVAX-Initiative ausgeliefert wurden, liegen derzeit im friedlichen Tansania ungenutzt in den Regalen.

Nach einem Jahr Corona-Leugnung und Verbreitung von Verschwörungstheorien durch die Magufuli-Regierung beherrschen trotz einer Kehrtwende in der Corona-Politik des Landes durch Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan immer noch irrationale Impfängste die große Mehrheit der Bevölkerung.
 

Jetzt 20 % in Afrika vollständig geimpft

Während weltweit inzwischen immerhin 61,2 Prozent aller Menschen vollständig gegen Covid-19 geimpft worden sind, sieht es in Afrika weiterhin deutlich schlechter aus: Am 7.7.2022 hatten nach offiziell gemeldeten Daten nur 20,0 Prozent der Afrikaner einen vollständigen Impfschutz.

Acht afrikanische Länder verfehlen immer noch erstes Impfziel von 10 %

Acht afrikanische Nationen haben ein globales Impfziel immer noch nicht erreicht. Die WHO hatte gefordert, bis Ende September 2021 in jedem Land wenigstens 10 % der Bevölkerung zu impfen.

Nur 11 Länder erreichten bisher das WHO-Impfziel von 40 %

Nur 11 afrikanische Nationen haben bis jetzt das WHO-Impfziel für das Jahresende 2021 erreicht, mindestens 40 % ihrer Bevölkerung vollständig gegen COVID-19 zu impfen: Seychellen, Mauritius, Ruanda, Botswana, Marokko, Kapverden, Tunesien, Sao Tome und Principe, Mosambik und Liberia. Fast alle anderen Länder, auch Südafrika mit aktuell 32 % (7.7.2022), sind von diesem Ziel derzeit noch weit entfernt.
 

Die Impfquoten der Kontinente im Vergleich:
vollständig geimpft (Stand: 7.7.2022)

84 % Australien
76 % Südamerika   
71 % Asien 
66 % Europa    
64 % Ozeanien     
64 % Nordamerika 
20 % Afrika            

61 % weltweit       

Aber auch innerhalb von Afrika gibt es drastische Unterschiede.

Die 10 Länder Afrikas mit der höchsten Impfquote:
vollständig geimpft (Stand: 7.7.2022)

82 % Seychellen  
74 % Mauritius    
65 % Ruanda
63 % Marokko 
63 % Botswana
55 % Kapverden 
53 % Tunesien     
44 % Mosambik
44 % Sao Tome und Principe
41 % Liberia

Die 10 Länder Afrikas mit der niedrigsten Impfquote:
vollständig geimpft (Stand: 7.7.2022)

0,1 % Burundi
2,5 % DR Kongo
4,5 % Kamerun
6,3 % Mali   
6,6 % Tansania
7,2 % Burkina Faso
9,9 % Südsudan
9,9 % Nigeria
10,0 % Somalia
10,1 % Sudan
k.A. Eritrea      

Bei den Mitgliedern der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) sieht es aktuell so aus:
vollständig geimpft (Stand: 7.7.2022)

65,2 % Ruanda        
23,7 % Uganda   
17,0 % Kenia  
  9,9 % Südsudan 
  6,6 % Tansania          
  2,5 % DR Kongo
  0,1 % Burundi    

Quelle: Our World in Data
 

G20 will ärmere Länder durch Finanzfonds besser auf künftige Pandemien vorbereiten

Es wird erwartet, dass die Weltbank, auf Ersuchen der G20 die Einrichtung eines Finanzintermediärfonds (FIF) vorantreiben wird, der Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen helfen soll, sich auf künftige Pandemien vorzubereiten. Der FIF würde als Vermittler fungieren und die Mittelzuweisungen überwachen, um den geschätzten jährlichen Finanzbedarf von 10,5 Milliarden Dollar für die Pandemievorsorge zu decken. Bislang wurden 1,1 Milliarden Dollar zugesagt.

In der Zwischenzeit hat die Afrikanische Entwicklungsbank die African Pharmaceutical Technology Foundation genehmigt, deren Ziel es ist, den Zugang Afrikas zu medizinischen Behandlungen, Impfstoffen und anderen pharmazeutischen Produkten durch lokale Produktion zu verbessern. Derzeit importiert Afrika mehr als 70 % seiner Arzneimittel.
Meldung aus 'Schockwellen', ONE.org
 

Deutschland als Gastgeber von Covax-Gipfel

Deutschland war Anfang April Gastgeber einer virtuellen Geberkonferenz für die internationale Impfinitiative Covax. Die Eröffnungsrede hielt Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Als weitere Teilnehmer waren u.a. Bundeskanzler Olaf Scholz, US-Außenminister Antony Blinken, UN-Generalsekretär António Guterres und Jose Manuel Barroso (Gavi Board) angekündigt, der die Sitzung gemeinsam mit Svenja Schulze leitete.

Deutschland (aktuelle G7-Präsidentschaft) hatte das Treffen gemeinsam mit Indonesien (G20-Präsidentschaft), dem Senegal (Vorsitz der Afrikanischen Union), Ghana und Gavi Covax AMC vorbereitet.

Logistische Fragen standen im Mittelpunkt

Da schon seit einigen Wochen ausreichend Impfstoffdosen zur Verfügung stehen, sollte es bei der Konferenz vor allem um logistische Fragen gehen. Beispielsweise um die Frage, wie in Entwicklungsländern auch entlegene ländliche Regionen erreicht werden können und wie die notwendigen Kühlketten organisiert, das Personal ausreichend mit Spritzen versorgt und das Gesundheitspersonal geschult werden kann.

4,4 Mrd. USD zur Intensivierung des Kampfes gegen die Pandemie

Nach Medienberichten wurden von den Geberländern 4,4 Milliarden US-Dollar aufgebracht, um den Kampf gegen die Pandemie in den Ländern mit niedrigem Einkommen intensivieren zu können. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden in diesem Jahr allerdings Zuschüsse in Höhe von insgesamt 15 Mrd. USD benötigt.  

Deutschland versprach auf der Konferenz 400 Millionen EUR sowie zusätzliche 224 Millionen EUR für die Impfstoff-Logistik. Ministerin Schulze betonte das Ziel, in allen Ländern mindestens 70 % der Bevölkerung zu impfen. Von diesem Ziel ist Afrika mit einer Impfquote von derzeit 15 % allerdings noch sehr weit entfernt.

Weitere Infos zur Tagung
 

Neue WHO-Studie: Fast 800 Millionen Infektionen in Afrika?

Laut eines am 7. April veröffentlichten Berichts der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben sich möglicherweise mehr als zwei Drittel der Afrikaner in den beiden letzten Jahren mit Covid-19 infiziert, fast 100-mal mehr als offiziell gemeldet.

Während Labortests insgesamt 11,5 Millionen Infektionen ergaben und offiziell 252.000 Todesfälle in ganz Afrika gemeldet wurden, könnten dem Bericht zufolge bis September 2021 bereits rund 800 Millionen Afrikaner infiziert worden sein.

Studie muss noch von Experten begutachtet werden

Die neue Studie muss bezüglich ihrer wissenschaftlichen Aussagekraft allerdings noch von Experten international begutachtet werden.

„Die Studie deutet darauf hin, dass mehr als zwei Drittel aller Afrikaner dem Covid-19-Virus ausgesetzt waren“, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti (Botswana), auf einer Pressekonferenz.
 

Africa CDC für Aussetzung der Impfstoff-Spenden nach Afrika

John Nkengasong, Direktor der 'Africa Centres for Disease Control and Prevention' (Africa CDC), hat sich Ende Februar in einem Gespräch mit POLITICO dafür ausgesprochen, alle weiteren Covid-19 Impfstoff-Spenden nach Afrika bis zum 3. oder 4. Quartal 2022 auszusetzen.  Die 'Africa CDC' mit Sitz in Addis Abeba sind eine gesetzliche Institution der Afrikanischen Union.

Nkengasong widersprach damit den zahlreichen Experten und Politikern der westlichen Industriestaaten, die trotz der in Afrika derzeit ausreichend vorhandenen Impfstoffe die sehr niedrige Impfrate in Afrika immer noch primär auf fehlende Impfstoffe zurückführen. 

Das Hauptproblem sind Lieferengpässe und fehlende Impfbereitschaft

„Es ist, als würde man einen ganzen Korb mit Lebensmitteln kaufen und ihn einfach auf den Küchentisch stellen“, sagte Nkengasong. „Wenn du die Lebensmittel nicht verwenden kannst, werden sie verrotten. Aber wenn du in kleineren Mengen einkaufst, dann kommst du in der Summe zwar immer noch auf dieselbe Menge an Lebensmitteln auf deinem Küchentisch – aber du hast keinen Abfall.“

Der Direktor von Africa CDC ist der Meinung, dass inzwischen nicht mehr die Lieferengpässe die hauptsächliche Herausforderung für die Impfkampagne in Afrika sind, sondern logistische Probleme und die fehlende Impfbereitschaft großer Teile der afrikanischen Bevölkerung.

Große logistische Probleme

Die Lager zur Aufbewahrung von Impfstoffen bei ihrer Ankunft, Kühllagerkapazitäten bei den Impfstellen und die Verfügbarkeit von Nadeln, Spritzen und Desinfektionstupfern seien logistische Herausforderungen, die gelöst werden müssen, sagte er. Manchmal würden Impfstoffe in ein abgelegenes Gebiet geliefert und dann würde man feststellen, dass dort wegen fehlender Nadeln nicht geimpft werden könne.

Insbesondere junge Menschen sehen das Virus nicht als Bedrohung

Auch „die Zurückhaltung der Bevölkerung bei der Impfung“ sei gegenwärtig ein weiteres Schlüsselproblem für Afrika, sagte Nkengasong. Insbesondere jüngere Bevölkerungsgruppen würden das Virus nicht als Bedrohung sehen und seien daher nicht motiviert, sich impfen zu lassen.

Nkengasong zieht daraus die Schlussfolgerung: „Es ist sinnvoll zu sagen: ‚Lasst uns innehalten und das Risiko vermeiden, so viel zu versenden, dass die Impfstoffe abgelaufen sind.“

Auch 'Gavi' will sich zukünftig an die Bedürfnisse der Länder anpassen

Auch die weltweite, in Genf ansässige 'Global Alliance for Vaccines and Immunizations' (Gavi) hat inzwischen bereits damit begonnen, die Bereitstellung von Covid-19-Impfstoffdosen an die Bedürfnisse der Länder anzupassen und den Ländern die Auswahl der Impfstoffe zu überlassen.  

„In Zeiten einer Pandemie wollen wir keinen Abfall. Bei Impfstoffkampagnen gibt es immer Verschwendung, aber wir wollen das so weit wie möglich minimieren“, sagte Seth Berkley, CEO von Gavi. „Bei unserem Bestreben, die Lücke bei der Impfstoffgerechtigkeit zu schließen, wird die Aufteilung der Impfdosen ein wichtiger Aspekt der weltweiten Impfbemühungen bleiben. Darum ist es wichtig sicherzustellen, dass das Angebot an der Nachfrage ausgerichtet bleibt und dass die Lieferungen in die einzelnen Länder weiterhin ihren Bedürfnissen und ihren nationalen Impfstrategien entsprechen.“

Auch in Tansania droht der Verfall vieler Impfdosen

Auch in Tansania drohen mehrere hunderttausend Impfdosen zu verfallen. In den landesweit circa 8.000 stationären und mobilen Impfzentren sind zwar ausreichend Impfstoffe gegen Covid-19 vorhanden, die Nachfrage stagniert jedoch schon seit Monaten - bei einer Impfquote von 6,6 Prozent (vollständig geimpft, Stand: 7.7.2022).
 


Ältere Meldungen

Uganda will Impfpflicht einführen: 6 Monate Haft für Impfgegner

In Uganda, dessen Impfquote inzwischen bei 17,0 Prozent liegt, hat die Regierung Anfang des Jahres angekündigt, eine Impfpflicht einführen. Ziel sei die Erreichung einer 'Massenimmunität'. Impfgegnern drohe eine Geldstrafe von 1.139 US-Dollar oder ersatzweise 6 Monate Haft.

Diskussion über Impfpflicht in mehreren Ländern Afrikas

In mehreren Ländern Afrikas hat seit Jahresanfang eine Diskussion über die Impfpflicht zum Schutz gegen das Covid-19 Virus eingesetzt. Auf den Komoren wurde bereits eine allgemeine Impfflicht eingeführt, in Ghana und Simbabwe eine Impfpflicht für den öffentlichen Dienst. In Malawi müssen sich seit Januar große Teile der Bevölkerung impfen lassen. Gegen diese Vorschrift hat eine in Malawi ansässige Initiative Rechtsmittel eingelegt und in erster Instanz verloren. In Sambia wurde eine beschlossene Impfpflicht wieder rückgängig gemacht.

In Malawi sind bislang erst 4,4 Prozent vollständig geimpft, fast die Hälfte der bereitgestellten Impfstoffe steht dort ähnlich wie in Tansania noch zur Verfügung. Auf den Komoren (mit Impfpflicht) liegt die Quote bereits bei 33,9 Prozent.

