03.05.09

Dramatische Szenen in Dar: 20 Tote, über 1.000 Verletzte, 4.000 Obdachlose und noch 1.180 vermißte Kinder nach Explosion auf Kasernengelände


Dar es Salaam

Nach aktuellen Angaben hat die verheerende Explosion in einem Armeelager in Dar es Salaam bislang 20 Todesopfer gefordert, darunter mehrere Kinder. Täglich werden weitere Opfer geborgen, wobei insbesondere im Kizinga River, in den viele Menschen, vor allem auch Kinder, flüchteten, nach bislang neun Leichenfunden noch weitere Opfer vermutet werden. Über 1.000 Menschen wurden verletzt. Ein Mensch starb 15 km vom Unglücksort entfernt, als er zufällig von einer herumfliegenden Rakete getroffen wurde.

BBC-Reporterin Vicky Ntetema schilderte eine dramatische Paniksituation im Stadtgebiet von Dar es Salaam: Unzählige Kindern rannten um ihr Leben, mehrere von ihnen wurden bis zu 15 km von der Stadt entfernt von Polizei und Armee aufgegriffen. Am Freitag gab das Rote Kreuz bekannt, dass immer noch 1.180 Kinder als vermisst gelten. Mehrere hundert würden weiter orientierungslos durch die Millionenstadt irren.

Die Zahl der zerstörten Häuser wurde am heutigen Sonntag auf 755 beziffert. Über 4.000 Menschen wurden obdachlos. Viele Menschen weigern sich, in ihre beschädigten Wohnungen zurückzukehren. 

Das Rote Kreuz hat inzwischen Notunterkünfte eingerichtet. Staatspräsident Kikwete besuchte am Donnerstag mehrere Opfer. Mehrere Spendensammlungen sind angelaufen.

Die Ursache der Explosion ist immer noch nicht eindeutig geklärt. Allerdings wird inzwischen ein Unfall auf dem Armeegelände vermutet.