18.12.08

Arusha: Drahtzieher des Völkermords in Ruanda zu lebenslanger Haft verurteilt


Logo UN-Tribunal Arusha

Das in Tansania tagende UN-Tribunal zum Völkermord in Ruanda hat den früheren Direktor im ruandischen Verteidigungsministerium, Theoneste Bagosora, wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 67-Jährige habe Waffen verteilt und die Gräueltaten von 1994 dirigiert, erklärte das Gericht. Damals hatten Hutu-Milizen in dem ostafrikanischen Land 800.000 Menschen - meist Angehörige der Tutsi sowie gemäßigte Hutu - auf brutalste Weise ermordet.  Nach dem Urteilsspruch kündigte sein Anwalt an, Berufung einlegen zu wollen. --

Bagosora hatte die Vorwürfe in dem vor mehr als sechs Jahren eröffneten Prozess stets bestritten. Er galt als Machthaber über die Streitkräfte und als derjenige, der die politischen Angelegenheiten des ostafrikanischen Landes kontrollierte, nachdem Präsident Juvenal Habyarimana beim Abschuss seines Flugzeuges am 6. April 1994 ums Leben kam. (dw)