Nkengasong, Direktor des 'Africa Centres for Disease Control and Prevention' (CDC): „Mein Rat an die Bevölkerung des Kontinents lautet: ‚Geht und lasst euch impfen‘, damit es unnötig wird, dass die Regierungen eine Impfpflicht verhängen.“

"Corona-Impfpflicht auf den Komoren"
TV-Beitrag der Deutschen Welle vom 17.2.2022
 

EU verspricht 1 Milliarde Euro für das Gesundheitssystem Afrikas

Im Rahmen des Afrika-EU-Gipfels Ende Februar hat die Europäische Union den afrikanischen Ländern 100 Millionen Euro zur Unterstützung der Afrikanischen Arzneimittelagentur, 500 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank zur Stärkung der Gesundheitssysteme und 425 Millionen Euro für ein Impfpaket zugesagt.
 

Bereits 65 Anwälte an Covid-19 gestorben

Innocent Kibadu, Koordinator für die Tanganyika Law Society (TLS) in der Njombe Region, teilte Anfang Februiar 2022 auf einem Treffen seiner Vereinigung mit, dass seit März 2020 landesweit bereits 65 Anwälte an Covid-19 gestorben sind. Dies habe für die betroffenen Familien nicht nur Trauer, sondern auch finanzielle Notlagen bedeutet.

Der bei der Veranstaltung ebenfalls anwesende District Commissioner von Njombe, Kissa Kasongwa, appellierte daher an die Bevölkerung: "Die Impfstoffe sind in allen Impfzentren erhältlich. Sie sind sicher. Lassen Sie sich impfen, um sicher zu sein!"

Einführung von Online-Gerichten

In einem Bericht von Ippmedia wird darauf verwiesen, dass wegen des Anwaltsmangels Online-Gerichte eingeführt worden seien, um die angehäuften Rückstände abzuarbeiten. 
 

Emirates hat Flugbetrieb nach Tansania wieder aufgenommen

Die Fluggesellschaft Emirates hat in der letzten Januarwoche wieder den Flugbetrieb von und nach Tansania aufgenommen. Mehrere Wochen war der Flughafen von Dubai wegen der Verbreitung der Omikron-Variante für Einreisende aus Tansania gesperrt. Dies galt auch für Transitreisende mit Zielen in Europa.
 

Tansania seit dem  30. Januar kein Hochrisikogebiet mehr

Das Berliner Robert-Koch-Institut hat am 28. Januar auf seiner Homepage mitgeteilt, dass die Einstufung Tansanias als Hochrisikogebiet am 30. Januar aufgehoben wird. Damit entfällt auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland.

Neue Einstufung trotz schlechter Datenlage und niedriger Impfquote

Eine offizielle Begründung dafür, dass Tansania jetzt nicht mehr als Hochrisikogebiet geführt wird, gibt es nicht. Offensichtlich scheinen aber die nach wie vor unverändert schlechte Datenlage und die ausgesprochen niedrige Impfquote, im Vergleich beispielsweise zu Ruanda oder Südafrika, keine entscheidende Rolle mehr zu spielen.
 

China lieferte weitere 200.000 Impfdosen nach Sansibar

China hat am 28. Januar in einer dritten Lieferung weitere 200.000 Impfdosen an Sansibar ausgeliefert. Die Übergabe an die Regierung Sansibars erfolgte durch den chinesischen Generalkonsul Zhang Zhisheng.

Mit der Lieferung könnten weitere 100.000 Sansibari gegen Covid-19 geimpft werden. Allerdings ist auch auf Sansibar die Bereitschaft zur Impfung kaum vorhanden.
 

USA lieferten weitere 1,6 Millionen Impfdosen nach Tansania

Die USA haben im Rahmen der internationalen Impfinitiative COVAX erneut über 1,6 Millionen Biontech-Impfdosen nach Tansania gespendet. Nach Mitteilung der US-Botschaft in Tansania wurde die Lieferung in der dritten Januarwoche am Internationalen Flughafen von Daressalam an Rashid Mfaume übergeben, dem Regional Medical Officer der Millionenmetropole am Indischen Ozean.

Damit erhöht sich die Gesamtzahl der US-Lieferungen an Tansania auf nunmehr über 4,5 Millionen COVID-19-Impfstoffdosen, darunter 1 Million Dosen Johnson & Johnson im Juli 2021 und weitere über 3,5 Millionen Dosen Biontech in drei Raten zwischen November 2021 und Januar 2022.

USA: Kauf von 1 Milliarde Impfdosen für Entwicklungsländer

Die USA hatten bis zur 3. Januarwoche bereits 365 Millionen Impfdosen an andere Länder ausgeliefert und 1 Milliarde Impfstoffdosen zur Spende an fast 100 Entwicklungsländer gekauft. Der US-Beitrag an die Impfallianz Gavi betrug zu diesem Zeitpunkt nach eigenen Angaben bereits 4 Milliarden US-Dollar und umfasste neben der Lieferung von Medikamenten auch weitere Hilfsgütern, Therapeutika sowie andere Hilfe, um den Ländern beim Wiederaufbau der Wirtschaft, bei der Überwindung von Nahrungsmittelknappheit und der Stärkung des Gesundheitswesens zu helfen.
 

Africa CDC: "Afrika jetzt ausreichend mit Impfstoffen versorgt"

John Nkengasong, Direktor der 'Africa Centres for Disease Control and Prevention' (Africa CDC), teilte auf seiner obligatorischen wöchentlichen Pressekonferenz am 13. Januar in Johannesburg durchaus überraschend der Weltöffentlichkeit mit, dass inzwischen alle afrikanischen Länder ausreichend mit Covid-19-Impfstoff versorgt seien.

„Ich kenne jetzt kein Land in Afrika, in dem die Menschen keinen Impfstoff bekommen würden, wenn sie sich impfen lassen wollen“, sagte Nkengasong.

Impfstoffe für 25-30 Prozent der Afrikaner

Nach Angaben der Africa CDC, einer gesetzlichen Institution der Afrikanischen Union, hat Afrika bis Mitte Januar 2022 insgesamt 663 Millionen Impfdosen erhalten. Bei einer Bevölkerungszahl von circa 1,4 Mrd. Einwohnern könnten damit unter Berücksichtigung des hohen Anteils von Johnson & Johnson Impfungen (bei J&J zählt bereits eine einmalige Impfung als 'vollständig geimpft') geschätzt mindestens 25-30 Prozent aller Afrikaner vollständig geimpft sein - tatsächlich sind es aber gerade einmal 11 Prozent.   

Afrika könnte sogar noch über wesentlich mehr Impfstoffe verfügen, hätten die afrikanischen Länder nach Angaben der Medienplattform Devex nicht im Dezember 2021 circa 100 Millionen Impfstoffe wegen eines zu kurzen restlichen Haltbarkeitszeitraums und fehlender temperierter Lagermöglichkeiten ablehnen müssen.

Neuer Impfstoff verspricht "mehr Impfgerechtigkeit"

Möglicherweise kann auch schon sehr bald ein neuer, in den USA entwickelter und in Indien produzierter Impfstoff für weitere Millionenlieferungen nach Afrika sorgen. Unter dem Namen Corbevax wurde er ohne Einbeziehung der Pharmaindustrie entwickelt und soll nach eigenem Anspruch bei Freigabe aller Patentrechte für mehr Impfgerechtigkeit sorgen. Allerdings gibt es noch keine Aussagen über die Wirksamkeit von Corbevax gegen die sich aktuell durchsetzende Omikron-Variante.

Neue Studie: Kinder sterben in Subsahara-Afrika fast fünfmal häufiger als Teenager

Einer neuen Studie zufolge sterben Kinder, die in Subsahara-Afrika ins Krankenhaus eingewiesen werden, fast fünfmal häufiger an COVID-19 als Teenager. Die Sterblichkeitsrate von 8 % bei Kindern in afrikanischen Ländern ist erheblich höher als die Sterblichkeitsrate von 1-5 % bei Kindern in reicheren Ländern. Forscher haben zu einer koordinierten Impfkampagne für Kleinkinder in Subsahara-Afrika aufgerufen. Mit Ausnahme von Südafrika liegen die Impfquoten der Länder, die Daten für die Studie zur Verfügung gestellt haben, unter dem Durchschnitt des afrikanischen Kontinents von 10,5 %. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, Impfquoten zu erhöhen. (Aus: 'Schockwellen', ONE Campaign)

Afrikas Covid-19-Welle wieder abgeflacht

Unterdessen ist Afrikas vierte COVID-19-Welle – angetrieben von der Omikron-Variante – inzwischen wieder abgeflacht und damit die bisher kürzeste Welle. Nur noch in wenigen Ländern wie beispielsweise Ägypten werden sehr hohe Infektionszahlen verzeichnet. In den meisten Ländern sind die Infektionszahlen drastisch gesunken, allerdings ist in vielen Ländern auf relativ niedrigem Niveau dennoch ein leichter Anstieg bei den Todeszahlen zu beobachten. In dem von der Pandemie am meisten betroffenen Südafrika wurden inzwischen fast alle Schutzmaßnahmen aufgehoben.

WHO: "Afrikas vierte Welle ist steil und kurz"

Nach Matshidiso Moeti, Direktorin des Regionalbüros der WHO für Afrika, war Afrikas vierte Welle "steil und kurz, aber nicht weniger destabilisierend". Moeti: „Die für die Pandemie entscheidende Gegenmaßnahme, die in Afrika dringend benötigt wird, ist immer noch die rasche und signifikante Erhöhung der COVID-19-Impfungen. Die nächste Welle ist möglicherweise nicht so nachsichtig.“

Die WHO-Direktorin machte darauf aufmerksam, dass "dieses Jahr einen Wendepunkt in Afrikas COVID-19-Impfkampagne markieren sollte. Da große Teile der Bevölkerung noch nicht geimpft sind, sind unsere Chancen, das Auftreten und die Auswirkungen tödlicher Varianten zu begrenzen, erschreckend gering. Wir haben das Know-how und die Werkzeuge und können mit einem konzertierten Vorstoß sicherlich den entscheidenden Ausschlag gegen die Pandemie geben.“

Nkengasong: Die Zeit der Lockdowns in Afrika ist vorbei

Africa-CDC Chef John Nkengasong forderte angesichts der aktuellen Situation die Abkehr von strengen Restriktionen: "Die Zeit, zu der wir eine Kontakt-Nachverfolgung brauchten, sind vorbei". Lockdowns seien nicht mehr die geeignete Antwort, dafür müsse aber - neben der Einhaltung der Hygieneregeln wie das Tragen von Schutzmasken - Impfen und Testen mehr denn je prioritär sein. Denn "die, die geimpft worden sind, werden zwar krank, landen aber nicht im Krankenhaus - das ist der Trend, den wir gerade erleben", sagte Nkengasong, der sich zugleich für eine stärkere Dezentralisierung und Impfstoff-Produktionsstätten auf dem Kontinent aussprach.

Afrika nicht nur das 'Opfer' fehlender Impfstofflieferungen

Einige Experten empfehlen inzwischen, Afrika nicht länger nur als 'Opfer' fehlender westlicher Impfstofflieferungen und nicht freigegebener Impfpatente anzusehen, sondern endlich auch einen Diskurs zu führen sowohl über die Gründe des geringen Interesses großer Teile der afrikanischen Bevölkerung an einer Covid-19 Impfung als auch über konkrete Lösungsmöglichkeiten im Kampf gegen Impfskepsis und Impfunwilligkeit in Afrika. Der lapidare Verweis "Impfskeptiker gibt es überall" werde der tatsächlichen Situation auf dem Kontinent nicht länger gerecht.

Auch dürfe nicht in Abrede gestellt werden, dass selbst unter Berücksichtigung fehlender Tests und lückenhafter Datensammlungen die Zahl der Todesopfer in Afrika bislang deutlich geringer sei als in anderen Regionen der Welt. Die Ursachen dafür müssten wissenschaftlich erforscht und bei der dringend notwendigen Impfkampagne in Afrika, auch vor dem Hintergrund der zahlreichen anderen weit verbreiteten Krankheiten und der Armut vieler Menschen, argumentativ stärker berücksichtigt werden.

Südafrikaner Ärzteverband: "Auch Alternativen zu Impfungen prüfen"

Angelique Coetzee, Vorsitzende des Südafrikanischen Ärzteverbandes, die Omikron mit entdeckt hat, wird von der Deutschen Welle mit der Aussage zitiert, dass "keine Chance besteht, dass wir die Impfquote in Afrika innerhalb der nächsten Monate um 60-70 Prozent erhöhen können. Das ist Wunschdenken." Denn problematisch seien auch "die Logistik, die personellen Ressourcen und mehr. Die Impfstoffe sind in Afrika schwer zu verteilen. Das hängt mit den Temperaturen und der notwendigen Kühlkette zusammen und mit den großen Entfernungen zwischen Städten und ländlichen Gebieten." Coetzee forderte daher Tabletten oder Nasensprays als Alternative zu Impfungen.

Svenja Schulze fordert mehr Aufklärungskampagnen

Die neue deutsche Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte am 14. Januar zur aktuellen Situation in Afrika vor dem Deutschen Bundestag: "Die Impfinitiative COVAX benötigt nicht nur Impfdosen, sondern auch Unterstützung bei der Logistik – bei Kühltransporten, Spritzen, Handschuhen. Es muss aber auch mehr Informations- und Aufklärungskampagnen geben, denn Impfskeptiker gibt es leider in vielen Ländern. Es geht also neben dem Impfstoff auch um die gesamte Infrastruktur des Behandelns und Testens."

