27.10.09

Tansania fordert die Aufhebung des strengen Elefantenschutzes


Elefant

Die Regierungen von Tansania und Sambia haben nach Angaben der Naturschutzorganisation Pro Wildlife beim Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES) Anträge eingereicht, den strengen Schutz ihrer eigenen Elefantenbestände aufzuheben. Möglicherweise wird sich Mosambik diesem Antrag noch anschließen. Daniela Freyer, Artenschutzexpertin von Pro Wildlife, kritisiert das Vorgehen der schwarzafrikanischen Regierungen: „Gerade diese Länder sind Zentren der Wilderei und des Schmuggels“. Tierschützer fürchten bei einer Bewilligung des Antrags eine größere Abschussquote von Elefanten und eine zunehmende Wilderei.

 

Im Jahr 1989 konnte durch die Unterschutzstellung der Elefanten die Wilderei zumindest eingedämmt werden. 1997 hob die CITES den höchsten Schutzstatus in Botswana, Simbabwe und Namibia wieder auf. 1999 konnten die drei Länder ca. 50 Tonnen Elfenbein nach Japan verkaufen. Vergangenes Jahr erlaubte CITES den Ländern Südafrika, Namibia, Simbabwe und Botswana den Export von 108 Tonnen Elfenbein nach Japan und China

Naturschützer befürchten nun, dass die wiederholten Ausnahmegenehmigungen die Wilderei erneut wieder ansteigen lassen. Seit Anfang 2009 wurden laut Pro Wildlife mehr als 23 Tonnen geschmuggeltes Elfenbein beschlagnahmt. Mehr als die Hälfte kam dabei aus Tansania. DNS-Analysen belegen, dass auch Sambia und Mosambik Zentren der Elefantenwilderei sind. Es wird geschätzt, dass jährlich ca. 30.000 Elefanten von Wilderern getötet werden. Auf dem asiatischen Schwarzmarkt sind die Elfenbeinpreise innerhalb von fünf Jahren von 200 auf 1500 USD angestiegen.

 

Die afrikanische Länder Kenia, Ghana, Liberia, Mali, Sierra Leone, Togo und Republik Kongo lehnen den Weg Tansanias und Sambias ab und fordern im Gegenteil  von der CITES, ein striktes Handelsverbot für die kommenden 20 Jahre. Die Entscheidung fällt auf der nächsten CITES-Konferenz im März 2010 in Katar.