02.07.09

Britischer Pharmakonzern startet Phase-III-Studie mit Impfungen gegen Malaria in Tansania


Mücke überträgt Malaria

Noch fühlen sich die nördlich gelegenen Industrieländer sicher, doch die Klimaerwärmung hat auch für sie hat eine tödliche Bedrohung im Gepäck: Malaria. Jährlich sterben über eine Million Menschen daran, bei weiteren zwei Millionen ist Malaria einer von mehreren Faktoren, die zum Tode führen. 90% der Malariafälle treten in Afrika auf, und mehr als 80% der Todesfälle betreffen Säuglinge und Kleinkinder bis zum 5. Lebensjahr in Afrika südlich der Sahara. Die wirtschaftlichen Kosten der Krankheit belaufen sich für Afrika alleine auf den Gegenwert von 12 Milliarden Dollar pro Jahr.

 

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) hat jetzt mit seinem Malaria-Impfstoff-Kandidaten RTS,S im Rahmen einer Phase-III-Studie in Tansania mit Impfungen begonnen. In den kommenden Monaten soll die Studie auf weitere afrikanische Länder südlich der Sahara ausgedehnt werden.

 

Der RTS,S-Impfstoff besteht aus einem rekombinanten Protein und richtet sich gegen das sogenannte Sporozoiten-Stadium der Malariaerreger - diejenige Erregerform, die von der Mücke übertragen wird. Der Eiweißstoff verbindet Teile des Circumsporozoite-Proteins (CSP) des Malariaerregers Plasmodium falciparum mit dem Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen. In Verbindung mit dem speziellen neuen Adjuvanssystem (Immunverstärker) AS01E von GSK induziert RTS,S die Produktion von Antikörpern und von T-Zellen, die die Fähigkeit des Erregers für eine Infektion des Menschen beeinflussen.

 

Der Impfstoff ist grundsätzlich für Kinder bis zum vollendeten 5. Lebensjahr bestimmt, die gegenüber einer Ansteckung mit Malaria am anfälligsten sind. Verläuft die Phase-III-Studie erfolgreich, könnte im Jahr 2012 ein Zulassungsantrag für den Impfstoff zum Einsatz bei Kindern im Alter von 5 bis 17 Monaten gestellt werden.

 

Aus: "Transkript" vom 2.7.2009