Nach Angaben der Medienplattform Devex lag Deutschland Ende Dezember bei den zugesagten Impfdosen für die internationale Impfinitiative COVAX weltweit auf Platz 2 hinter den USA.

Bundesentwicklungsministerin Schulze hat Ende Dezember angekündigt, dass Deutschland im Jahr 2022 mindestens 75 Millionen Corona-Impfdosen an ärmere Staaten spenden werde. Das für 2021 gesetzte Ziel von 100 Millionen Dosen sei erreicht worden.

Am 1. Februar kündigte Schulze in Düsseldorf an, Deutschland wolle beim Aufbau von Impfstoffproduktionen in Südafrika, Ghana, Ruanda und Senegal helfen.

EU kündigt zusätzliches Impf-Unterstützungspaket für Afrika an

Die EU hat bisher 380 Millionen Impfdosen für ärmere Länder ausgeliefert, bis Ende Juni soll sich diese Zahl auf 700 Millionen erhöhen.

Die EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, kündigte am 16. Januar in einem Gespräch mit der Funke Mediengruppe "ein zusätzliches Impf-Unterstützungspaket der EU für Afrika an, das noch vor dem EU-Afrika-Gipfel Mitte Februar vorgelegt werden solle. Teil dieses Pakets solle auch der weitere Aufbau einer eigenen Impfstoffproduktion in Afrika sein, die Herstellung der Vakzine solle noch in diesem Jahr im Senegal, in Südafrika, Ruanda und Ghana beginnen. Die EU werde mit einer Milliarde Euro von der Kommission, den Mitgliedstaaten und ihren Finanzinstituten beteiligt sein."

"Beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos: Experten warnen vor neuen Coronamutationen aus Afrika"
SPIEGEL vom 18.1.2022

"EU-Kommission fordert mehr Corona-Impfstoffspenden für arme Länder"
RND vom 15.1.2022

"Was, wenn Corona in Afrika bleibt? Das Virus auf dem Weg zur Endemie"
Deutsche Welle vom 12.1.2022

"Wie die Trauminsel Sansibar in Ostafrika der Pandemie trotzt"
RND vom 12.1.2022

"Impfen in Afrika: Wenig Bereitschaft, genug Impfstoff?"
Deutschlandfunk Kultur vom 6.1.2022
 

Corbevax: Ein neuer, nicht patent-geschützter Impfstoff ist jetzt auf dem Markt

Der neue, in den USA entwickelte COVID-19-Impfstoff Corbevax ist auf dem Markt und soll der Welt zur Verfügung gestellt werden, d.h. ohne Patente mit einem unkomplizierten Technologietransfer. Indien hat Corbevax bereits eine Notzulassung erteilt und will umgehend mit der Herstellung beginnen.

"Die Erfinder*innen spekulieren darauf, dass ihr Impfstoff bald mehr Menschen in Niedrigeinkommensländern erreichen wird als die, die von den G7-Staaten gespendet wurden. Für die Produktion in Botswana und anderen afrikanischen Ländern wurde bereits eine Lizenz erteilt. Der neue 'Weltimpfstoff' wird durch mikrobielle Fermentation hergestellt – ein Herstellungsprozess, der weniger kompliziert ist als die mRNA-Technologie und in afrikanischen Laboren bereits angewendet wird. Hinzu kommen weitere Vorteile des neuen Impfstoffs: Corbevax ist leicht zu lagern und kostengünstig in der Herstellung." (Aus:  'Schockwellen', The ONE Campaign)

Die hohe Wirksamkeit von Corbevax gegen die Delta-Variante ist bereits nachgewiesen, die Wirksamkeit gegen Omikron bislang allerdings noch nicht.
 

400 Millionen USD für neues Impfprogramm der US-Regierung

Die US-Regierung hat angekündigt, 400 Millionen US-Dollar in das neue Programm Global VAX zu investieren, das Impfkampagnen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen unterstützen soll. Schwerpunkt ist Subsahara-Afrika. Global VAX zielt auf eine Unterstützung in der lokalen Impfstoffproduktion.

Einstieg von Unicef in die Impfkampagne Afrikas

Die EU hat die finanzielle Unterstützung für Impfprogramme durch UNICEF angekündigt. Viele einkommensschwache Länder seien nicht in der Lage, kurzfristig erhaltene Dosen effektiv zu verabreichen.

Verhandlungen über Lizenzvereinbarungen mit Indien und China

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führte im Dezember Gespräche mit chinesischen und indischen Pharmaunternehmen über die gemeinsame Nutzung von Impfstoffpatenten und -technologien im Rahmen von C-TAP (dem COVID-19 Technology Access Pool, der bei der WHO angesiedelt ist).

Ein Unternehmen, mit dem derzeit über eine Lizenzvereinbarung verhandelt wird, ist Bharat Biotech – die WHO hat kürzlich deren Impfstoff Covaxin für den Notfalleinsatz zugelassen.

Auch Sinopharm und Sinovac aus China haben Interesse bekundet. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass ihre Impfstoffe die Übertragung des Virus‘ möglicherweise nicht sehr wirksam verhindern, insbesondere nicht bei neuen Varianten wie Omikron.

In der Zwischenzeit wird das südafrikanische Biovac-Institut Anfang 2022 mit der Produktion des Impfstoffs von Biontec/Pfizer beginnen.

Quelle: Schockwellen (ONE Campaign)
 

Keine Impfung als Bedingung für die Einreise nach Tansania

Nach Auskunft der tansanischen Botschaft wird auch weiterhin keine Impfung gegen Covid-19 bei der Einreise nach Tansania verlangt. Eine entsprechende missverständliche Meldung der BBC hatte zeitweilig für Verwirrung gesorgt. Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland hat zum Jahresende die Auflistung der geltenden Einreisebedingungen für Tansania aktualisiert:

"Bei Einreise ist ein negativer RealTime-PCR-Test mit QR Code vorzuweisen, der bei Ankunft nicht älter als 96 Stunden sein darf.

Zudem ist bereits 24 Stunden vor Einreise ein Gesundheitsformular einzureichen." (gesondertes Gesundheitsformular für Sansibar)

"Bei Reisenden, die aus einem laut WHO eingestuften Virusvariantengebiet, Hochrisikogebiet bzw. Land mit hohen Infektionszahlen einreisen wollen oder innerhalb der letzten 14 Tage ein entsprechendes Land be- bzw. durchreist haben, wird ein weiterer Schnelltest am Flughafen auf eigene Kosten (10 USD-25 USD) durchgeführt. Die Zahlung kann auch online für das Festland Tansania bzw. für Sansibar erfolgen. Vollständig geimpfte Reisende können auf Sansibar in gewissen Konstellationen von der Notwendigkeit eines Schnelltest ausgenommen sein. Nähere Informationen veröffentlicht die Regierung von Sansibar. 

Einreisende nach Sansibar, die innerhalb von 14 Tagen auch auf das Festland reisen wollen, müssen bei Einreise auf das Festland entweder den Nachweis des Schnelltestergebnisses vorlegen oder sich alternativ einem erneuten Schnelltest unterziehen. 

Kinder unter sechs Jahren, Transitreisende und Flugzeugbesatzungen sind von der Vorlage eines negativen RT-PCR-Tests und eines weiteren Schnelltests bei Ankunft ausgenommen.

Bei allen Reisenden werden Temperaturmessungen bei Einreise durchgeführt. Personen mit COVID-19-Symptomen können unmittelbar bei Einreise einem  COVID-19-Test unterzogen werden.

Positiv getestete Reisende werden entweder zur Behandlung in einer medizinischen Einrichtung isoliert oder auf eigene Kosten in eine staatlich vorgegebene Quarantäneunterkunft eingewiesen. Die Quarantäne endet, sobald ein negativer PCR-Test vorliegt oder alternativ, wenn der Betreffende aus Sicht des medizinischen Personals nicht mehr als infektiös gilt."
 

Gesundheitsminister von Sansibar positiv getestet

Sansibars Gesundheitsminister Nassor Ahmed Mazrui ist am 24. Dezember positiv auf Covid-19 getestet worden. Wie derzeit viele Tansanier hatte er zuvor grippeähnliche Symptome und Fieber.  Die Regierung spricht von einer 'Grippewelle'. Tatsächlich wird aber aus immer mehr Orten des Landes eine Zunahme der Covid-19 Infektionen gemeldet - so denn überhaupt getestet wird. 

Mazrui hält sich derzeit in Quarantäne auf und appellierte heute an die Bevölkerung, sich unbedingt impfen zu lassen. Seine eigene Impfung hätte ihn vor einer schwerwiegenderen Erkrankung bewahrt.  "Das Virus ist in aller Munde, aber die meisten Menschen gehen zur Diagnose nicht ins Krankenhaus, sondern bleiben mit Selbstmedikation zu Hause. Lasst uns in Krankenhäuser gehen und testen", sagte er in einem Telefongespräch mit der tansanischen Tagesszeitung 'The Citizen'.
 

89 Ärzte und Krankenschwestern eines Hospitals auf Sansibar positiv getestet

Im Mnazi Mmoja Referral Hospital in Sansibar wurden am 24. Dezember 89 Personen Corona positiv getestet, darunter 38 Ärzte und Krankenschwestern, die allerdings keine schwerwiegende Symptome aufweisen.

400.000 Impfdosen Moderna eingetroffen

Am 24. Dezember trafen fast 400.000 weitere Impfdosen Moderna in Tansania ein. Damit erhöhte sich nach Angaben der Gesundheitsministerin die Zahl der eingeführten Impfstoffe auf insgesamt 6,4 Millionen. Davon sind derzeit lediglich circa 1,6 Millionen Dosen verimpft.

Start einer neuen landesweiten Impfkampagne

In Tansania startete vor Weihnachten eine neue, großangelegte landesweite Impfkampagne. Ziel ist die tägliche Impfung von 80.000 - 100.000 Menschen, um innerhalb von 2 Jahren eine Impfquote von 60 Prozent erreichen zu können. Dafür wurde die Zahl der stationären und mobilen Impfstationen auf 8.000 erhöht. Kleinere Teams sollen ab sofort auf die Straßen gehen und die Bevölkerung von Haus zu Haus aufsuchen.

Das Gesundheitsministerium teilte außerdem mit, dass in den Krankenhäusern 8 von 10 Patienten ungeimpft sind. Von den an Covid-19 verstorbenen Patienten sind 70 Prozent nicht geimpft.
 

US-Regierung spendet erneut 1,6 Millionen Impfstoffe

An Impfstoffen mangelnd es in Tansania wahrlich nicht. Die US-Regierung hat am 23. Dezember über die internationale Impfinitiative COVAX weitere 1,6 Millionen Biontech-Impfstoffe an das Land ausgeliefert. Damit liegen derzeit landesweit circa 4,8 Millionen Impftstoffe in den tansanischen Impfzentren. 3 Millionen Impfstoffe von Johnson & Johnson sowie Biontech haben alleine die USA geliefert.

USA: "Wir loben die Regierung Tansania"

„Wir setzen uns dafür ein, Tansania und der Welt dabei zu helfen, den Kampf gegen COVID-19 zu gewinnen", sagte Donald Wright, Botschafter der USA in Tansania, und fügte hinzu:  „Wir loben die Regierung Tansanias für ihre bisherigen Bemühungen, ihre Bevölkerung zu impfen, und wir hoffen, dass dieser zusätzliche Beitrag der Impfdosen die Impfkampagne beschleunigt und uns der Beendigung der Pandemie näher bringt.“

Die USA haben bislang über 80 Millionen Covid-19-Impfstoffdosen und über 1,9 Milliarden US-Dollar an Covid-bezogener Hilfe für afrikanische Länder bereitgestellt.
 

Regierung warnt vor Verbreitung der Omikron-Variante in Tansania

Die Regierung warnte am 19. Dezember vor einer Verbreitung der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante auch in Tansania. Abel Makubi, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, sagte nach Angaben tansanischer Medien: „Wir haben einige Fälle, die sich schnell verbreiten. Aber die Situation ist nicht so schlimm."

Aufforderung zum Tragen von Gesichtsmasken in Kirchen und Moscheen

Makubi forderte dennoch die Tansanier auf, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Impfungen allein würden nicht ausreichen. Er empfahl der Bevölkerung, überfüllte Gebiete zu meiden, Gesichtsmasken aufzusetzen und sich häufig die Hände mit fließendem Wasser zu waschen. Der Staatssekretär forderte die Polizei sowie Busbesitzer auf, alle vorgeschriebenen Vorsichtsmaßnahmen zu beachten und die Bevölkerung zur Einhaltung der Vorschriften zu erziehen. Makubi forderte das Tragen von Gesichtsmasken bei Eltern und ihren Kindern auch in Kirchen und Moscheen.

Regierung: Aktuelle Impfquote von 2,2 Prozent

Nach Angaben der Regierung sind bis zum 17. Dezember rund 1,28 Millionen Menschen mindestens ein Mal geimpft worden, das sei eine Impfquote von 2,2 Prozent. Die geringe Akzeptanz der Impfungen in der Bevölkerung erklärte Makubi mit der Verbreitung von Gerüchten, dass der Impfstoff angeblich gesundheitsschädlich sei. Makubi: „Wir brauchten Zeit, um die Denkweise der Leute zu ändern. Ich bin mir sicher, dass uns die Bürger jetzt verstanden haben. Die Zukunft ist rosig.“

In den letzten Tagen gab es aber auch weitere Berichte über ansteigende Infektionszahlen in Tansania.

