27.03.09

Zwei große Strandhotels in Bagamoyo abgebrannt


Nur noch eine Ruine: Oceanic Bay

Nur noch Ruine: Oceanic Bay

Bei einem verheerenden Brand sind am vergangenen Montag in Bagamoyo die beiden bekannten Strandhotels Paradise Resort und Oceanic Bay Hotel bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Der Sachschaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Nach Angaben der Polizei explodierte am Vormittag in der Küche des Tagungshotels Paradise ein Gastank. In wenigen Minuten stand das gesamte Hotel in Flammen. Starke Winde sorgten dafür, dass innerhalb kürzester Zeit auch das südlich gelegene und noch relativ neue Nachbarhotel Oceanic Bay von den Flammen erfasst wurde und ebenfalls abbrannte.

Da es in Bagamoyo keine Feuerwehr gibt, mußten die Einheiten aus Kibaha bzw. aus Dar es Salaam anrücken. Als die Feuerwehr schließlich mit über drei Stunden Verspätung eintraf, gab es nichts mehr zu löschen.

Derweil hatten bereits mehrere Jugendliche die Hotels geplündert und Computer, Laptops und Fernseher aus den Trümmern gestohlen.

Über 300 Hotelangestellte verloren zumindest vorübergehend ihren Arbeitplatz. Nach Angaben des Inhabers von Paradise wird wohl die Hälfte des Personals erst nach dem Wiederaufbau im kommenden Jahr an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können. Auch für die Zulieferer der beiden Hotels hat der Brand negative Auswirkungen.

Das seit Jahren expandierende Paradise Resort ist in Bagamoyo das Strandhotel mit den meisten Betten und den größten Umsätzen. Es wird vor allem als Tagungshotel genutzt. Ähnliches gilt für das Oceanic Bay Hotel, das bei größeren Tagungen oft mit dem Paradise kooperiert. Das Paradise befindet sich in tansanisch-indischem Besitz, der Eigentümer des Oceanic Bay ist deutsch-somalischer Herkunft.

Die Ministerin für Tourismus und Naturschutz, Shamsa Mwagunga, und der Minister für die Entwicklung der Infrastruktur, Dr. Shukuru Kawambwa, machten sich vor Ort in Bagamoyo mit dem Ereignis vertraut. Beide befürchten negative Auswirkungen auf die touristische Entwicklung Bagamoyos.

In den Medien wird das Fehlen einer Feuerwehr in Bagamoyo kritisiert. Die Anfahrtwege aus Kibaha oder Dar es Salaam seien mit über 80 km viel zu lang. Kritische Stimmen setzten sich auch mit den aus optischen Gründen bevorzugten Palmdächern von Touristenhotels auseinander, die sehr leicht entflammbar seien.

Erst vor wenigen Jahren war das ebenfalls mit einem Palmenblätterdach versehene Theater des Bagamoyo College of Arts abgebrannt. Auch traf die anrückende Feuerwehr erst nach Stunden in Bagamoyo ein. Örtliche Hilfskräfte hatten derweil mit einem Wasserschlauch versucht, das Großfeuer zu löschen.