Rat der Stadt Ahlen beschließt Städtefreundschaft mit Bagamoyo

Auf seiner Sitzung im Dezember 2013 hat der Rat der Stadt Ahlen auf Anregung des Freundeskreises Bagamoyo e.V. beschlossen, die zahlreichen Beziehungen zwischen Ahlen und Bagamoyo als „Städtefreundschaft“ zu deklarieren. Einer der Gründe, warum eine offizielle Städtepartnerschaft noch nicht in Betracht kommt, ist das Fehler von Stadtrechten und einer eigenständigen Stadtverwaltung in Bagamoyo, das als Ort gegenwärtig noch dem Bagamoyo District und damit der Kreisverwaltung unterstellt ist.

Dierk Hartleb berichtet am 22.11.2013 in der "Ahlener Zeitung" über den einstimmigen Beschluss im Schul- und Kulturausschuss:

„In seiner Begründung hatte Blauth auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Ahlener Schulen, Kirchengemeinden, Sportvereinen, der VHS, verschiedenen Ahlener Ärzten und der Musikschule des Kreises verwiesen, die zu der tansanischen Distrikthauptstadt bereits bestehen. Im Rahmen dieser Kontakte. von denen die ältesten 25 Jahre zurückreichen, hätten zahlreiche Projekte verwirklicht werden können.

So wurden in Bagamoyo mit Ahlener Unterstützung komplette Schulen renoviert, eine Frühgeborenenstation am Kreiskrankenhaus eingerichtet, eine kirchliche Holzwerkstatt für Jugendliche oder ein neues Studentenwohnheim am College of Arts verwirklicht. Dass die Jugendmannschaft des dortigen SC Saadani in Ahlener Vereinstrikots spielt, ist auch ein Ergebnis dieses intensiven Austausches.

Dass fast jeder Ahlener Schüler im Laufe seiner Schullaufbahn schon einmal Bekanntschaft mit Bagamoyo gemacht hat, ist der jährlichen VHS-Veranstaltungsreihe 'Wie weit ist Afrika?' zu verdanken, die untrennbar mit den Namen der beiden College-Lehrer Nkwabi Nghangasamala und John Mponda verbunden ist.

Im Gegenzug sind im Herbst bereits zum dritten Mal Schüler der Realschule nach Bagamoyo gereist, um ihrerseits als „Science Buddys“ tansanische Schüler in Physik zu unterrichten. Mit den deutsch-tansanischen Kindermusicals in Ahlen und Bagamoyo hat die Musikschule einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Austausch geleistet.

Diese bürgerschaftlichen Aktivitäten sollen durch die Aufnahme einer Städtefreundschaft auf eine Basis gestellt werden, die die Stadt in die Lage versetzt, Förderprogramme des Landes und des Bundes zur kommunalen Entwicklungszusammenarbeit zu nutzen. 'Die Städtefreundschaft ist ganz bewusst niedrigschwellig angelegt', wies Blauth darauf hin, dass der Stadt keine zusätzlichen Kosten entstehen. Sie könne aber als Antragsteller für besagte Programme auftreten, die eine kommunale Federführung bei der finanziellen Förderung von Projekten voraussetzen.“

Der Antrag des Freundeskreises Bagamoyo e.V. im Wortlaut
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