06.05.21

Staatsbesuch von Samia Suluhu Hassan in Kenia: "Hier Uhuru, dort Suluhu"


Staatspräsidentin Hassan bei ihrer Ankunft in Nairobi (Foto: The Citizen)

Aktualisierung   Die tansanische Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan war am Dienstag für einen zweitägigen offiziellen Staatsbesuch nach Kenia gereist. Sie traf dort auf ihren kenianischen Amtskollegen Uhuru Kenyatta. Beide Staatsoberhäupter bezeichneten sich bei ihrer ersten Begegnung gegenseitig als "Bruder" und "Schwester" und ihre Völker als "Geschwister". Thema des Treffens war vor allem die weitere Entwicklung der Zusammenarbeit in den Bereichen Handel und Investment. Dabei ging es schwerpunktmäßig um die Sparten Industrie, Landwirtschaft, Fischerei, Energieversorgung, Viehzucht und Tourismus.

Frauenpower am Flughafen in Nairobi 

Während des Ramadan sollten sich muslimische Frauen bei geschäftlichen Betätigungen vor allem mit Frauen umgeben. Entsprechend traf Hassan am Flughafen von Nairobi in der Begleitung von Außenministerin Liberata Mulamula und einem rein weiblichen Sicherheitspersonal ein. Die kenianische Regierung begrüßte die tansanische Präsidentin durch Außenministerin Raychelle Omamo und die Sportministerin.

Vertrag über Gaspipeline Daressalam-Mombasa

Staatspräsidentin Hassan und Staatspräsident Kenyatta unterzeichneten einen Vertrag über den Bau einer neuen Gaspipeline von Daressalam nach Mombasa. Dies würde den Zugriff Kenias auf die gigantischen Erdgasvorkommen vor der Küste Südtansanias bedeuten. 

Weitere Themen der beiden Staatsoberhäupter waren die Beseitigung von Grenzhindernissen, Vereinbarungen über Covid-19 Tests und zeitsparende Kontrollen an den gemeinsamen Grenzübergängen, der weitere Ausbau von grenzüberschreitenden Infrastrukturmaßnahmen wie den Bau des neuen Highways von Malindi nach Bagamoyo, der Ausbau der kulturellen Beziehungen und die Stärkung der Ostafrikanischen Gemeinschaft.

Treffen mit Investoren: "Hier Uhuru, dort Suluhu"

Am gestrigen Mittwoch stand unter anderem ein Treffen von Hassan und Kenyatta mit tansanischen und kenianischen Investoren im Serena Hotel Nairobi sowie eine Begegnung mit dem UN-Beauftragten für das Gebiet der Großen Afrikanischen Seen auf dem Programm.

Für Heiterkeit bei der Begegnung mit den Investoren sorgte Hassan mit dem Wortspiel: "Ihr könnt glücklich sein, dass Ihr diesseits der Landesgrenze Uhuru (die Freiheit) habt, um Geschäfte zu machen, und dass Ihr jenseits der Grenze Suluhu (die Lösung) für alle Handelsbarrieren habt. Jetzt hängt alles von Euch ab." 

Der Humor der Präsidentin und Einladung Kenyattas nach Tansania

Als Beleg für den Humor der Staatspräsidentin dient auch eine Äußerung im Rahmen ihrer Rede vor dem kenianischen Parlament. Hassan verwies in Zusammenhang mit den menschlichen Beziehungen beider Nachbarländer auf die Gnus bei der Großen Tierwanderung, "die nach Kenia kommen, um sich zu paaren und dann die Grenze nach Tansania überqueren, um zu gebären“.

Die tansanische Präsident lud schließlich Uhuru Kenyatta ein, im Dezember als offizieller Staatsgast an den Feiern zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit Tansanias teilzunehmen.