23.03.22

Der Krieg in der Ukraine gefährdet die Versorgung Tansanias mit Weizen


Werden Chapatis bald zum Luxusgut?

Die Invasion Russlands in die Ukraine könnte auch in Tansania für Probleme bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sorgen. Nach Angaben der nationalen Statistikbehörde NBS verbraucht Tansania pro Jahr circa 1 Million Tonnen Weizen, davon können aber nur 93.000 Tonnen (ca. 9 %) durch die eigene Landwirtschaft abgedeckt werden. Der Rest wird aus dem Ausland importiert.

Preise für Weizen haben sich bereits fast verdoppelt

Nach Angaben der tansanischen Tageszeitung 'The Citizen' hat sich daher Landwirtschaftsminister Hussein Bashe mit Importeuren getroffen, um möglichen Preissprüngen oder Engpässen entgegenzuwirken. Weitere Gespräche soll es auch mit Vertretern der einheimischen Landwirte geben. Die Importeure haben dem Minister bereits zugesagt, sich um 'faire Preise' zu bemühen.

Aktuell haben sich die Preise für Weizen gegenüber dem Jahr 2020 bereits fast verdoppelt. Die erhöhten Transportkosten aufgrund des steigenden Ölpreises kommen noch hinzu.

Weiterhin Weizenexporte aus Tansania?

Gesprächsthema der Regierung ist auch die Frage, ob es sich Tansania in dieser Situation weiterhin leisten kann, einen Teil der eigenen Getreideproduktion in die Nachbarländer zu exportieren. Auch soll Qualitätssaatgut an die Bauern in Nordtansania verteilt werden, um die Produktivität zu steigern.

Lieferungen aus der Ukraine und Russland unterbrochen

Russland und die Ukraine sind neben den USA und Kanada die Länder, aus denen Tansania den meisten Weizen importiert. Durch die Sperrung des Schwarzen Meeres sind die Lieferungen aus Osteuropa weitgehend unterbrochen.

Die gegenwärtigen Preissteigerungen für Weizen werden an die Verbraucher weitergegeben und bedeuten höhere Preise für Weizenprodukte wie Mehl, Brot, Mandazi, Chapatis, Kuchen, Nudeln und Kekse.