Wolf-Ulrich Cropp: „Wie ich die Prinzessin von Sansibar suchte und dabei mal kurz am Kilimandscharo vorbeikam“

Die Reiseerzählung von Wolf-Ulrich Cropp beginnt auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, wo er durch Zufall den Grabstein und den Gedenkstein von Emily Ruete, geborene Salme, Prinzessin von Sansibar, entdeckt. „Neugierde und Entdeckerdrang wecken in Cropp den Wunsch, die ferne Inselwelt der Prinzessin zu erkunden“ (Buchcover).

Auf ca. 350 Seiten folgt die Erzählung einer Tansania-Reise, die vom Kilimandscharo und vom Aufenthalt in einem Massai-Dorf (das Projekt von Tom Kunkler) über Daressalam und Bagamoyo nach Sansibar führt. Dass dem Autor dabei fast die gesamte Geschichte Tansanias in vollendeter Korrektheit (bis zur letzten Jahresangabe) von Taxifahrern und Führern erzählt wird, mag für Tansania-Kenner etwas befremdlich und aufgesetzt wirken, für diese Zielgruppe ist das Buch vermutlich aber auch nicht gedacht.

Empfehlenswert ist das Buch mit dem originellen Titel vielmehr für Menschen, die erstmals nach Tansania reisen und die womöglich sogar die oben erwähnte Reiseroute gewählt haben. Interessant ist es auch für Nicht-Tansania-Reisende, die sich für die Geschichte des Landes interessieren und ebenso wie Touristen die lockere, gut recherchierte und gut geschriebene Form der Reiseerzählung einem Geschichtsbuch oder dem historischen Kapitel eines klassischen Reiseführers bevorzugen.

Wolf-Ulrich Cropp, „Wie ich die Prinzessin von Sansibar suchte und dabei mal kurz am Kilimandscharo vorbeikam“
DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2016
360 S., 14,99 EUR (D), 16,50 EUR (A)