16.02.08

George W. Bush zu Besuch im "Musterland"


George W. Bush

Zu Besuch bei Freunden

Heute trifft US-Präsident George W. Bush zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Tansania ein. Samstag und Sonntag wird er sich in Dar es Salaam aufhalten und am Montag nach Arusha weiterfliegen. Im Gegensatz zu anderen Regionen wird Bush nach Meinung aller Beobachter und Kommentatoren in Schwarzafrika, von wenigen kleinen Protesten abgesehen, willkommen geheißen.

Die Afrika-Hilfe hat sich unter der Regierung Bush vervierfacht, mit dem von ihm gegründeten präsidialen Notprogramm gegen Aids (PEPFAR) hat Bush mit 30 Mrd. US-Dollar eine unvorstellbar hohe Summe für die konkrete Aids-Bekämpfung vor Ort zur Verfügung gestellt.

"Good guy Kikwete"

Insbesondere Staatspräsident Kikwete genießt bei Bush höchstes Ansehen. Noch am gestrigen Freitag wiederholte Bush auf einer Pressekonferenz des Weißen Hauses seine texanische Einschätzung von Kikwete als "good guy". Bush lobt den Reformwillen KIkwetes, sein internationales Auftreten und dessen Bemühungen im Kampf gegen die Korruption. Für Bush ist Tansania ein afrikanisches "Musterland".

So ist es kein Zufall, dass er in keinem Land Afrikas länger verweilt als in Tansania und dass er Kikwete für seine "vorbildliche Regierungsführung" einen Scheck in Höhe von 700 Mill. USD aus dem Millenium Challenge Corp, dem US-Fonds für Afrika, überreichen wird.

Europäer und Amerikaner stellen sich Ringkampf mit China um Afrika

Die auffällig zahlreichen Aktivitäten der Europäer und Amerikaner in Afrika in letzter Zeit hängen sicherlich auch mit der Tatsache zusammen, dass sie lange Zeit tatenlos den rapide angewachsenen Bemühungen Chinas um die Rohstoffe des schwarzen Kontinents zugesehen haben. Die USA decken derzeit 15% ihres Bedarfs mit Erdöl aus Afrika ab, diese Zahl soll bis 2015 auf 25% gesteigert werden.

Der neuen strategischen Bedeutung Afrikas entspricht auch das Vorhaben der USA, nach Stuttgart, Hawai und Florida in Schwarzafrika mit dem Africa Command ein eigenes militärisches US-Kommando zu stationieren.