26.03.21

John Magufuli in Chato beigesetzt


Heutige Tageszeitung

Die Überführung des Sargs in den Straßen von Daressalam

Die Ankunft am Flughafen in Dodoma

Während der Überführung in Dodoma

Das Podium beim Staatsakt in Dodoma

Die Trauerfeier in Sansibar (Foto: YouTube)

In den Straßen von Mwanza (Foto: The Citizen)

Trauernde in Geita (Foto: CCM)

Am heutigen Freitagnachmittag gegen 17 Uhr Ortszeit wurde der verstorbene Staatspräsident John Magufuli in seinem Heimatort in Chato, Geita Region, beigesetzt. Die Beerdigung führte der katholische Bischof Severine Niwenugizi in Gegenwart der Familie und der gesamten Regierungsspitze von Tansania und Sansibar durch.

Ganztägige Trauerfeier in Chato

Die ganztägigen Trauerfeierlichkeiten starteten heute um 8 Uhr Ortszeit mit einer Messe in der Katholischen Kirche in Chato. Gegen 10 Uhr folgte eine weitere Messe auf den Magufuli Grounds, geleitet vom Präsidenten der Katholischen Bischofskonferenz, Gervas Nyaisonga. Die prominentesten Trauergäste neben der Familie des Verstorbenen: Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan, der sansibarische Präsident Hussein Mwinyi, Premierminister Kassim Majaliwa, die ehemaligen Staatspräsidenten Jakaya Kikwete und Ali Hussein Mwinyi sowie Ali Mohamed Shein (Sansibar).   

Auf der Messe sprachen außerdem Vertreter des Ältestenrats von Chato, der politischen Parteien, der Verteidigungs- und Sicherheitskräfte, der Justiz und des Parlaments.

TV-Übertragung der Trauerfeier und der Beerdigung

Chato fordert auf Trauerfeier die Anerkennung als eigenständige Region

Der Sprecher des Ältestenrats von Chato forderte während der Trauerfeier die Anerkennung des Chato Districts als eigenständige Region. Dies sei ein Versprechen und der Wille des verstorbenen Präsidenten gewesen. Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan versprach daraufhin, dass sie den Willen Magufulis umsetzen werde.

"Magufuli Jeshi"

Der Leichnam war gestern von Mwanza, wo sich die Bevölkerung  am Straßenrand und im Kirumba Stadion von John Magufuli verabschiedet hatte, über Geita nach Chato überführt worden. Ähnlich wie bereits zuvor in Daressalam, Dodoma, Sansibar und vorgestern in Mwanza standen während des gesamten Weges von Mwanza nach Chato Zehntausende dicht gedrängt am Straßenrand und riefen "Magufuli Jeshi" (Magufulis Armee).

Viele Menschen legten vor dem Eintreffen des Konvois Zweige oder Kangas auf die Straßen. Immer wieder brachen Trauernde ohnmächtig zusammen.

Insgesamt mehrere Millionen Trauernde am Straßenrand oder in den Stadien

Unabhängige Beobachter in Tansania schätzen, dass insgesamt mehrere Millionen Menschen am Straßenrand oder in den Stadien von Magufuli Abschied genommen haben. Etwas Vergleichbares habe es in der Geschichte Tansanias noch nicht gegeben.

TV-Übertragung gestern aus Chato und der Geita Region
TV-Übertragung vorgestern aus Mwanza

Gestern große Kulturdarbietung in Chato

In Chato wurde gestern von 16-19 Uhr eine große Live-Performance bekannter tansanischer Künstlerinnen und Künstler durchgeführt, die mit Musik, Tanz und Gesang an John Magufuli erinnern wollten.

Zehntausende zuvor auch auf den Straßen von Sansibar

Während der Trauerfeier am Dienstag im Stadion von Sansibar gab es in Anwesenheit von hochrangigen Regierungsmitgliedern, internationalen Organisationen sowie Führer privater Institutionen unter anderem Gebete verschiedener Konfessionen.

TV-Übertragung aus Sansibar

ACT-Wazalendo rief zur Teilnahme an Trauerfeier auf Sansibar auf

Neben der Mehrheitspartei CCM hatte auch die Oppositionspartei ACT-Wazalendo, die in Sansibar an der Regierung beteiligt ist, ihre Mitglieder dazu aufgerufen, an den Trauerfeierlichkeiten in Sansibar teilzunehmen. Alle Regierungsbüros wurden geschlossen, damit auch die Angestellten dem verstorbenen Präsidenten die letzte Ehre erweisen konnten.

Cyril Ramaphosa (Südafrika): "Er hat sich nicht dafür entschuldigt, Afrikaner zu sein"

An der Veranstaltung am Montag in Dodoma nahmen mehrere afrikanische Staatsoberhäupter (überwiegend maskiert) teil, darunter die Präsidenten von Kenia, Südafrika, Simbabwe, Komoren, Mosambik, Sambia, Namibia und der Demokratischen Republik Kongo. Malawis Staatspräsident Lazarus Chakwera bezeichnete Magufuli als "Afrikas besten Sohn", an dessen "Leben im Dienst" man sich erinnern werde.

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa beschrieb ihn auch als "wahren Panafrikanisten", der sich nicht dafür entschuldigt habe, ein Afrikaner zu sein. Ramaphosa: "Swahili wurde in südafrikanischen Schulen als Unterrichtssprache eingeführt - zu Ehren des verstorbenen Präsidenten John Magufuli."