Im Rahmen der internationalen Covax-Initiative stehen Tansania laut Makubi 11 Millionen Impfstoffdosen zu. Damit könnte 20 Prozent der Gesamtbevölkerung versorgt werden.
 

Verbot des Online-Portals von Humphrey Polepole (CCM) wegen Fehlinformation über Covid-19 Impfstoff

Die Tansania Communications Regulatory Authority (TCRA) hat den Online TV-Sender „Shule ya Uongozi“ auf unbestimmte Zeit verboten. Als eine von insgesamt drei Begründungen wird nach Angaben von Ippmedia „der Straftatbestand der Verbreitung von Fehlinformationen über den Covid-19 Impfstoff“ angeführt. Damit habe der Online-Sender „gegen die Vorschriften für die elektronische und postalische Kommunikation bei der Ausstrahlung von Online-Inhalten verstoßen“.

Besonders brisant an der Maßnahme ist die Tatsache, dass das Programm von dem ehemaligen Beauftragten der Regierungspartei CCM für Öffentlichkeitsarbeit, Humphrey Polepole, ausgestrahlt wird - einem hohen prominenten Funktionär der alten Magufuli-Regierung.

Weitere Gründe für das Sendeverbot sind „falsche und erniedrigende Bemerkungen über Regierungsmitglieder, die Angst hätten, die Wahrheit über die Staatsverschuldung zu sagen“ sowie die Berichterstattung über den angeblichen schlechten Umgang von Regional Commissioners mit Straßenhändlern.

Polepole will nicht aufgeben

Humphrey Polepole hat nun 21 Tage Zeit, gegen den Bescheid Widerspruch einzulegen. Aber selbst im Falle einer Befolgung der staatlichen Vorschriften soll der Online-Sender sechs Monate lang unter TCRA-Aufsicht stehen.

Polepole kündigte seinerseits an, er werde nicht aufgeben. „Die Wahrheit hat einen langen Weg vor sich, bevor sie akzeptiert wird. Das gilt vor allem für mich als Mitglied der Regierungspartei, die an die Wahrheit und nichts als an die Wahrheit glaubt“, sagte er.
 

Grippewelle nährt Befürchtungen über Ausbruch einer 4. Corona-Welle

Aus mehreren Landesteilen Tansanias wurde im Dezember eine Ausbreitung von Grippe, Kopfschmerzen und Fieber gemeldet. Dadurch mehren sich in Tansania Befürchtungen vor dem Aufkommen einer vierten Covid-19 Welle.

In einem Gespräch mit der Tageszeitung Mwananchi bestätigte der Atemwegsspezialist des Aga Khan Hospital in Daressalam, Alex Masao, seit Anfang Dezember viele Patienten mit solchen Symptomen behandelt zu haben. „Wir haben diese Woche viele Patienten mit Beschwerden über Fieber, Grippe, Brustschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen empfangen“, sagte er.

Bislang noch keine Labortests

Dr. Masao fügte hinzu, dass die meisten Patienten auf virusbedingte Infektionen getestet wurden. „Das sind Viren, die derzeit viele Menschen infizieren. Wir können immer noch nicht sagen, um welche Art von Virus es sich handelt, da wir keine Labortests durchgeführt haben. Das dauert lange, also sollten sich die Menschen weiterhin schützen“, sagte er.

Ein Spezialist für Atemwegserkrankungen vom Muhimbili National Hospital in Daressalam, Dr. Elisha Osati, sagte, der Ausbruch könnte auf Wetteränderungen zurückzuführen sein. Er empfehle im Falle einer Erkrankung das Aufsuchen eines Krankenhauses.

Regierungssprecher: "Die Leute sollten sich keine Sorgen machen"

Prof. Abel Makubi, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, sagte, die Öffentlichkeit sollte sich keine Sorgen machen. Grippe und Fieber seien zwischen Dezember und Februar ganz normal. „Die Regierung beobachtet die Situation weiterhin, aber die Leute sollten sich keine Sorgen machen. Sie sollten sich nur weiterhin selbst schützen“, sagte er.
 

Oppositionsführer Zitto Kabwe an Corona erkrankt

Der Vorsitzende der Oppositionspartei ACT-Wazalendo, Zitto Kabwe, wurde positiv auf Covid-19 getestet und befindet sich in Quarantäne. Über Twitter teilte Zitto mit, das er lediglich grippeähnliche Symptome habe. Die Impfstoffe gegen Covid-19 hätten ihn vor einer schweren Erkrankung bewahrt.

„Covid-19 ist immer noch da. Bitte zögern Sie nicht, alle Vorsichtsmaßnahmen gegen dieses tödliche Virus zu treffen. Tragen Sie Masken und vermeiden Sie unnötige Versammlungen“, schrieb er.

Regierung: Bislang noch keine Omikron-Infektion in Tansania

Trotz einer ums sich greifenden Grippewelle hat die Regierung bislang noch keinen einzigen Omikron-Fall im Land bestätigt. Allerdings wurden aus Indien und Deutschland erste Omikron-Infektionen bei Tansania-Rückkehren gemeldet.
 

Reiserückkehrer aus Tansania mit Omikron infiziert

Nachdem bereits Indien vor wenigen Tagen die Infektion eines aus Tansania Einreisenden mit der besorgniserregenden neuen Omikron-Variante gemeldet hatte, kehrte auch ein im Kreis Bad Kreuznach lebender und mit Omikron infizierter 73-jähriger Mann aus Tansania nach Deutschland zurück. Es handelt sich um den ersten nachgewiesenen Omikron-Fall in Bad Kreuznach.
 

US-Regierung spricht Reisewarnung für Tansania aus

Die US-Regierung hat am 8. Dezember eine Reisewarnung für Tansania ausgesprochen und das Land auf die rote Liste gesetzt. Falls Reisende dennoch nach Tansania fliegen, sollten sie zuvor wenigstens vollständig geimpft sein. Aber "angesichts der gegenwärtigen Situation in Tansania tragen selbst voll geimpfte Reisende das Risiko, eine Covid-19 Variante zu bekommen und weiter zu verbreiten", warnte das US-Center for Disease Control and Prevention (CDC). 

Kaum Beachtung der Vorsorgemaßnahmen

Die US-Botschaft in Tansania machte darauf aufmerksam, dass trotz laufender Warnungen des tansanischen Gesundheitsministeriums die empfohlenen Vorsorgemaßnahmen kaum beachtet werden. Zudem würde die tansanische Regierung weiterhin keine aktuellen Statistiken veröffentlichen.

Kurz danach folgte auch Russland mit einem Einreiseverbot für Tansania und mehreren anderen ost- und südafrikanischen Ländern.
 

Einreisender aus Tansania in Indien positiv auf Omikron getestet

In Delhi (Indien) wurde am 5. Dezember ein Einreisender aus Tansania positiv auf die neue Omikron-Variante getestet. Es war der erste Fall in der Millionenmetropole und der fünfte Nachweis in Indien. 

Abel Makubi, Staatssekretär im tansanischen Gesundheitsministerium, äußerte in einer ersten Stellungnahme gegenüber der Presse, dass das Ministerium den Fall „aufmerksam verfolge“. Das Ministerium werde eng mit der tansanischen Botschaft in Indien zusammenarbeiten, um den Fall aufzuklären und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Noch sei unklar, ob der Passagier direkt aus Tansania nach Indien eingereist sei. 
 

Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan warnt vor Omikron

Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan hat vor der Ausbreitung der neuen gefährlichen Corona-Variante Omikron gewarnt. Die Variante müsse ernst genommen und daher das Impftempo erhöht werden.

Kritik am RC von Daressalam

In diesem Zusammenhang kritisierte Hassan Anfang Dezember namentlich Amos Makala, den Regional Commissioner von Daressalam. Makala habe damit geprahlt, dass Daressalam bei der Zahl der Impfungen führend sei. Die Präsidentin verwies darauf, dass die Millionenmetropole bislang zwar 400.000  Impfdosen erhalten, davon aber erst 58 Prozent verabreicht habe. Dies entspricht einer Impfquote von 3,9 %. Hassan zum RC: "Sie haben nicht genug getan!"
 

Regierungssprecher: Bislang noch keine Omikron-Variante in Tansania

Der tansanische Regierungssprecher Gerson Msigwa hat nach Mitteilung der Regierungszeitung 'Daily News' am 30. November mitgeteilt, dass die neue Corona-Variante Omikron bislang in Tansania noch nicht festgestellt worden sei. Allerdings finden in Tansania derzeit auch nur sehr wenige Tests statt. Gesundheitsministerin Dorothy Gwajima kündigte daher in Mbeya an, dass neben den 5 Diagnosezentren in Daressalam, Mbeya, Dodoma, Arusha und Mwanza weitere Testkapazitäten eingerichtet werden sollen.

Gwajima teilte auch mit, dass es aktuell lediglich in 10 Regionen mit der Zahl der Impfungen wirklich vorwärts geht. Die Küstenregion (inklusive Bagamoyo) gehört offensichtlich nicht zu diesen Regionen.

Ex-Präsident Kikwete ruft zum Impfen auf

Der ehemalige Staatspräsident Jakaye Kikwete hat am 30. November in eindringlichen Worten zur Teilnahme an der Impfkampagne aufgerufen. Während einer Abschlussfeier für über 1.700 Studentinnen und Studenten forderte er die Leitung der Universität Daressalam auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und sich selbst sowie alle Professoren und Dozenten von der Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen. Dadurch sollten dann auch die Studenten ermutigt werden, sich vor Covid-19 zu schützen.

Kikwete: "Wir erlebten die erste, zweite, dritte und jetzt die vierte Welle des Coronavirus. Das gesamte Fachwissen von Wissenschaftlern rät uns zur Immunisierung. Händewaschen mit Seife, Wasser und Desinfektionsmitteln und das Tragen von Masken reicht nicht mehr aus."
 

Neue Variante aus Südafrika alarmiert die Welt

Seit dem 27. November ist Südafrika Virusvariantengebiet. Zuvor waren Meldungen eingetroffen, wonach sich in Südafrika eine Corona-Variante verbreitet, die möglicherweise noch gefährlicher ist als die in Europa vorherrschende Delta-Variante.

Einstellung des Flugverkehrs nach Südafrika

Nachdem Großbritannien und Israel umgehend den Flugverkehr von und nach Südafrika und mehrere andere Länder eingestellt hatten, schränkten auch die Regierungen von Deutschland und Österreich den Flugverkehr ein. Nach Angaben des deutschen Gesundheitsministers Jens Spahn dürfen Fluggesellschaften jetzt nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern.

Von den Maßnahmen betroffen sind neben Südafrika auch die Länder Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Malawi, Namibia und Eswatini.

Sondersitzung der WHO

Experten befürchten, dass die Variante B.1.1.529 hoch ansteckend ist und möglicherweise auch nicht durch die aktuellen Impfstoffe abgewehrt werden kann. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach: „Nichts ist schlimmer als eine neue Variante in eine laufende Welle hinein.“

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berief kurzfristig eine Sondersitzung ein, um über die aktuelle Lage zu beraten.
 

US-Regierung liefert weitere 500.000 Impfdosen Biontec/Pfizer an Tansania

Nach den bereits über 1 Million ausgelieferten Impfstoffen der Firma Johnson & Johnson hat die US-Regierung erneut über die internationale Impfinitiative Covax 500.000 weitere Impfdosen von Biontec/Pfizer an Tansania ausgeliefert. Die Sendung traf am 23. November auf dem Internationalen Flughafen von Daressalam ein und wurde von US-Botschafter Donald Wright an die tansanische Gesundheitsministerin Dorothy Gwajima übergeben.

Damit wurden jetzt insgesamt 4,3 Millionen Impfdosen ins Land eingeführt, darunter neben den US-Spenden auch eine Lieferung von 2,58 Millionen gespendeten Impfdosen Sinopharm aus China. 

Nach Regierungsangaben jetzt 2,2 Prozent geimpft

Nach Angaben der Gesundheitsministerin sind jetzt 1,36 Millionen Tansanier vollständig geimpft, das entspricht einer Impfquote von circa 2,2 Prozent. Weitere 371.000 Menschen erhielten bislang ihre Erstimpfung Sinopharm. Fast 3 Millionen Impfdosen stehen - bei andauernder minimaler Nachfrage durch die Bevölkerung - noch zur Verfügung.
 

Experten bezweifeln die Corona-Statistik Afrikas

Nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) warnten in der ersten Novemberhälfte immer mehr Experten vor dem Trugschluss, dass angesichts der offiziellen Infektions- und Todeszahlen in Afrika die Pandemie den Kontinent verschont habe.

RND zitiert den deutschen Virologen Wolfgang Preiser (Universität Stellenbosch) mit den Worten: „Ich bin skeptisch, ob dahinter Fakten stecken oder die alte Mär vom ach so robusten Afrikaner.“ Die offiziell gemeldeten Zahlen könnten weder durch eine Vorimmunität noch durch klimatische oder genetische Umstände erklärt werden.

