07.08.09

Tansania bürgert 3.368 Flüchtlinge aus Burundi ein


Flüchtlinge aus Burundi

Die Behörden von Tansania haben in dieser Woche 3.568 burundische Flüchtlinge eingebürgert und ihnen nach mehr als drei Jahrzehnten Wartezeit die tansanische Staatsbürgerschaft verliehen. Die UN-Flüchtlingshilfsorganisatioon UNHCR "begrüßt diese Entscheidung außerordentlich und sieht darin einen Meilenstein in der internationalen Flüchtingspolitik und in einem der schwierigsten und längsten Einbürgerungs-Prozesse weltweit". Die Burundier waren bereits 1972 nach Tansania geflohen.

Schon zu Beginn des Jahres 2008 hatte Tansania rund 218.000 burundischen Flüchtlingen ein Angebot zur Rückkehr in die Heimat oder auf Einbürgerung gemacht. UNHCR hat in dieser Zeit zwischen der Regierung und den Betroffenen vermittelt - sowohl auf Seiten derer, die zurückkehren wollten, als auch für diejenigen, die den Wunsch geäussert haben, in Tansania zu bleiben. Insgesamt haben sich die meisten, etwa 162.000 für die Einbürgerung entschieden.

Zu einem Durchbruch in den Verhandlungen kam es am 4. August 2009, als der tansanische Heimatminister der ersten Gruppe die Staatsbürgerschaft genehmigte. Dabei wurden lediglich zwei von insgesamt 3.570 Einzelentscheidungen abgelehnt. Gleichzeitig hat die Regierung die zuständigen Stellen angewiesen, über alle 218.000 Anträge bis Ende des Jahres 2009 zu entscheiden.

Unterdessen hat UNHCR über 45.000 Burundier unter einem enormen logistischen Aufwand zur Rückkehr in die Heimat begleitet. Weitere 9.000 sollen in den verbleibenden Monaten des Jahres folgen. Dafür ist allerdings das veranschlagte Budget von 28,2 Millionen US-Dollar nicht ausreichend. UNHCR kalkuliert mit etwa acht Millionen US-Dollar Mehraufwand, um die freiwillige Rückkehr der Burundier beziehungsweise ihre Einbürgerung noch in diesem Jahr zu einem glücklichen Ende zu bringen.

Ferner unterstützt UNHCR die Burundier und die Regierung auch über die Einbürgerung hinaus: So sollen Straßen saniert und Schulen wiederaufgebaut werden. Ebenso Krankenhäuser, Brunnen und eine Flugpiste für die Regionen Rukwa und Tabora, die viel für die '1972-Burundis' getan haben. Die humanitäre Hilfe von UNHCR läuft noch bis zum Ende des Jahres 2011.

Auf dem Höhepunkt der Krise sind Mitte der 1990er-Jahre etwa eine halbe Million Menschen aus Burundi vertrieben worden. Die meisten fanden Zuflucht in Tansania. Heute gilt der Friedensprozess von Burundi als Vorbild für viele andere afrikanische Staaten, in denen Flucht und Vertreibung vorherrschen. UNHCR hofft, dass dem tansanischen Beispiel nun viele andere Länder folgen und Flüchtlinge einbürgern werden. Seit 2002 sind insgesamt mehr als 400.000 Menschen nach Burundi zurückgekehrt.

Quelle: UNHCR vom 7.8.2009