Botswanas Präsident Mokgweetsi Masese sagte, dass Magufuli ebenso wie Staatsgründer Julius Nyerere ein „großartiger Lehrer“ gewesen sei. Magufuli hätte auch von Botswana die Einführung von Kisuaheli als Unterrichtssprache erwartet. "Daraufhin haben auch wir Suaheli in unsere Lehrpläne aufgenommen", fügte Masese hinzu.

TV-Bilder aus Dodoma (1)
TV-Bilder aus Dodoma (2)

Tausende stürmten am Sonntag den Flughafen von Daressalam

Am Wochenende waren die Trauerfeierlichkeiten in Daressalam gestartet und wurden auf mehreren Kanälen und im Fernsehen live übertragen. Bereits während der Überführung des Leichnams von der St. Peter's Kirche ins Uhuru Stadion standen Hunderttausende dicht gedrängt am Straßenrand. Im Stadion nahm eine unzählige Menschenmenge am Sarg von John Magufuli Abschied.

Der Flughafen von Daressalam wurde am Sonntag von mehreren tausend Menschen gestürmt, die zu dem Flugzeug mit dem aufgebahrten früheren Staatspräsidenten liefen und ebenso wie die Trauernden am Straßenrand immer wieder "Magufuli Shujaa" (Magufuli ist ein Held) riefen.

Die Erstürmung des Flughafens

Überführung von Magufuli aus dem Uhuru Stadion Daressalam zum Flughafen

Bilder aus dem Uhuru Stadion
(The Citizen vom 21.3.2021)
Bilder aus dem Uhuru Stadion
(CCM-Homepage)

Erzbischof Ruwa'ichi: "Betet auch für die neue Staatspräsidentin"

Der katholische Erzbischof von Daressalam, Jude Thaddeus Ruwa'ichi, hat die Bevölkerung aufgefordert, auch für die neue Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan zu beten, damit sie der Verantwortung für die Führung des Landes gerecht wird. Ruwa'ichi sprach am vergangenen Samstag auf einer Trauermesse für den verstorbenen Staatspräsidenten John Magufuli im Uhuru-Stadion in Daressalam. Er sagte ferner: „Ich weiß, dass Mama Samia als Vizepräsidentin eng mit Magufuli zusammengearbeitet hat. Wir sind also nicht besorgt, dass sie das Land versteht und seine Prioritäten kennt, um den Weg von Dr. Magufuli fortzusetzen.“

Verlängerung der Staatstrauer auf 21 Tage

Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan hat die nationale Staatstrauer auf 21 Tage verlängert. Aus vielen Regionen werden Massengebete und große Trauerfeiern gemeldet - in einigen Städten sogar in Fußballstadien.

Start mit einem Gedenkgottesdienst in der St. Peter's Kirche in Daressalam

Die Trauerfeierlichkeiten starteten am Samstagmorgen in Daressalam mit einem Gedenkgottesdienst in der Katholischen St. Peter's Kirche. Anschließend wurde der mit der Nationalflagge Tansanias bedeckte Sarg mit einer Eskorte öffentlich zum Uhuru Stadion überführt. Unzählige Menschen gaben am Straßenrand dem verstorbenen Staatspräsidenten das letzte Geleit. Anschließend startete im Stadion eine große Trauerfeier mit mehreren tausend Menschen und in Anwesenheit der Familie des Verstorbenen und den führenden Politikern des Landes.

NGO befürchtet 'Covid Superspreader Events'

Nur vereinzelt wurden Schutzmasken getragen. Der US-amerikanische Nachrichtensender CNN zitierte die Sprecherin einer tansanischen Nicht-Regierungsorganisation mit den Worten "Wir sind sehr besorgt. Die Präsidentin muss jetzt handeln. Die Trauerfeierlichkeiten und die Beerdigung werden Covid Superspreader Events".

Verbot von Festen und Veranstaltungen in Daressalam

Abubakary Kunenge, Regional Commissioner von Daressalam, untersagte für drei Wochen alle Feste und Veranstaltungen in der Millionenstadt. Er hatte alle Daladala-Busfahrer angewiesen, unabhängig von ihrem Fahrplan und ihrer Lizenz die Stadtbevölkerung zum Uhuru-Stadion zu transportieren, wo der verstorbene Staatspräsident bis Sonntagnachmittag aufgebahrt war. Kunenge hatte alle Arbeitgeber der Stadt aufgefordert, ihren Mitarbeitern auch während der Arbeitszeit die Fahrt zum Uhuru-Stadion zu ermöglichen. 
 



Der Zeitplan für die Trauerfeierlichkeiten:

Samstag, 20. März
Der Leichnam wird in der Katholischen St. Peter's Kirche in Oysterbay (Daressalam) aufgebahrt und anschließend ins Uhuru-Stadion (Daressalam) überführt, wo sich die Bevölkerung zwei Tage lang von John Magufuli verabschieden kann.

Sonntag, 21. März
Fortsetzung der Verabschiedung von John Magufuli im Uhuru-Stadion in Daressalam.

Montag, 22. März (Feiertag)
Trauerfeier in der Hauptstadt Dodoma. Der 22. März wurde zum nationalen Feiertag erklärt.

Dienstag, 23. März
Trauerfeier in Sansibar

Mittwoch, 24. März
Trauerfeier in Mwanza

Donnerstag, 25. März
Trauerfeiern in Geita und Chato

Freitag, 26. März
Trauergottesdienst in der Katholischen Kirche von Chato, dem Heimatort Magufulis, und Beisetzung