08.11.08

Ex-Präsident Mkapa als Vermittler im Kongo-Konflikt benannt


Mkapa

Benjamin Mkapa

Afrikanische Staaten haben eine diplomatische Friedensmission für den Ostkongo beschlossen, der von anhaltenden Kämpfen erschüttert wird. Zum Abschluss des Gipfels in der kenianischen Hauptstadt Nairobi forderten die teilnehmenden sieben Staats- und Regierungschefs eine sofortige Waffenruhe. Die afrikanischen Staaten benannten für die Kongo-Mission die ehemaligen Präsidenten von Tansania und Nigeria, William Mkapa und Olusegun Obasanjo, als Vermittler. Obasanjo ist auch Kongo-Beauftragter von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der ebenfalls an dem Gipfel teilnahm. Gelingt keine Beilegung des Konflikts, wollen zentral- und ostafrikanische Staaten eine Eingreiftruppe in den Osten Kongos entsenden, wie aus dem Schlussdokument des Gipfels hervorgeht.

Dem Kommuniqué haben auch die Präsidenten Kongos, Ruandas und Ugandas zugestimmt. Demnach sollen die Hutu-Milizen im Ostkongo entwaffnet werden und nach Ruanda zurückkehren. Sie werden für den Völkermord 1994 an Tutsi in Ruanda verantwortlich gemacht und sollen der kongolesischen Regierung nahestehen. Die Milizen sind im Ostkongo in Gefechte mit den Truppen des Rebellengenerals Laurent Nkunda verwickelt. Nkunda gehört zur Volksgruppe der Tutsi und verfolgt nach eigenen Angaben Hutu-Extremisten.

Der Gipfel war von neuen Kämpfen überschattet worden. Nach UN-Angaben kam es am Freitag nördlich der Stadt Goma zu Gefechten zwischen Nkundas Rebellen und Regierungstruppen. Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR warnte in Genf, dass die 65.000 Menschen in den Flüchtlingslagern in Kibati zwischen die Fronten geraten könnten. (epd)