08.09.09

Neue Weltrangliste des Weltwirtschaftsforums: Tansanias großer Sprung nach vorn


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Das Weltwirtschaftsforum in Genf hat seine jährliche Weltrangliste, den Global Competitiveness Report 2009-2010, veröffentlicht.  Danach rangiert die Schweiz  auf Platz eins der Gesamtwertung. Die USA fallen vom ersten auf den zweiten Rang zurück, da sich ihre Finanzmärkte und makroökonomische Stabilität in besonderem Masse verschlechtert hat. Singapur, Schweden und Dänemark platzieren sich auf den Rängen drei bis fünf. Mit Finnland, Deutschland und den Niederlanden auf den nächsten Plätzen zählen erneut vorwiegend europäische Länder zu den Top Ten. China ist weiterhin das wettbewerbsstärkste unter den wichtigsten Schwellenländern. Die Volksrepublik hat sich seit dem Vorjahr um einen Rang verbessert und damit ihre Position innerhalb der Top 30 weiter gestärkt. Von den drei anderen grossen BRIC-Staaten sind auch Brasilien und Indien aufgestiegen, während Russland 12 Ränge einbüsste. Mehrere asiatische Länder schneiden im Ranking gut ab: Japan, die Sonderverwaltungszone Hongkong, die Republik Korea, Taiwan und China zählen zu den Top 20. In Lateinamerika nimmt Chile den Spitzenplatz ein, gefolgt von Costa Rica und Brasilien. 

 

Unter den afrikanischen Staaten nimmt Tunesien mit dem 40. Platz die Spitzenposition ein vor Südafrika (45), Mauritius (57), Botswana (66), Ägypten (70), Marokko (73) und Namibia (74). 

 

Tansania hat sich trotz der Weltwirtschaftskrise um beachtliche 13 Plätze und damit auf Rang 100 vorgeschoben und nimmt damit unter den Ländern südlich der Sahara erstmals Position 9 ein - nur noch ganz knapp hinter Kenia und Nigeria, die beide jeweils 5 Plätze einbüßten.

 
Die Einstufungen basieren auf der Auswertung von öffentlich zugänglichen «harten» Fakten und den Ergebnissen des Executive Opinion Survey – einer umfassenden Meinungsumfrage, die das World Economic Forum jedes Jahr zusammen mit seinem Netz von Partnerinstitutionen (führende Forschungsinstitute und Unternehmensverbände) in den von der Studie erfassten Ländern durchführt. In diesem Jahr wurden über 13 000 Wirtschaftsführer in 133 Ländern befragt.

 

Der Fragebogen wird so konzipiert, dass ein breites Spektrum von Faktoren erfasst wird, die das Wirtschaftsklima eines Landes beeinflussen. So entsteht ein umfassender Überblick über die wesentlichen Stärken und Schwächen zahlreicher Länder, anhand dessen die Bereiche identifiziert werden können, in denen der Reformbedarf am grössten und die Erarbeitung einer Reformpolitik am dringendsten sind.

 

Der Global Competitiveness Index (GCI) stellt innerhalb des Global Competitiveness Reports die wichtigste Bewertung der globalen Wettbewerbsfähigkeit dar. Der 2004 eingeführte Index wurde durch Sala-i-Martin für das World Economic Forum entwickelt und basiert auf 12 Säulen der Wettbewerbsfähigkeit, die ein umfassendes Bild über die Wettbewerbslandschaft von Nationen aller Entwicklungsstufen rund um den Globus vermitteln. Dabei werden folgende Faktoren analysiert: Institutionen; Infrastruktur; makroökonomische Stabilität; Gesundheit und Grundschulbildung; Hochschulbildung und Ausbildung; Effizienz der Gütermärkte; Arbeitsmarkteffizienz; Entwicklungsgrad der Finanzmärkte; technologischer Entwicklungsgrad; Marktgrösse; Entwicklungsgrad der Unternehmen; Innovationen.

 

Der Report enthält ein detailliertes Profil für jede der 133 untersuchten Volkswirtschaften und eine umfangreiche Zusammenfassung der Gesamtposition in den Index-Ranglisten sowie der Wettbewerbsvor- und  nachteile jeder Nation/Volkswirtschaft, ausgehend von der Analyse, die für die Evaluierung der Ranglisten verwendet wurde. 

 

Bgl. Tansania lobt der Report u.a. die Flexibilität der Regierung im Umgang mit der Privatwirtschaft und die Sicherheitslage des Landes. Stark kritisiert wurden vor allem die Infrastruktur sowie der aktuelle Zustand des Bildungssystems und des Gesundheitswesens.