18.03.08

Kikwete (Tansania) contra Mbeki (Südafrika): "Heute Beginn der Kampfhandlungen auf den Komoren"


Jakaya Kikwete

Kikwete demonstriert Stärke

In ungewöhnlich scharfer Form hat sich die Regierung Tansanias das Bemühen des südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki verbeten, den Beschluss der Afrikanischen Union (AU) zu torpedieren, mit internationalen afrikanischen Streitkräften im Rahmen eines AU-Mandats gegen die Putschisten auf der Komoreninsel Anjouan militärisch vorzugehen. Ziel der Aktion ist die Wiederherstellung der nationalen Einheit der Komoren.

Die Auseinandersetzung zwischen Kikwete und Mbeki ist umso bemerkenswerter, als beide zu den bekanntesten Staatsmännern Schwarzafrikas zählen und sich Tansania in der Vergangenheit immer als ein enger Verbündeter Südafrikas dargestellt hat. Während der Apartheid in Südafrika definierte sich Tansania sogar als Frontstaat und stellte Gelände für die Ausbildungslager der südafrikanischen Befreiungsbewegungen zur Verfügung.   

Tansanias Staatspräsident Kikwete, seit einigen Monaten Präsident der AU, muss in dieser Position nun die Beschlüsse der AU umsetzen. Und offensichtlich will er nicht nur innenpolitisch, sondern auch außenpolitisch Stärke zeigen. Dies wird ihm erleichtert durch die stillschwiegende Duldung oder sogar Unterstützung der Invasion durch die USA und Frankreich als ehemaliger Kolonialmacht auf den Komoren. Auch die EU scheint sich der Duldung anzuschließen, zumal sich die Putschisten auf Anjouan in den vergangenen Monaten allen Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konflikts und internationalen Sanktionen widersetzt haben.

Tansanias Außenminister Membe hat nach Aussagen der Zeitung "The Citizen"  gestern angekündigt, dass der Kampf am heutigen Dienstag beginnen werde und kein Weg mehr zurückführe. Tansania stellt mit 750 Soldaten das größte Kontigent der afrikanischen Eingreiftruppe, weitere 1.050 Soldaten kommen aus dem Senegal, Sudan und der Zentralregierung der Komoren.