14.02.07

Regierung ergreift Maßnahmen gegen die Verbreitung des Rift-Valley-Fiebers in Tansania


Tansania hat Maßnahmen gegen die Verbreitung des Rift-Valley-Fiebers ergriffen, das in Kenia bereits 140 Todesopfer gekostet hat. Die Einfuhr von Tieren aus Kenia ist zwar noch nicht vollständig, jedoch für Importe aus den Infektionsgebieten  untersagt. Gesundheitsminister David Mwakyusa empfahl nach den beiden ersten Todesfällen in Tansania der Bevölkerung, auf das Essen von Fleisch zu verzichten. Allenfalls könne Hühnerfleisch, Fisch oder gut durchgekochtes sonstiges Fleisch empfohlen werden. Ungekochte Milch solle auf alle Fälle vermieden werden.

 

In Kenia waren vor wenigen Wochen erstmals auch in unmittelbarer Nähe der touristisch beliebten Küstenregion Fälle von Rift Valley-Fieber aufgetreten. Die Erkrankung verläuft ähnlich wie eine Grippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In ca. 1% aller Fälle kann es zu lebensgefährlichen Komplikationen wie beispielsweise Hirnentzündungen und Blutungen kommen.

 

Der Erreger ist ein Virus, das von verschiedenen Mückenarten aber auch von Rindern, Schafen, Ziegen und Kamelen auf den Menschen übertragen werden kann. "Reisende sollten unbedingt auf einen effektiven Mückenschutz achten, sowohl am Tag als auch in der Nacht, die Nähe zu Nutztieren meiden und die Grundsätze der Nahrungshygiene einhalten", empfiehlt Dr. Klaus-Jörg Volkmer, Internist und Tropenmediziner am Centrum für Reisemedizin (CRM), Düsseldorf. "Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt."

Erstmals wurde das Virus 1930 bei Schafen im Rift-Valley, dem ostafrikanischen Graben, entdeckt. 1950 kam es zu einem Ausbruch der Virusinfektion in Südafrika, bei dem etwa 20.000 Menschen erkrankten. Die bisher größte Epidemie gab es 1977 in Ägypten. Innerhalb von vier Jahren wurden rund 200.000 Personen krank, von denen 600 starben. In Kenia kam es zuletzt im Winter 1997/98 zu einem Ausbruch, dem etwa 700 Menschen zum Opfer fielen. "Die Klimabedingungen in der Regenzeit begünstigen die Vermehrung von Mücken, die die Krankheit übertragen können", erklärt Dr. Volkmer. So konnte sich die Krankheit im Nordosten des Landes, der während der letzten Wochen unter starken Regenfällen und ausgedehnten Überschwemmungen gelitten hat, bei Tieren und Menschen ausbreiten.

 

Ein Impfstoff steht nur begrenzt für Laborpersonal, Militär und für Epidemiefälle zur Verfügung. Die wichtigste persönliche Prophylaxemaßnahme ist konsequenter Mückenschutz.

Bisher war von den Ausbrüchen des Rift Valley-Fiebers fast ausschließlich die einheimische ländliche Bevölkerung betroffen. Ein Großteil der Erkrankten hatte einen direkten Kontakt zu infizierten oder bereits verendeten Tieren. Die Gefahr für Touristen gilt als nicht sonderlich groß, bisher wurden noch keine Erkrankungen bei Reisenden bekannt.

 

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen rät das Centrum für Reisemedizin jedoch allen, die eine Reise nach Kenia oder in angrenzende Regionen planen, sich kurzfristig bei einer qualifizierten reisemedizinischen Beratungsstelle zu informieren. Adressen von entsprechend fortgebildeten Ärzten und Apotheken veröffentlicht das CRM im Internet unter: www.crm.de und www.travelmed.de.