04.06.09

Neues Forschungszentrum im Mahale Nationalpark


Mahale Nationalpark

Mahale Nationalpark

Im Mahale-Ökosystem wird ein einzigartiges Forschungszentrum für nationale und internationale Forscher eröffnet. Das Zentrum ist Teil eines Forschungsprojektes zum Schutz der einmaligen biologischen Vielfalt in den tropischen Wäldern des Mahale Ökosystems. Es geht um die Verbesserung der Lebensqualität vor Ort bei gleichzeitigem Schutz der Lebensgrundlagen, sprich der natürlichen Ressourcen in den Gemeinden. Das Zentrum soll sowohl nationalen als auch internationalen Forschern zur Verfügung stehen und wird aus Mitteln der EU, der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) und der tansanischen Nationalparkverwaltung TANAPA finanziert.

 

Die ZGF beschreibt ihre Arbeit in Mahale folgendermaßen:

 

"Der Mahale Nationalpark am Tanganjikasee im Nordwesten Tansanias ist ein traumhaftes Gebiet mit reicher Tier- und Pflanzenwelt und der größten Schimpansenpopulation der Welt. Die rund 50 Kilometer lange Bergkette der Mahale-Berge läuft entlang des Ufers des Tanganyikasees. Eine Mischung aus Tiefland Kasoge-Wald bedeckt die Berghänge am Seeufer, mit steigender Höhe geht die Vegetation über in einen Bergwald, Grasland, und Bambusgehölz auf den Bergkämmen und dem 2.462 m hohen Mount Nkungwe. Miombo-Wald bedeckt die Ostabhänge und ist nördlich und südlich des Kasoge-Waldes zu finden. Er bedeckt 75 % des Parks und erstreckt sich über die weitläufigen und weitgehend unzugänglichen Gebiete nach Osten bis zum Game Reserve und letztendlich bis zum Katavi Nationalpark.

 

Mahale war bislang allein durch seine Abgelegenheit gut geschützt, und selbst heute noch ist es nicht über eine Straße erreichbar. 1965 erlangte Mahale durch die Schimpansenforscher der japanischen Kyoto University erstmals internationale Aufmerksamkeit. Deren Bemühungen führten dazu, das es 1985 Nationalpark wurde. Die ZGF hat den Aufbau des Parks ab 1990 mit Infrastruktur und Ausrüstung gefördert. Der Tourismus im Park ist seitdem langsam gewachsen, im Wesentlichen konzentriert auf Schimpansenbeobachtungen.

 

Damit Mahale auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt, haben die ZGF und Tansania National Parks (TANAPA) 2003 ein durch die Europäische Union EU finanziertes Projekt gestartet, die an den Park angrenzenden Dörfer im Rahmen sog. „Community Conservation“ naturverträglich zu entwickeln. Das Programm ist auf fünf Jahre angelegt und soll aktiven Naturschutz in den größeren Dörfern im Mahale Ökosystem und im Park implementieren.

 

Bislang stand Mahale aufgrund seiner Lage recht wenig unter dem Druck einer steigenden Bevölkerung. Doch ändert sich. Durch Straßenbau, Zuwanderung aber auch mehr Flüchtlinge aus dem benachbarten Kongo wächst die Bevölkerung stetig.

Im Gegensatz zu vielen anderen Naturschutzprojekten hat dieses Projekt den großen Vorteil, dass es gemeinsam mit den Dörfern die potenziell auf Mahale zukommenden Bedrohungen angehen kann, bevor sie tatsächlich eintreten. Somit kann das Projekt durch die Implementierung eines Ökosystem Management Plans hoffentlich dazu beitragen dieses einzigartige und wertvolle Gebiet zu erhalten.

 

Was machen wir konkret?

 

Verbesserung der Parkinfrastruktur; Ausrüstung für den Parkschutz; Entwicklung und Implementierng eines General Management Plans für den Mahale Mountains Nationalpark; Durchführung ökologischer Studien und Bestandsaufnahmen im Mahale Ökosystem; Entwicklung und Management von Ökotourismus

Umweltbildung; Kommunales Management der natürlichen Ressourcen und umweltverträgliche Entwicklung." (ZGF)