"Die gemeldeten Zahlen spiegeln nicht die wahre Situation wider"

Viel eher mangle es Afrika an der korrekten Corona-Statistik: „Die Erfassung in Afrika ist schlecht, und dem­ent­sprechend spiegeln die gemeldeten Zahlen nicht die wahre Situation wider.“ Vor allem in ländlichen Gegenden Afrikas werden Verstorbene unter die Erde gebracht, ehe sie auf das Virus getestet werden können. Und auch politisch motivierte Aufhüb­schungen spielen eine Rolle: In Tansania berichteten Ärzte von drakonischen Strafen, wenn sie „Covid“ auf Toten­scheinen verzeichneten. Das änderte sich erst im März, nachdem der Corona leugnende Staatspräsident John Magufuli überraschend verstorben war.

Am 10. November hatte der tansanische Vize-Gesundheitsminister Godwin Mollel von offiziell 725 Corona-Toten und 26.164 Covid-19 Infektionen in Tansania gesprochen. Die tatsächliche Zahl dürfte wesentlich höher liegen.

"Experten warnen: Afrika 'fliegt blind' durch die Pandemie"
Markus Schönherr in RND vom 10.11.2021
 

Tansania: Impfquote liegt bei 1,7 Prozent

Nach Angaben von Gesundheitsministerin Dorothy Gwajima wurden in Tansania bis zum 20. Oktober circa 1 Million Menschen gegen Covid-19 geimpft, dies entspricht einer Impfquote von knapp 1,7 Prozent. Vom Impfstoff Johnson & Johnson, der von den USA über die internationale Impfinitiative COVAX gespendet worden war, gäbe es jetzt nur noch einen Restbestand von circa 25.000 Dosen, der für knapp eine weitere Woche reichen würde.

Es stehen ausreichend Impfdosen zur Verfügung

Im Anschluss stehen 1.065.000 Impfdosen der chinesischen Firma Sinopharm zur Verfügung, die als Geschenk der chinesischen Regierung ebenfalls über COVAX bereits an die Impfzentren und an die mobilen Impfteams für Impfungen unter anderem in Kirchen, Moscheen und auf Sportplätzen verteilt werden.

Ende Oktober sollten außerdem 500.000 Impfdosen von Biontech Pfizer in Tansania eintreffen - als Bestandteil von insgesamt zugesagten 3,7 Millionen Impfdosen von COVAX.

Gesundheitspersonal fordert Auszahlung der Gehälter

Die tansanische Tageszeitung 'The Citizen' berichtete Ende Oktober über vereinzelte Beschwerden, wonach Mitarbeitern des Covid-19 Gesundheitspersonals das Gehalt nur sehr verzögert oder überhaupt nicht ausgezahlt worden sei.   
 

Über 1 Million weitere Impfdosen aus China eingetroffen

Über 1 Million neue Impfdosen sind am 8. Oktober in Daressalam eingetroffen. Es handelt sich dabei um eine Spende aus China im Rahmen der internationalen COVAX-Impfinitiative. Die 1.065.000 Dosen des Sinopharm-Impfstoffs sind die erste von insgesamt zwei Lieferungen aus China mit einem Gesamtumfang von 1,5 Millionen Impfdosen.

An der Übergabe in Daressalam nahmen hochrangige Regierungsvertreter und Vertreter der Vereinten Nationen (UN), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des UN-Kinderhilfswerks teil.
 

Ältestenräte lassen sich impfen

Um die immer noch extrem niedrige Zahl der Geimpften zu erhöhen, will die Regierung jetzt auch verstärkt die traditionellen Gremien in die laufende Impfkampagne einbeziehen. Am 3. Oktober ließen sich beispielsweise in der Kigoma Region 2.400 Älteste impfen. Zuvor hatten sich die Ältestenräte bereit erklärt, zukünftig an der Aufklärung der Bevölkerung mitzuwirken.

Auch in der Shinyanga Region wurden Ende September über 10.000 Älteste geimpft. 

Zahl der Impfzentren auf 6.784 erhöht

Anfang Oktober wurde vom Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass sich die Zahl der Impfzentren innerhalb weniger Tage von landesweit 550 auf nunmehr 6.784 erhöht hat.

Im Ministerium wird nach Angaben der tansanischen Tageszeitung 'The Citizen' außerdem mit Unterstützung der EU an einem Plan gearbeitet, um sicherzustellen, dass Krankenhäuser über Sauerstoffproduktionsanlagen verfügen.
 

Aufruf der Staatspräsidentin an alle religiösen Führer des Landes

Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan hat am 28. September in Dodoma angesichts des extrem schleppenden Impftempos erneut alle religiösen Führer des Landes aufgefordert, die landesweite Impfkampagne gegen Covid-19 zu unterstützen. Die Geistlichen würden eine zentrale Rolle spielen bei der Aufklärung der Bevölkerung.

Laut einem Bericht der Regierungszeitung Daily News appellierte Hassan an die religiösen Führer mit den Worten: „Ich fordere Sie auf, eine große Kampagne zum Thema Covid-19 und Impfungen durchzuführen. Die Wahrheit ist, dass die Covid-19-Impfstoffe eine lang anhaltende Immunität gegen schwere Krankheiten und Todesfälle bieten.“ Sie ergänzte: „Obwohl die Impfstoffe freiwillig sind, wissen einige Menschen immer noch nicht, welche Vorteile eine Impfung hat.“

Fredrick Shoo (ELCT) verspricht Unterstützung der Impfkampagne

Mehrere Religionsführer haben inzwischen zugesagt, dem Aufruf der Staatspräsidentin zu folgen. In einem Telefoninterview mit den Daily News sagte der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), Fredrick Shoo, dass der Aufruf positiv aufgenommen wurde. Shoo, gleichzeitig Vorsitzender des Christian Council of Tansania (CCT), erklärte, dass die Kirchen ihre Gemeindemitglieder weiterhin durch Predigten und andere Lehren aufklären würden - so wie sie es auch in der Vergangenheit bereits getan hätten. „Wir vom CCT waren an vorderster Front dabei, Tansanier zu ermutigen, sich impfen zu lassen, um die Zahl der durch das Coronavirus verursachten Todesfälle zu reduzieren. Wir haben verschiedene Medien und Gottesdienste genutzt, um das Bewusstsein für Covid-19-Impfstoffe zu schärfen, es ist in unseren Programmen enthalten“, sagte er. 

Auch muslimische Führer wollen Bevölkerung zur Impfung motivieren

Muslimische Führer wie Scheich Alhad Mussa Salum sagten, dass der Aufruf der Staatspräsidentin zur richtigen Zeit gekommen und von den Geistlichen begrüßt worden sei. „Einige von uns wurden an dem Tag geimpft, als Präsident Samia die Impfkampagne im Land gestartet hat. Dies zeigt, wie sehr wir unser Staatsoberhaupt unterstützen und die Tansanier zur Impfung motivieren“, sagte Salum.
 

Hotel in Daressalam meldet 100-prozentige Impfquote der Mitarbeiter

Das Coral Beach Hotel in Daressalam hat in der letzten Septemberwoche eine 100-prozentige Impfquote seiner Mitarbeiter gemeldet. Die tansanische Tageszeitung 'The Citizen' greift in ihrer heutigen Ausgabe diese Mitteilung als vorbildlich auf und verweist außerdem auf die Aussage von Hotelbesitzer Jean Marc Ah-Foo, dass alle Impfungen auf freiwilliger Basis durchgeführt worden sind.

„Die Impfkampagne wurde durchführt, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten und die Kunden zu beruhigen“, heißt es in einer Stellungnahme des Hotels. Nach Einschätzung von Ah-Foo arbeiten „Mitarbeiter im Gastgewerbe aufgrund der Risiken, die mit ihren regelmäßigen Interaktionen mit ausländischen und inländischen Kunden verbunden sind, an vorderster Front." Es sei wichtig, alle Mitarbeiter darüber aufzuklären, wie wichtig es sei, sich vor COVID-19 Varianten zu schützen.

Organisation von Diskussionsrunden mit Ärzten

Um Vertrauen zur Impfung aufzubauen, hat die Hotelleitung eine Reihe von offenen Diskussionsrunden mit Ärzten organisiert. Außerdem arrangierte sie bei Bedarf den Transfer des Personals zu Krankenhäusern und Impfzentren. Geimpfte Mitarbeiter erhielten das Abzeichen „Ich bin gegen COVID-19 geimpft“ und dienten als Vorbild für ihre Kollegen.

Nach Meinung des Hoteldirektors ist die Beschleunigung der Impfkampagne entscheidend für die Erholung des Gastgewerbes in Daressalam. Ah-Foo: „Hotels müssen bereit sein, den Gästen ein höheres Maß an Betreuung und Sicherheit zu bieten. Impfungen zusätzlich zu den bereits bestehenden Schutzmaßnahmen sind ein Hinweis auf Versorgungssicherheit und Versorgungsqualität.“

Das Hotel will nun auch externe Vertragsarbeiter und Lieferanten sowie die Familienmitglieder der Mitarbeiter ermutigen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen.
 

Tansania bestellt 2 Millionen Impfdosen Sinopharm aus China

Nach Medienberichten hat die Regierung 2 Millionen Impfdosen Sinopharm aus China angefordert. Allerdings liegen immer nocn ausreichend Impfdosen der Firma Johnson & Johnson in den Impfzentren. Johnson & Johnson wird im Gegensatz zu Sinopharm nur einmal verabreicht. Vor diesem Hintergrund wird Regierungssprecher Gerson Msigwa mit den Worten zitiert: „Diejenigen, die Angst vor Injektionen haben, sollten sich besser für die verfügbaren Johnson-Dosen entscheiden, anstatt auf Dosen zu warten, die zweimal im Jahr verabreicht werden.“

Gesundheitsexperten sind inzwischen in entlegene Dörfer entsandt worden, um auch den Menschen im ländlichen Raum Gelegenheit zur Impfung zu geben.

Erster zugelassener chinesischer Impfstoff gegen Covid-19

Nach Angaben der WHO erfüllen die beiden chinesischen Impfstoffe von Sinopharm und Sinovac mit ihren Covid-19-Vakzinen die Anforderungen der Weltgesundheitsorganisation. Sie hat für den chinesischen Impfstoff von Sinopharm am 7. Mai eine Notfallzulassung erteilt. Mit Sinopharm erhielt die erste chinesische Pharmafirma eine Zulassung der WHO für einen Corona-Impfstoff.
 

567 Millionen US-Dollar Soforthilfe des IWF

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Tansania eine Soforthilfe in Höhe von 567 Millionen US-Dollar zur Finanzierung seiner COVID-19-Impfkampagne bewilligt. Ein Regierungssprecher sagte, ein Teil der Mittel werde für den Bau einer Anlage zur Herstellung von Impfstoffen, darunter auch gegen COVID-19, verwendet.

WHO will Zahl der Impfstoffe für Afrika erhöhen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der dritten Septemberwoche angekündigt, dass Afrika bis Februar 2022 ausreichend Impfstoffe zur Verfügung gestellt werden, um 30 Prozent der Bevölkerung impfen zu können.
 

US-Regierung will Corona-Management in Krankenhäusern verbessern

Die US-Regierung will weiterhin Tansanias Bemühungen im Kampf gegen Covid-19 unterstützen. Im Rahmen eines neuen Projekts soll jetzt das Management schwerer Krankheitsfälle in Überweisungskrankenhäusern verbessert werden. Die Umsetzung erfolgt durch die US-Agentur für Internationale Entwicklung (USAID) im Dodoma Regional Referral Hospital (Dodoma), im Bombo Regional Referral Hospital (Tanga), im Mount Meru Regional Referral Hospital (Arusha) sowie im Sekou Toure Regional Referral Hospital (Mwanza).
 

Aktuelle Impfquote liegt jetzt bei 0,6 Prozent

Regierungssprecher Gerson Msigwa teilte am 12. September in Dodoma mit, dass inzwischen 345.000 Tansanier gegen Covid-19 geimpft worden sind. Dies entspricht einer Impfquote von 0,6 Prozent.

Ursache für die ausgesprochen niedrige Quote sind weiterhin nicht fehlende Impfdosen, von denen noch 655.000 in den landesweit über 500 Impfzentren für alle erwachsenen Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen, sondern die fehlende Impfbereitschaft und den Impfängste der Bevölkerung.

Aufbau mobiler Impfzentren

Nach Angaben von Msigwa soll die Impfkampagne deshalb mit zusätzlichen und mobilen Impfzentren insbesondere auch im ländlichen Raum angekurbelt werden. Die Regierung halte weiterhin an ihrem Ziel fest, möglichst schnell mindestens 11 Millionen Tansanier (20 Prozent) und mittelfristig 60 Prozent der Bevölkerung zu impfen.
 

Impfung christlicher und muslimischer Geistlicher auf Sansibar

Mehrere christliche und muslimische Geistliche haben sich nach Angaben der tansanischen Regierungszeitung Daily News am 6. September im Mnazi Mmoja Hospital in Sansibar gegen Covid-19 impfen lassen. Die Priester forderten die Bevölkerung anschließend auf, ihnen zu folgen und sich die Schutzimpfung in den dafür vorgesehenen Gesundheitseinrichtungen zu holen.

„Als religiöse Führer unterstützen wir die Bemühungen der Regierungen der Union und Sansibars, sich für Covid-19-Impfstoffe einzusetzen", sagte Pastor Anselmo Mwang'amba von der Katholischen Kirchengemeinde Kitope. Als Religionsführer ständen sie hinter der Entscheidung von Präsidentin Samia Suluhu Hassan und ihrem Amtskollegen Dr. Ali Mwinyi aus Sansibar, Impfungen auf freiwilliger Basis zuzulassen.

