07.11.07

Rettet den Lake Natron: Weltweite Proteste gegen die Pläne der tansanischen Regierung


Die weltweiten Proteste gegen den unmittelbar bevorstehenden Bau eines Sodaasche-Betriebes am Lake Natron nehmen an Schärfe zu. 23 afrikanische Länder haben in einer Petition die tansanische Regierung aufgefordert, den Bau der 400 Mill. US-Dollar teuren indisch-tansanischen Fabrik der Firma Lake Natron Resources Ltd. zu unterlassen, um nicht die einzigartige Brutstätte von 1,5-2,5 Millionen Zwergflamingos sowie ein weltweit einmaliges Ökosystem und den Tourismus in Ostafrika zu gefährden.

Der Bau der Fabrik hätte in der Tat katastrophale Folgen für die gesamte Region: Mit dem Bau der Fabrik ist der Bau einer neuen Zugangsstraße zum Lake Natron, der Bau eines Kraftwerks, einer Eisenbahnlinie, einer Pipeline sowie Wohnungen für 1.225 Bauarbeiter und 125 ständige Mitarbeiter mit ihren Familien verbunden.

Der Bau der Fabrik hätte nicht nur ökologische Folgen, sondern auch gravierende Auswirkungen auf die am Natron-See lebenden Massai-Gesellschaften, deren heiliger Berg, der Ol Doinyo Lengai, sich unmittelbar am Rande des Lake Natron befindet. 

In der vergangenen Woche fand in Dar es Salaam ein eilig einberufenes Nottreffen statt, zu dem der Tanzania National Environment Copuncil (NEMC) eingeladen hatte. Auch der Chef der Wildlife Conservation Society of Tanzania (WCST) hat aufgerufen, die Zerstörung des Ökosystems zu verhindern. In Großbritannien versucht die Königliche Gesellschaft für Vogelschutz Einfluss auf die Regierung Tansanias auszuüben.

Nachdem die Deutsche Presseagentur (dpa) und die ARD über die Vorgänge in Tansania berichtet haben, greifen nun auch bereits die ersten deutschen Zeitungen das bevorstehende Desaster am Natron-See auf.

Die tansanische Regierung, die ihren guten Ruf im Umwelt- und Tierschutzbereich aufs Spiel setzt, reagiert inzwischen gereizt auf die anhaltenden internationalen Proteste und verbittet sich jede Einmischung der Nachbarländer.

Durch den Beschluss eines Umwelt-Beratungskommitees in Tansania sollen nun noch einmal die Betreiber der Sodaaschefabrik verpflichtet werden, ihre Pläne und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Ökosystem detailliert vorzulegen.