07.01.09

Ausländerfeindlichkeit: Erneut brutale Ermordung eines Tansaniers in Südafrika


Pogrom in Südafrika

Pogrom in Südafrika Foto: Die Welt

Die Welle gewalttätiger Übergriffe gegen Ausländer in Südafrika hält an: Nach Augenzeugenberichten und Berichten tansanischer Zeitungen stürmten am vergangenen Sonntag mindestens 40 bewaffnete Südafrikaner unter dem Rufen ausländerfeindlicher Parolen ein ausschließlich von Ausländern bewohntes Appartment in Durban. Dabei zwangen sie drei Bewohner aus Simbawe, Mosambik und Tansania, aus dem sechsten Stock des Hochhauses in die Tiefe zu springen. Lediglich ein 23jähriger aus Mosambik überlebte den Sprung lebensgefährlich verletzt.

Bei dem ermordeten Tansanier handelt es sich um den 24jährigen Omar Said, dessen Bruder Ramadhani bereits 2008 von einer ausländerfeindlichen Menge ermordet worden war. 

Während regionale Politiker Südafrikas jeden ausländerfeindlichen Zusammenhang bestritten und bislang auch noch keine Festnahmen erfolgten, liegt ein Augenzeugenbericht u.a. von dem Bruder des Ermordeten, Zane, vor, der sich im Badezimmer verstecken konnte. Er bestätigt, dass es sich um eine ausländerfeindliche Lynchjustiz gehandelt hat.

Alleine im Mai 2008 waren 60 Ausländer von schwarzen Südafrikanern größtenteils bestialisch ermordet worden. Über 100.000 Ausländer mußten vor dem Mob flüchten, darunter auch 238 Tansanier, die zum Teil nach Tansania zurückkehrten.