06.12.23

6 Nationalparks Gegenstand eines gigantischen Emissionshandelsprojekts


Poster von Carbon Tanzania

Tansania hat nach Angaben der BBC eine Vereinbarung über eines der größten Emissionshandelsprojekte Ostafrikas unterzeichnet. Der Vertrag wurde zwischen der tansanischen Nationalparkbehörde TANAPA und der in Tansania ansässigen Firma 'Carbon Tanzania' abgeschlossen, nach deren Angaben ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf von Emissionsgutschriften an TANAPA und lokale Gemeinden gehen soll.

Die sechs betroffenen Nationalparks sind Burigi-Chato, Katavi Plains, Ugalla River, Mkomazi, Gombe Stream und Mahale Mountains mit einer Gesamtfläche von 1,8 Millionen Hektar. Die beiden letztgenannten Parks sind durch ihre Schimpansenbestände und -forschungen bekannt.

Das Projekt, mit dem die jeweiligen Ökosysteme geschützt werden sollen, wird auch von der Firma 'Enterprises Tanzania Limited' mitfinanziert, einem Agrar- und Produktionsunternehmen des tansanischen Milliardärs Mohammed Dewji.

Noch größeres Emmissionshandelsprojekt bereits im Februar abgeschlossen

Bereits im Februar 2023 hatte Tansania mit 'Blue Carbon' aus den Vereinigten Arabischen Emiraten eine vorläufige Vereinbarung über Emissionsgutschriften unterzeichnet, das 8,1 Millionen Hektar umfasst, also fast 8 % der gesamten Landfläche Tansanias. Umweltverbände kritisierten dieses Projekt laut BBC, weil sie die Kontrolle der betroffenen Gebiete durch 'Blue Carbon' befürchten.

Tansania einer der führenden Akteure beim Emissionshandel

Tansania hat sich laut einem Bericht des Deutschlandfunks "zu einem der führenden afrikanischen Akteure im weltweiten Handel mit Emissionszertifikaten entwickelt. Bei Projekten dieser Art verpflichten sich Unternehmen mit hohem CO2-Ausstoß, andere Organisationen dafür zu bezahlen, dass sie ihre Treibhausgasemissionen reduzieren oder aus der Atmosphäre entfernen, sodass die Gesamtmenge des produzierten Kohlendioxids und anderer Schadstoffe gleich bleibt oder sogar gesenkt wird."