Auch Sheikh Hassan Othman Ngwali und Sheikh Khalid Ali Mfaume sprachen sich öffentlich für eine Impfung ihrer Gemeindemitglieder aus. Außerdem müssten die anderen Präventionsmaßnahmen weiterhin eingehalten werden.

Sansibar: Impfquote von 0,6 Prozent bis Ende August

Auf Sansibar wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums zwischen dem 25. Juni und dem 25. August knapp 10.860 Menschen geimpft. Dies entspricht einer Impfquote von 0,6 Prozent. 390 Personen sind in diesem Zeitraum offiziell positiv getestet worden. 15 Erkrankte starben. Experten gehen von einer wesentlich höheren Dunkelziffer aus.
 

Vorladung prominenter Impfgegner beim CCM-Parteivorstand

Die Ethikkommission des Vorstands der Regierungspartei CCM hat am 3. September die drei prominenten CCM-Mitglieder Josephat Gwajima (Erzbischof der evangelikalen Glory of Christ Tanzania Church), Jerry Silaa (ehemaliger Bürgermeister von Daressalam) und Humphrey Polepole (ehemaliger Regierungssprecher) vorgeladen. Gwajima und Silaa, denen eine Verunglimpfung des Parlaments vorgeworfen wurde, waren zuvor bereits von der parlamentarischen Ethikkomission des Nationalparlaments verhört und von zwei Parlamentssitzungen suspendiert worden.

Sowohl der Erzbischof als auch der ehemalige Regierungssprecher zählen zu den prominentesten Gegnern der Coronapolitik von Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan und insbesondere ihrer landesweiten Impfkampagne. Beiden Impfgegnern drohen nun auch disziplinarische Maßnahmen durch den Parteivorstand.
 

Fehlende Sauerstoff-Flaschen: Sansibar fordert internationale Hilfe

Aus vielen Landesteilen Tansanias häufen sich gegenwärtig die Berichte über steigende Covid-19 Infektions- und Todeszahlen. Sansibars Gesundheitsminister Nassor Ahmed Mazrui und Ali Abdalla Suleiman, Generaldirektor im Gesundheitsministerium von Sansibar, haben am 31. August gegenüber der Regierungszeitung 'Daily News' in eindringlichen Worten die internationale Entwicklungszusammenarbeit aufgefordert, möglichst schnell bei der dringend benötigten Produktion von Sauerstoff für schwer erkrankte Covid-19 Patienten zu helfen. 

Bereits 40-70 Prozent der Schwererkrankten können nicht mit Sauerstoff versorgt werden

Aktuell steht nach Angaben des Ministeriums für ganz Sansibar nur eine einzige Produktionsanlage zur Verfügung, mit der täglich 30 Sauerstoff-Flaschen hergestellt werden können. Insgesamt liegt der Bedarf aber bei 50-100 Flaschen pro Tag, d.h. 40-70 % der Erkrankten können bereits jetzt nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. Suleiman: "Wir brauchen dringend Hilfe!"

Bei den Infektionen ein Anstieg von 225 % innerhalb von zwei Wochen

Nach Angaben des Gesundheitsministers hat sich der Zahl der Infektionen innerhalb von zwei Wochen um 125 % erhöht. Wurden auf Sansibar am 10. August noch 390 Infektionen pro Woche registriert, so sind es inzwischen bereits 876. Dabei muss wie in ganz Tansania von einer noch wesentlich höheren Dunkelziffer ausgegangen werden. Vorsorgliche Tests wie in Europa sind hier so gut wie unbekannt.

Sehr langsames Impftempo

Große Sorgen macht sich der sansibarische Gesundheitsminister auch über das langsame Impftempo. Von 85.000 Impfdosen, die Sansbar im Juni/Juli als Spenden aus Russland und China erhalten hat, sind erst knapp 11.000 verimpft. Nicht einmal unter dem Gesundheitspersonal und den Senioren sei eine größere Impfbereitschaft vorhanden. Deshalb habe das Ministerium nach dem Vorbild des Festlands die Priorisierung von Impfgruppen bereits aufgehoben.
 

Einführung der Maskenpflicht im Parlament

Im Nationalparlament von Tansania wurde jetzt angesichts der aktuellen Corona-Situation eine allgemeine Maskenpflicht angeordnet. Ein Teil der Abgeordneten muss zur Wahrung des Sicherheitsabstands die Parlamentssitzungen am Bildschirm verfolgen. Und zur Besuchertribüne werden nur noch Regierungsbeamte und Journalisten zugelassen.
 

Evangelikaler Bischof Gwajima vom Parlament verurteilt

Der radikale evangelikale Erzbischof Josephat Gwajima (Glory of Christ Tanzania Church) ist in seiner Funktion als gewähltes Parlamentsmitglied vom Nationalparlament bis zum Jahresende von den Parlamentssitzungen ausgeschlossen worden. Dem Beschluss ging in der letzten Augustwoche eine Anhörung vor dem parlamentarischen Ethikausschuss voraus, bei der Gwajima (CCM) die Abgeordneten bereits dadurch provozierte, dass er den ihm zugewiesenen Stuhl ablehnte, das Mikrofon verweigerte und an der Anhörung zeitweise stehend teilnahm.

"Das Parlament in Verruf gebracht"

In der Sache wurde der Priester für schuldig befunden, durch seine Behauptung, dass Regierungsbeamte beim Zulassungsverfahren für Covid-19 Impfstoffe bestochen worden seien, das Parlament in Verruf gebracht zu haben. Gwajima hätte bei der Anhörung nicht einmal den Versuch unternommen, seine Anschuldigung zu beweisen. Anstatt seine Aussagen zu bedauern, wolle er Zwietracht säen zwischen dem Parlament, der Exekutive und der Öffentlichkeit.

Empfehlung zur Einleitung eines Strafverfahrens

Das Parlament kürzte auch das Gehalt des Abgeordneten bis zum Jahresende um 50 Prozent und empfahl der Generalstaatsanwaltschaft, die Aussagen Gwajimas zu überprüfen und gegebenenfalls zeitnah ein Strafverfahren einzuleiten.

Gwajima vertrat bei der Anhörung die Auffassung, dass er seine ablehnenden Äußerungen gegen Covid-19 Impfungen nicht in seiner Funktion als Abgeordneter, sondern als Priester gemacht habe. "Predigten haben nicht mit dem Parlament zu tun", sagte er.

Der Ethikausschuss folgte dieser Argumentation nicht. Laut Verfassung hätten Einzelpersonen das Recht zum Beten, "sie dürfen jedoch beim Beten nicht gegen die Sicherheit und die Rechte der Gesellschaft verstoßen."
 

Neue Variante in Südafrika mit 59 Mutationen

Update  Die nationale Gesundheitsbehörde in Südafrika hat eine neue Variante des Coronavirus identifiziert, die möglicherweise zum Problem werden könnte. Die Forschenden nennen die Linie C.1.2., sprechen von einer „besorgniserregenden Konstellation an Mutationen” und sehen einen kontinuierlichen Anstieg der Variante, die sich bereits in sechs von neun Regionen des Landes ausbreitet. Zudem in der DR Kongo, Mauritius, Neuseeland und Botswana. Laut einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) wurde C.1.2. auch bereits in Europa nachgewiesen – in Portugal und in der Schweiz. Gegenwärtig ist aber noch unklar, was das für den Impfschutz bedeuten könnte.

Zum ausführlichen Artikel:
"Neue Virusvariante mit 59 Mutationen entdeckt: Wie gefährlich ist C.1.2.?"
RND vom 31.8.2021

Bislang hat C.1.2 die Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für eine Variante von Interesse (VOI) oder eine Variante von Besorgnis (VOC) noch nicht erfüllt, da die Wissenschaftler noch mehr Informationen benötigen, um feststellen zu können, ob die Variante in eine der beiden Kategorien einzuordnen ist, sagte der Mitautor der südafrikanischen Studie, Dr. Richard Lessells, gegenüber Health24 (Südafrika).

„Die Kernaussage ist, dass die Leute nicht in Panik geraten sollten, insbesondere bei dieser C.1.2-Variante, aber sie sollten sich bewusst sein, dass dies wiederum ein Signal ist, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist und dass wir alle das Richtige tun müssen. Wir tun alles, was wir können, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und das Auftauchen dieser neuen Varianten zu verhindern", fügte Lessells hinzu. "Und das bedeutet, dass wir uns so schnell wie möglich impfen lassen und gleichzeitig alle anderen öffentlichen Gesundheits- und Sozialmaßnahmen befolgen, die ergriffen werden, um die Ausbreitung in unseren Gemeinden einzudämmen."

Lessells ist ein führender Experte für Infektionskrankheiten, der an der Überwachung von Covid-19-Varianten beteiligt ist.
 

Erzbischof von Daressalam ordnet die Impfung aller Priester an

Jude Thaddaeus Ruwai'chi, Erzbischof von Daressalam, hat angesichts zunehmender Todesfälle die Impfung aller Priester angeordnet. "Jeder Priester muss gegen Covid 19 geimpft werden. Es ist eine Krankheit, die uns zutiefst berührt, denn sie kostet uns das Leben unserer Angehörigen. Lasst uns das ernsthaft angehen", so Ruwai'chi während der Beerdigung des ehemaligen Direktors von Tumaini Media, Pater Paul Haule, auf dem Gelände der der Wallfahrtsstätte „Pugu-Pilgrimage“ der Erzdiözese Daressalam.

Der Erzbischof verurteilte alle Verharmloser der Corona-Pandemie und betonte, dass es sich um ein gefährliches Virus und eine allgemeine Tragödie handle, die allen Menschen schadet. Er warnte auch vor denen, die sich mit wenig glaubwürdigen Argumenten gegen die Impfung aussprechen. Kurz zuvor hatte der ehemalige CCM-Sprecher Humphrey Polepole seine ablehnende Haltung zur Covid-19 Impfung publik gemacht.

"Gottes Wille ist es, dass wir leben!"

"Wir haben gebetet und Gott gebeten, uns den Impfstoff gegen das Coronavirus zu bringen. Und jetzt wurde er gefunden, aber wir lehnen ihn ab. Was wollen wir, dass Gott noch für uns tut? Gottes Wille ist es, dass wir leben. Ignorieren wir das Geschwätz der Impfgegner. Lassen wir uns impfen und Gott bitten, uns vor dieser Krankheit zu bewahren", betonte der Erzbischof und forderte alle Menschen auf, den Rat des Gesundheitspersonals zu befolgen und sich weiterhin vor dem Virus zu schützen.

Zu Beginn des Trauergottesdienstes für Pater Paul Haule in der Pfarrei „St. Peter Osterbay“ in Daressalam forderte auch der Vizepräsident von Tansania, Philip Mpango, die Gläubigen auf, alles zu tun, um Priester und Ordensfrauen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen. Er überbrachte die Grüße von Präsidentin Samia Suluhu Hassan und brachte die Trauer der gesamten Regierung über den Tod von Pater Haule zum Ausdruck. Er sei ein guter und bescheidener Priester gewesen, der stets Frieden und Ethik in der Gesellschaft gepredigt habe.  Quelle: Fides
 

Aufbau mobiler Impfzentren

Abel Makubi, Staatssekretär im Gesundheitsministerium, hat zur Beschleunigung des Impftempos in Tansania die Eröffnung weiterer Impfzentren in Wohngebieten angekündigt. Es dürfe nicht gewartet werden, bis die Menschen in die Gesundheitszentren kommen. Makubi teilte auch den Aufbau mobiler Impfzentren mit.
 

Beim gegenwärtigen Impftempo sind erst Ende 2023 20 % der Tansanier geimpft

Update  Nach Medienberichten sind auf dem tansanischen Festland und auf Sansibar bis zum 28. August 305.000 Menschen gegen Covid-19 geimpft, das entspricht circa 0,4 Prozent der Bevölkerung. Unter den Geimpften befinden sich circa 58 Prozent Männer und circa 42 Prozent Frauen. Aktuell kommen durchschnittlich 14.500 Personen pro Tag hinzu. Bei diesem Impftempo würde es noch bis Oktober 2023 dauern, bis das von der Regierung vorgegebene Minimalziel einer Impfquote von 20 Prozent erreicht ist. 

Mangelnde Impfbereitschaft und Impfängste eines ganzen Volkes

Die Ursache für das überaus langsame Impftempo liegt nicht an der Zahl der Impfdosen, von denen aktuell noch circa 800.000 in den landesweit 550 Impfzentren zur Verfügung stehen. Sie liegt vor allem an der mangelnden Impfbereitschaft und den Impfängsten eines ganzen Volkes, dem der inzwischen verstorbene Staatspräsident John Magufuli über ein Jahr lang eindringlich und unter Verwendung religiöser Argumente („Beten statt Impfen“) vermittelt hat, dass die Impfungen vor allem eine Maßnahme der imperialistischen Industriestaaten seien, um die Tansanier krank und abhängig zu machen. 

"Durch Impfungen werdet Ihr zu Zombies!"

„Durch die Impfungen werdet Ihr zu Zombies“, predigte der radikale evangelikale Erzbischof Josephat Gwajima (CCM) noch vor wenigen Tagen in Daressalam von der Kanzel. Weil er mit einer solchen Aussagen der Corona-Politik der neuen Staatsprädentin Samia Suluhu Hassan (CCM) öffentlich widersprach, muss er sich als Parlamentsabgeordneter gegenwärtig vor einem Ethikausschuss des Nationalparlaments in Dodoma verantworten. 

