21.04.07

Beginn der Kohleförderung in Mchuchuma


Strommasten in Tansania

Die tansanische Regierung hat grünes Licht für die Kohleförderung im Mchuchuma-Katewaka Kohlenfeld im Südwesten Tansanias am Lake Nyasa im Ludema Distrikt gegeben. Jährlich sollen hier 1,5 Mill. t Kohle gefördert werden. Die Zuspitzung der derzeitigen Rohstoffverknappung hat nach Meinung von Beobachtern die Regierung offensichtlich bewogen, der Energiegewinnung aus Kohle den Vorzug vor dem Anschluss an den südafrikanischen Elektrizitätsverbund (South African Power Pool/SAPP) zu geben.

Bei dem wiederbelebten Projekt handelt es sich in erster Linie um die Ausbeute der Kohlelagerstätten von Mchuchuma - geschätzte Größenordnung 585 Mio. t - zur Errichtung eines Großkraftwerks von 400 MW. Die erforderliche Gesamtaufwendungen wird auf 600 Mio. US$ veranschlagt, wobei die Anfangsinvestition mit 100 Mio. US$ beziffert wird. Die Kohle kann im Obertagebergwerk abgebaut werden und reicht für die Gewinnung von 1,5 Mio. t pro Jahr.

Mehrere internationale und regionale Gesellschaften hatten sich in den letzten Jahren um das Projekt beworben, darunter auch ein Konsortium unter Führung von Siemens.

Bei weiteren geologischen Untersuchungen geht es dem Vernehmen nach vor allem um die Eisenerzvorkommen bei Liganga. Mit der Implementierung des Mchuchuma-Kohleprojekts verbindet die NDC große Hoffnungen als Katalysator für weitere bedeutsame Infrastrukturvorhaben: Dazu gehören etwa die Rehabilitierung von Schienenverbindungen in der Region, die Modernisierung des Hafens von Mtwara und die Verbesserung des Straßennetzes.

Im Zusammenhang mit der Entwicklung alternativer Energiequellen zur Wasserkraft sind bei der NDC noch weitere Großvorhaben in der Schublade. Die Rede ist von möglichen Gesamtinvestitionen in der Größenordnung von mehreren Milliarden US-Dollar. Darin enthalten sind neben dem Mchuchuma-Kohleprojekt rund 600 Mio. US$ für den Abbau von Sodaasche aus dem Natron-See im Norden des Landes und 1 Mrd. US$ für den Erzbergbau in Liganga (bfai).