16.06.22

Regierung plant Abschaffung aller Schulgebühren an Sekundarschulen


Haushaltsberatungen im Parlament in Dodoma

Im Rahmen der gegenwärtigen Haushaltsberatungen für das Haushaltsjahr 2022/23 hat die Regierung eine Abschaffung der Schulgebühren für die Oberstufe (Form 5 und 6) der Sekundarschulen eingebracht. Bislang waren lediglich die Grundschulen und  die Sekundarschulen bis einschließlich Form 4 gebührenfrei. Laut Finanz- und Planungsminister Mwigulu Nchemba soll jetzt auf Anordnung von Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan auch Kindern aus ärmeren Familien und Waisenkindern der Zugang zum Abitur und zu einem anschließenden Studium ermöglicht werden.   

Eine Einbeziehung auch der Technischen Colleges in die Gebührenfreiheit sei bei einer Verbesserung der Finanzlage ebenfalls geplant.

Unterstützungsfond für finanzschwache Familien

Da bislang von den Eltern trotz Gebührenbefreiung einige nicht unerhebliche Kosten zu bewältigen waren, beispielsweise die Beschaffung der vorgeschriebenen einheitlichen Schulkleidung, soll für finanzschwache Familien nun ein spezieller Unterstützungsfond eingerichtet werden.

Bildung als ein Schwerpunkt des kommenden Finanzplans

Die Verbesserung der Bildungssituation in Tansania wird ein Schwerpunkt des kommenden Finanzplans sein. So sollen 15,6 Millionen Schulbücher und 540.000 Lehrerhandbücher für die Oberstufe an den Sekundarschulen gedruckt und verteilt werden.

Die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte angesichts des dramatischen Bevölkerungwachstums steht bereits seit einigen Monaten auf der Regierungsagenda.

Unterstützung schwangerer Schülerinnen

Auch die schwangeren Schülerinnen sollen zusätzlich unterstützt werden. Von der Vorgängerregierung noch zu Zehntausenden von den Schulen verwiesen, will ihnen die Regierung jetzt sogar eigene Schlafsäle bauen.

Bau neuer Hochschulen

Ebenfalls im Programm ist der Auf- und Ausbau von Berufsschulen, die Verbesserung der Infrastruktur an Universitäten und der Bau neuer Colleges in den ländlichen Regionen Lindi, Kagera, Rukwa, Katavi und Manyara.

Schließlich soll das Institut für Meereswissenschaften auf Sansibar fertig gestellt und ein neues Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Dodoma gebaut werden.