Angesichts niedriger Impfzahlen hat die Regierung schon kurz nach dem Impfbeginn am 3. August auf eine Priorisierung weitgehend verzichtet. Doch das Impftempo hat sich auch dadurch nicht nennenswert erhöht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Anweisungen des Gesundheitsministeriums selten kontrolliert und von der Bevölkerung kaum ernstgenommen werden. Wie sollten auch Vorgaben, beispielsweise die Einhaltung von Mindestabständen in Schulklassen, realistisch vor Ort umgesetzt werden?  

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Nicht nur in Tansania, wo angesichts der extrem niedrigen Impfquote vermutlich auch noch sehr lange die Entstehung neuer gefährlicher Mutationen droht, ist es ein Wettlauf gegen die Zeit – auch aus finanzieller Sicht. Denn laut Economist Intelligence Unit (London) könnten Länder, die bis Mitte 2022 nicht mindestens 60 Prozent ihrer Bevölkerung geimpft haben, im Zeitraum 2022-2025 BIP-Verluste in Höhe von insgesamt 2,3 Billionen US-Dollar erleiden. 

Tansania: 60 Prozent Impfquote frühestens 2027?

Vermutlich sind Südafrika und Marokko die einzigen afrikanischen Länder, die die 60-Prozent-Schwelle bis Mitte 2022 erreichen werden. Beim gegenwärtigen Impftempo wäre eine Impfquote von 60 Prozent in Tansania frühestens im Jahr 2027 erreicht.  

Dabei dürfte eine Impfquote von 60 Prozent für eine Herdenimmunität vermutlich nicht ausreichen. Experten gehen inzwischen von 90 Prozent aus und führen als Begründung die Delta-Variante mit ihrer 300-fachen Viruslast an.

"Auch in Afrika wird der Kampf gegen das Virus zur Normalität"

Weil das Erreichen einer weltweiten Immunität von 90 Prozent unrealistisch erscheint, wird COVID-19 vermutlich endemisch und „unseren Kampf gegen das Virus zur neuen Normalität machen. Wenn dies der Fall ist, wird sich die Krankheitslast wahrscheinlich auf Kinder verlagern. Diese Gruppe ist bislang von den schlimmsten gesundheitlichen Folgen der Pandemie verschont geblieben, steht aber vor allem in Afrika vor erheblichen mentalen und emotionalen Hürden.“ (ONE Campaign, Südafrika)

Für viele Menschen in Afrika ist es gegenwärtig nur schwer nachzuvollziehen, dass in den reichen Ländern bereits Auffrischungsimpfungen stattfinden, während in den meisten afrikanischen Staaten nicht einmal die Senioren und Risikogruppen geimpft sind. Entsprechend hat die WHO (allerdings vergeblich) ein Moratorium für Auffrischungsimpfungen bis mindestens Ende September gefordert. Nach Angaben von ONE, der von U2-Sänger Bono und anderen Aktivisten gegründeten Hilforganisation, kommt erschwerend hinzu: 

„Andere Maßnahmen der öffentlichen Gesundheit, die die Übertragung von COVID-19 verlangsamen, wie soziale Distanzierung und häufiges Händewaschen, sind laut einem neuen Bericht für Hunderte Millionen Menschen in ganz Afrika unerreichbar. Auffallend ist, dass 700 Millionen Menschen auf dem Kontinent keinen Zugang zum Händewaschen haben und 283 Millionen in einem Raum mit drei oder mehr Personen schlafen. Diese strukturellen Ungleichheiten müssen ein weiterer Grund für wohlhabende Nationen sein, das Horten von Impfstoffen und die Unterstützung von Auffrischungsimpfungen einzustellen und stattdessen ihre Impfdosen zu teilen.“

Während in Tansania die große Mehrheit der Bevölkerung den Covid-19 Impfungen noch weitgehend ablehnend gegenübersteht, sieht es in vielen anderen afrikanischen Ländern ganz anders aus. Hier fehlen die Impfstoffe, deren Zahl nach Einstellung der Lieferungen aus Indien rückläufig ist. Nach Angaben des 'Africa Centres for Disease Control and Prevention' (CDC) der Afrikanischen Union akzeptieren zum Beispiel bereits 76 Prozent der Nigerianer die Covid-19 Impfungen. Geimpft sind in Nigeria bislang aber erst 0,7 Prozent.

In Dakar (Senegal) will das Institut de Pasteur in Dakar noch in diesem Jahr mit der Herstellung von Impfstoffen beginnen, und Togo hat zwar auch erst knapp 2 Prozent seiner Bevölkerung, aber bereits über 90 Prozent seines Gesundheitspersonals geimpft. Und am 22. August konnte mit 1,79 Millionen Impfungen ein neuer Tagesrekord für Afrika verzeichnet werden. (COVID-19 Africa Tracker)

COVAX erwartet für Afrika 1,5 Milliarden Impfdosen bis Ende 2021

Die internationale Impfinitiative COVAX erwartet in seiner jüngsten Angebotsprognose bis zum Jahresende bis zu 1,5 Milliarden ausgelieferte Dosen. Dies entspricht etwa 23 Prozent der Bevölkerung der belieferten Länder.  

Zur afrikanischen Realität gehört aber auch, dass die Demokratische Republik Kongo 1,3 Millionen Dosen an COVAX zurückgab, weil sie diese nicht vor Ablauf der Gültigkeitsdauer verteilen konnte. Im Mai gab auch der Südsudan aus dem gleichen Grund 72.000 Dosen zurück. Hunderttausende von nach Afrika gelieferte Dosen hatten zudem eine zu kurze Haltbarkeit.

Aufbau lokaler Produktionsstätten für Impfstoffe

Derweil werden auf verschiedenen Ebenen Anstrengungen unternommen, lokale Kapazitäten für die Herstellung von Impfstoffen aufzubauen. Aspen Pharmacare aus Südafrika stellt bereits Covid-19 Impfstoff von Johnson & Johnson für die Afrikanische Union her. Pfizer und BioNTech unterzeichneten eine Vereinbarung für das Biovac Institute in Südafrika zur Herstellung ihres Impfstoffs. 

Auch die tansanische Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan, die sich Anfang August während einer TV-Liveübertragung demonstrativ impfen ließ, hat bereits den Bau eines Produktionsstätte in Ostafrika gefordert.  In der kommenden Woche will sie ein Musikfestival auf Sansibar besuchen, um vor Ort Werbung für die staatliche Impfkampagne zu machen. Außerdem hofft sie auf Unterstützung durch die Organisationen der Zivilgesellschaft und durch die Kirchen.
 

Evangelikaler Bischof Gwajima fordet Rücktritt der Gesundheitsministerin

Nach Angaben von Ippmedia hat der evangelikale Bischof Josephat Gwajima  (Glory of Christ Tanzanian Church) am 22. August den Rücktritt von Gesundheitsministerin Dorothy Gwajima gefordert. Diese hatte zuvor die Verhaftung des umstrittenen Predigers verlangt, dem wohl prominentesten tansanischen Kritiker der neuen Corona-Politik von Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan. Josephat Gwajima ist der Schwager der Gesundheitsministerin, beide gehören der Regierungspartei CCM an.

Vorladung von Bischof Gwajima zur Ethikkommission des Nationalparlaments

Parlamentssprecher Job Ndugai (CCM) hat die Parlamentsabgeordneten Josephat Gwajima (CCM) und Jerry Silaa (CCM), den ehemaligen Bürgermeister von Ilala (Daressalam), vor die Ethikkommission des Nationalparlaments zitiert. Zwischen dem 23. und 27. August sollten sie dort zu mehreren Anschuldigungen Stellung nehmen. Unter anderem geht es um unwahre Behauptungen und die "Erniedrigung der Würde des Parlaments".

Der evangelikale Bischof und Wunderheiler Josephat Gwajima (Glory of Christ Tanzanian Church), ein enger Vertrauter und Glaubensbruder des verstorbenen Staatspräsidenten John Magufuli, geriet in den letzten Wochen wegen seiner entschiedenen Ablehnung von Covid-19-Impfungen in die Schlagzeilen.

Gwajima: "Impfungen können Menschen in Zombies verwandeln"

Gwajima, dessen Aussagen zur Ursache der Covid-19 Pandemie von Facebook gelöscht worden sind, hatte in der ersten Augusthälfte Ärzte und Professoren, die sich für Impfungen einsetzen, als "Menschen ohne Gehirn" bezeichnet und  von der Kanzel gepredigt: "Impfungen töten Menschen oder können sie in Zombies verwandeln. Menschen, die sich impfen lassen, riskieren, geistig behindert oder vom Computer aus dem Westen überwacht zu werden."

Die Regierungspartei CCM hatte daraufhin angekündigt, Disziplinarmaßnahmen gegen Gwajima in die Wege zu leiten. Die Ärztekammer von Tansania (MAT) forderte juristische Maßnahmen gegen den Wunderheiler.
 

Staatspräsidentin ruft Bevölkerung zum Impfen auf

Staatspräsidentin Hassan rief nach Angaben der Regierungszeitung Daily News am 22. August noch einmal die Bevölkerung zur Teilnahme an der Impfkampagne auf: „Lassen Sie sich impfen, unabhängig davon, ob Sie bereits den Coronavirus hatten. Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen durch Impfungen besser geschützt werden. Impfstoffe bieten einen hohen Schutz davor, schwer zu erkranken und an der Krankheit zu sterben, obwohl kein Impfstoff zu 100 Prozent schützt.“
 

Reduzierung der Testkosten für Reisende

Auf Beschluss der Regierung sind die Gebühren für Covid-19 Tests für Reisende deutlich gesenkt worden: Inländisch Reisende zahlen jetzt statt 100 US-Dollar nur noch 50 USD für einen PCR-Test. Der bei der Einreise aus dem Ausland obligatorische Antigen-Schnelltest kostet statt 25 USD nur noch 10 USD.

Der East African Business Council (EABC) lobte die Preissenkungen. Sowohl der Tourismus als auch die Wirtschaft würden von der Maßnahme profitieren.
 

Russland verlängert Flugverbot von und nach Tansania

Russland hat mit Verweis auf die aktuelle Verbreitung der Corona-Pandemie in Tansania die Einstellung des Flugverkehrs mit Tansania bis zum 2. September verlängert. Noch bis Frühjahr 2021 war vor allem Sansibar ein bevorzugtes Urlaubsziel russischer Touristen. Die Bilder der ungeimpft und ungeschützt am Strand feiernden Urlauber gingen durch die Medien.
 

Ostafrikanische Gemeinschaft will gemeinsam Impfstoffe produzieren

Das Sekretariat der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) hat sich nach Angaben der Regierungszeitung Daily News für einen "koordinierten Ansatz im Umgang mit Covid-19 in der Region" ausgesprochen. Der Privatsektor und die EAC-Partnerländer sollten gemeinsam in die Produktion und Bereitstellung von Impfstoffen in Ostafrika investieren.

Die EAC forderte außerdem die Aufnahme von LKW-Fahrern in die Prioritätengruppe 1 der gegenwärtig stattfindenden Impfungen. 

"Impfungen in Tansania: Nun Spritze statt Gebet gegen das Virus"
Tagesschau vom 7.8.2021
 

US-Botschafter ruft zur Impfung auf

Donald Wright, US-amerikanischer Botschafter in Tansania, hat am 5. August auf einer Pressekonferenz in Daressalam die tansanische Bevölkerung aufgerufen, sich jetzt in den Impfzentren gegen Covid-19 impfen zu lassen. In den USA seien gegenwärtig 99 Prozent der Covid-19 Todesfälle auf ungeimpfte Personen zurückzuführen. Geimpfte Menschen hätten gute Chancen, im Falle einer Erkrankungen unter weniger schweren Auswirkungen zu leiden.
 

Tansania erwartet 11 Millionen Covid-19 Impfdosen

Regierungssprecher Gerson Msigwa teilte am 1. August auf einer Pressekonferenz in Daressalam mit, dass die Regierung mit der Lieferung von 11 Millionen Covid-19 Impfdosen aus dem Programm der internationalen COVAX-Impfinitiative rechnet. Damit bestehe wie in anderen afrikanischen Ländern die Möglichkeit, im ersten Schritt der nationalen Impfkampagne 20 Prozent der Bevölkerung zu impfen. 

Nach Angaben der Regierungszeitung Daily News bezifferte Msigwa die aktuelle Zahl der Impfzentren auf 550. Er bekräftigte, dass zuerst das Gesundheitspersonal, die Altersgruppe 50 plus sowie Menschen mit Vorerkrankungen geimpft werden sollen. 
 

Sinkende Infektions- und Todeszahlen in Afrika

Nach wie vor liegt die Impfquote für ganz Afrika bei circa 2 %. Dennoch konnte John Nkengasong von der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (CDC) Ende Juli bekannt geben, dass die Zahl der Neuinfektionen um 15 % gesunken sei. Allerdings gebe es regionale Unterschiede. Und die Zahl der Todesfälle, die inzwischen auch gesunken ist, ist weiterhin hoch.

Die Regionaldirektorin der WHO, Matshidiso Moeti, warnte daher vor zu viel Optimismus. Afrika befände sich immer noch "im Griff der dritten Infektionswelle.“

Als vorletztes Land Afrikas hat Ende Juli auch Burundi Covid-19 Impfdosen angefordert. Damit verzichtet jetzt nur noch Eritrea auf die Schutzimpfungen.

