26.09.20

Tansanische Ratte mit dem höchsten Tierorden ausgezeichnet


Minenratte aus Tansania (Foto: Apopo)

Es ist kein Scherz: Eine aus Morogoro (Tansania) stammende Ratte hat als erste Ratte überhaupt den höchsten britischen Tierorden erhalten. Die Riesenhamsterratte namens Magawa wurde am gestrigen Freitag von der großen britischen Tierschutzorganisation PDSA mit der Goldmedaille am blauen Band ausgezeichnet, die dem Tier dann auch umgehend um den Hals gehängt wurde. Magawa hat in Kambodscha bereits 39 Landminen und weitere 28 nicht explodierte Sprengkörper aufgespürt. Gegenüber Metalldetektoren weist die Riesenhamsterratte nach einer dreimonatigen Dressur bei der Minensuche eine 50-mal höhere Treffsicherheit auf. Im Gegensatz zu Spürhunden gefährdet sie sich wegen ihres geringen Gewichts zudem nicht selbst.

Die Ausbildung von Ratten zum Aufspüren von Landminen wurde in Morogoro in Zentraltansania erstmals erfolgreich durchgeführt. Die Tiere kamen anschließend in mehreren Krisengebieten wie beispielsweise in Mosambik zum Einsatz. Ein Dokumentarfilm über das Projekt wurde erstmals bereits vor circa 20 Jahren in der ARD gezeigt.

In Kambodscha konnte Magawa entscheidend dabei helfen, eine Fläche von etwa 20 Fußballfeldern von Minen zu befreien und damit für den Bau von Wohngebiete oder Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. Sie war die erfolgreichste aller in Kambodscha eingesetzten Ratten.

Mit der etwas skurrilen Auszeichnung will die gemeinnützige belgische Organisation Apopo, die die Ratten ausbildet und auch zur Entdeckung von Tuberkulose einsetzt, den Blick der Weltöffentlichkeit auf die riesigen Gebiete lenken, die nach wie vor durch Landminen unbegehbar sind. Immer wieder sterben Menschen durch die Explosion von Landminen oder werden schwer verletzt.

Homepage der Organisation Apopo