11.06.09

Tansanier bewirbt sich um den Vorsitz der UNESCO


Prof. Dr. Muhongo

Prof. Dr. Muhongo

Prof. Dr. Sospeter Mwijarubi Muhongo bewirbt sich neben der österreichischen EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner und sieben weiteren Kandidaten aus Russland, Litauen, Algerien, Ecuador, Benin, Bulgarien und Ägypten um den Vorsitz der UNESCO. Die Position ist ab Dezember zu besetzen und der UNESCO-Exekutivrat wird der Konferenz aller 193 Mitgliedsstaaten im Oktober einen geeigneten Kandidaten vorschlagen.

Prof. Muhongo wurde 1954 in Musoma geboren und lebt gegenwärtig in Südafrika, wo er an der Universität Pretoria eine Gastprofessur ausübt. Der 55jährige Geologie-Professor ist zudem Afrikanischer Regionaldirektor des 1931 gegründeten Internationalen Wissenschaftsrates, einer weltweit operierenden Dachorganisation der wissenschaftlichen Gesellschaften und Akademien.

Muhongo, der für seine wissenschaftlichen Arbeiten mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet wurde, war von 1995-2001 auch Präsident der Geologischen Gesellschaft von Afrika und wirkte von 1997-2000 als Dekan an der Uni Dar es Salaam. Er forschte von 1980-90 an der Uni Göttingen, promovierte an der TU Berlin und spricht fließend Deutsch.

Dem tansanischen Bewerber werden allerdings nur Außenseiterchancen eingeräumt. Favorit ist der Ägypter Faruk Husni, der allerdings wegen antiisraelischer Äußerungen ins Gerede gekommen war. Nach UN-Gewohnheit müßte die Stelle dennoch diesmal an einen Bewerber aus dem arabischen Raum vergeben werden. Tansania ist zudem mit der Stellvertretenden UN-Generalsekretärin Dr. Rose Migiro und der Geschäftsführenden Direktorin von UN-Habitat, Prof. Anna Tibaijuka, bereits herausragend in UN-Gremien vertreten.