"Überzählige Impfdosen dürfen nicht nach Tansania"
WDR, Lokalzeit Ruhr vom 29.7.2021 (TV-Magazinbeitrag)

"Tansania: Kehrtwende in der Coronapolitik"
Deutsche Welle vom 28.7.2021

"Tanzania's Dilemma: It's not so easy to go from vaccine..." (in engl.)
WFUV vom 27.7.2021 

 

EU verspricht 20 % der benötigten Impfdosen für Sansibar 

Die Europäische Union hat nach Angaben ostafrikanischer Medien versprochen, 20 % der von Sansibar benötigten Covid-19 Impfstoffe zur Verfügung zu stellen. Auf den Inseln leben gegenwärtig circa 1,5 Millionen Menschen. Die Mitteilung erfolgte durch den neuen EU-Botschafter in Tansania, Manfredo Fredo, bei seinem Antrittsbesuch im sansibarischen Gesundheitsministerium. 

Gesundheitsminister Mazrui: ""Lasst uns den Krieg gegen das Virus gewinnen!"

Ahmed Nassor Mazrui, Gesundheitsminister von Sansibar, äußerte sich bei dem Treffen auch zu den Corona-Skeptikern im eigenen Land: „Ich fordere alle Menschen auf, Spekulationen und unbegründete Gerüchte über die Impfstoffe zu ignorieren. Solange sie von der Weltgesundheitsorganisation zugelassen sind, ist die Impfung sicher. Gebt uns die Impfstoffe, um den Krieg gegen das Virus zu gewinnen.“

USA spenden über 16 Millionen Impfdosen an Afrika

Die USA haben Ende Juli über 16 Millionen Impfdosen an afrikanische Länder gespendet, darunter alleine 10 Millionen an Südafrika und Nigeria sowie 1 Million an Tansania.
 

TV-Liveübertragung von der Impfung der Staatspräsidentin

Die Impfung von Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan am 28. Juli, der offiziell ersten Impfung von Tansaniern auf dem Festland, wurde im tansanischen Fernsehen live übertragen. Hassan begründete ihr verantwortungsbewusstes Handeln mit den Worten: "Ich bin Mutter von 4 Kindern, Großmutter, Ehefrau und Präsidentin und Oberbefehlshaberin der tansanischen Streitkräfte."

Die Impfung sei sicher, sie habe sich auch schon früher gegen andere Krankheiten erfolgreich impfen lassen und sie lege Wert auf die Feststellung, dass ihre Impfung freiwillig sei - genauso wie die Impfungen der Gesundheitsministerin und anderer Mitglieder des Kabinetts. 

Die Staatspräsidentin machte die Bevölkerung auf mögliche geringfügige Impfreaktionen aufmerksam und bestätigte das Ziel, 35 Millionen Tansanier und damit - entsprechend der Zielsetzung der Afrikanischen Union - insgesamt 60 % der Bevölkerung zu impfen.  

"Eine moderne Waffe zur Bekämpfung der Krankheit"

Gesundheitsministerin Dorothy Gwajima bezeichnete die Impfung als "eine moderne Waffe zur Bekämpfung der Krankheit." Sie rief die Öffentlichkeit auf, dem Impfstoff zu vertrauen.
 

China spendete 100.000 Impfdosen an Sansibar

Die chinesische Regierung hat Sansibar 100.000 Impfdosen Sinovac gespendet. Die tansanische Botschafterin Mbelwa Kairuki nahm die Spende in der tansanischen Botschaft in Peking entgegen. Die Impfdosen sollten am 30. Juli nach Sansibar transportiert werden.
 

Über 1 Million Impfdosen in Tansania eingetroffen

Als Spende der US-Regierung sind am 24. Juli über die internationale COVAX-Impfinitiative mehr als 1 Million Impfdosen in Daressalam eingetroffen. Es handelt sich dabei offensichtlich überwiegend um Impfstoffe der Firma Johnson & Johnson, die nur einmal verabreicht werden müssen. Die Lieferung nahmen die tansanische Gesundheitsministerin und die Außenministerin sowie der US-Botschafter persönlich in Empfang.

Evangelikaler Wunderheiler Gwajima warnt vor dem Impfstoff

Der umstrittene tansanische Wunderheiler und evangelikale Bischof Josephat Gwajima (Glory of Christ Tanzanian Church), warnt seit Tagen alle Gottesdienstbesucher vor einer Impfung. Die westlichen Industrieländer hätten bei der Lieferung von Impfstoffen "Hintergedanken". Gwajima: "Wenn Weiße Ihnen etwas umsonst geben, dann seien Sie sicher, dass sie dafür eine Gegenleistung erwarten."

Gwajima, der auf Betreiben des verstorbenen Staatspräsidenten und Corona-Leugners John Magufuli für die Regierungspartei CCM im Nationalparlament sitzt, bezeichnete Ärzte und Professoren, die sich für Impfungen einsetzen, als "Menschen ohne Gehirn". Er predigte von der Kanzel: "Impfungen töten Menschen oder können sie in Zombies verwandeln. Menschen, die sich impfen lassen, riskieren, geistig behindert oder vom Computer aus dem Westen überwacht zu werden."

Die CCM kündigte an, gemäß der Parteisatzung Disziplinarmaßnahmen gegen Gwajima in die Wege zu leiten. Seine Äußerungen verstießen gegen die Anweisungen der Parteivorsitzenden und Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan. Die Ärztekammer von Tansania (MAT) forderte juristische Maßnahmen gegen den Wunderheiler.

Steigende Fallzahlen und Polizeieinsatz zur Durchsetzung der Maskenpflicht in Dar  

Während aus mehreren Landesteilen wie den Regionen Arusha und Moshi von ansteigenden Infektions- und Todeszahlen berichtet wird, hat der Regional Commissioner von Daressalam, Amos Makalla, Ende Juli den Einsatz überfüllter Linienbusse verboten und noch einmal die Maskenpflicht im Dar Rapid Transit (Dart) verkündet. Makalla will kurzfristig Polizeikräfte an ausgewählten Haltestellen bereitstellen, um das Tragen von Gesichtsmasken zu überprüfen. 

"'Am nächsten Tag sind schon viele tot' - was in Tansania, dem Land, das Corona leugnete, wirklich los ist"
Neue Zürcher Zeitung vom 27.7.2021
 

KCMC-Hospital in Moshi ruft den Notstand aus

Das Kilimanjaro Christian Medical Center (KCMC) in Moshi am Fuße des Kilimandscharo schlägt Alarm: Das Krankenhaus ist bereits überlaufen mit schwerkranken Covid-19 Patienten, die täglich Sauerstoff benötigen. KCMC-Direktor Dr. Gilliard Masenga teilte am 23. Juli der tansanischen Tageszeitung 'The Citizen' mit, dass die Sauerstoffflaschen des Krankenhauses nicht mehr ausreichen, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden.

Masenga: „Das Covid-19-Problem wird immer alarmierender. Die Öffentlichkeit sollte äußerste Vorsicht walten lassen, es ist eine sehr tödliche Krankheit. Wir müssen weiterhin alle präventiven Maßnahmen gemäß den Anweisungen des Gesundheitsministeriums einhalten."

Produktion von 400 Sauerstoff-Zylindern pro Tag reicht nicht mehr aus

Er fügte hinzu: "Wir haben hier im KCMC eine Fabrik, die in 24 Stunden 400 Flaschen produzieren kann, und wir dachten eigentlich, diese Kapazität würde für die nächsten 20 Jahre ausreichen. Unser täglicher Verbrauch lag anfangs bei 50 bis 60 Flaschen. Derzeit ist die Fabrik mit täglich benötigten über 400 Zylindern überfordert."
 

Landesweites Verbot aller "unnötigen Veranstaltungen" wie Konzerte, Discos oder Fußballspiele

Das tansanische Gesundheitsministerium hat angesichts der 3. Coronawelle landesweit alle "unnötigen öffentlichen Veranstaltungen" verboten. Bislang ist jedoch noch nicht im Detail bekannt, was von der Regierung als "nötig" und was als "unnötig" eingestuft wird. Laut Gesundheitsministerin gehören jedoch Musikkonzerte, Disco-Veranstaltungen und Fußballspiele zu den verbotenen Aktivitäten.

Die Regierung der Mwanza Region sprach sogar davon, dass lediglich religiöse Veranstaltungen von dem Verbot ausgenommen seien. Die Regierungszeitung Daily News berichtete jedoch, dass die angeordneten Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken in Mwanza kaum befolgt werden. Daher würden sich laut Daily News jetzt die Stimmen mehren, die eine entschiedenere Kontrolle durch die Regierung fordern.

Ansonsten sollen sich jetzt alle Tansanier auf die Corona-Schutzimpfungen vorbereiten. Das Gesundheitspersonal wird nach Angaben der Gesundheitsministerin bereits geschult.
 

Start der Massenimpfungen und Großbestellung der Regierung

Die Afrikanische Union (AU) teilte am 19. Juli auf einer Pressekonferenz mit, dass Tansania eine Großbestellung von Covid-19 Impfstoffen bei ihr in Auftrag gegeben habe. Von den insgesamt 400 Millionen Impfdosen der Firma Johnson & Johnson, die ab der darauffolgenden Woche nach und nach ausgeliefert werden, geht laut AU ein nennenswerter Anteil nach Tansania. Die genaue Zahl wurde jedoch nicht genannt.

Darüber hinaus erwartet Tansania auch noch bilaterale Auslieferungen beispielsweise aus den USA (Johnson & Johnson) oder den Niederlanden. Sansibar hat bereits 10.000 Impfdosen Sinovac (China) und Sputnik (Russland) erhalten.

Sowohl auf Sansibar als auch auf dem Festland wurde inzwischen mit den Impfungen gestartet. Der tansanische Premierminister rief das medizinische Personal und sogenannte "Vielreisende" auf, sich als erste impfen zu lassen. Letzteres bezieht sich vor allem auf Mekka-Pilger, die ohne vollständige Impfung nicht in Saudi-Arabien einreisen dürfen.

Start für 110.000 Sinovac-Impfungen auf Sansibar

Es war der sansibarische Gesundheitsminister Mazrui höchstpersönlich, der sich am 19. Juli als offiziell Erster impfen ließ. Ihm sollen 110.000 weitere Personen folgen. Zur ersten Priorisierungsgruppe gehören nach Angaben des Ministers das Gesundheitspersonal, der Grenzschutz, die Tourismusbranche sowie das Medienpersonal. Im zweiten Schritt folgt dann die Gruppe 60 plus.

Zur Impfung gelangt der von China gespendete Impfstoff Sinovac, der inzwischen die Notfallzulassung der WHO erhalten hat.
 

Oppositionsführer in Daressalam geimpft

Als einer der ersten auf dem Festland lebenden Tansanier wurde am 19. Juli der Vorsitzende der Oppositionspartei CUF, Ibrahim Lipumba, gegen Covid-19 geimpft. Er erhielt seine Impfung in der Klinik der Vereinten Nationen (UN) in Masaki, Daressalam.

Journalisten der tansanischen Tageszeitung 'The Citizen' sagte Lipumba, dass ihm der Impfstoff durch seine Frau zur Verfügung gestellt wurde, die für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) in Cox Bazaar, Bangladesch, arbeitet. „Wie Sie wissen, dürfen sich Mitarbeiter dieser internationalen Organisationen gemeinsam mit ihren Familien impfen lassen. Durch meine Frau konnte ich heute diese Impfung bekommen“, sagte er.
 

Afrikanische Union lobt die Firma Biontech

Die AU lobte die deutsche Firma Biontech für das Eingehen einer Partnerschaft mit der AU. Die Herstellung von Impfdosen für Afrika solle laut Vereinbarung so schnell wie möglich innerhalb von Afrika erfolgen. Bereits ab kommender Woche werden Impfdosen von Johnson & Johnson, die in Südafrika hergestellt werden, ausgeliefert.

Deutschland spendet 30 Millionen Impfdosen und 260 Millionen EUR an die WHO

Positiv bewertet wird von Mihigo die Bereitschaft Deutschlands, afrikanischen Ländern 30 Millionen COVID-19-Impfstoffe zu spenden. Davon sollen 80 % über die internationale Impfinitiative COVAX und 20 % bilateral (z.B. an Namibia) abgegeben werden. Gesundheitsminister Jens Spahn hat die deutsche Spende am 15. Juli auf einer Pressekonferenz als "Basis" bezeichnet. In den kommenden Wochen und Monaten sollen weitere Lieferungen folgen. Spahn kündigte außerdem eine weitere Spende in Höhe von 260 Millionen Euro für die COVID-19-Arbeit der WHO an. Damit würden sich Deutschlands Beiträge an die WHO seit 2020 auf fast eine Milliarde US-Dollar erhöhen.

COVAX liefert die ersten 300.000 Impfdosen nach Tansania

Die BBC meldete am 15. Juli, dass Tansania 300.000 Covid-19-Impfdosen von der internationalen COVAX-Impfinitiative erhält. Nach Angaben von Gesundheitsministerin Dorothy Gwajima soll entsprechend der von der Regierung beschlossenen Prioritätenliste zuerst vor allem das medizinische Personal geimpft werden. 

Die Ministerin teilte außerdem den Beschluss der Regierung mit, zukünftig alle zwei Wochen Corona-Statistiken zu veröffentlichen.