25.01.08

Umweltschützer protestieren in Dar es Salaam gegen den Bau einer Sodafabrik am Lake Natron


Umweltschützer aus Kenia und Tansania sowie Vertreter ausländischer Botschaften haben gestern auf einem öffentlichen Forum in Dar es Salaam das vorgesehene Projekt zur industriellen Nutzung des Soda Sees wegen seiner negativen sozialen und ökologischen Auswirkungen verurteilt.  

Auf der Veranstaltung des National Environmental Management Councils wurde auch die Präsentation des Projektes durch einen tansanischen Regierungsvertreter einhellig verurteilt. 

So meinte eine Vertreterin der Botschaft Dänemarks, dass die Pläne am Natron See vor allem Vorteile für die Investoren, nicht aber für die umliegende Bevölkerung bieten würden, die im Gegenteil gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt werde. Besonders betroffen seien die Massai, die nicht einmal von den versprochenen Arbeitsplätzten profitieren könnten.

Der Repräsentant von Engaredo, einem Ort in der Nähe des Lake Natron, klagte an, dass nur die Investoren und die Regierung von dem Projekt profitieren und Touristen abgeschreckt werden würden. Vom Tourismus profitieren nach seinen Aussagen hingegen neben der Regierung auch die hier ansässigen Menschen.

Auch der Vorsitzende der Journalist Environmental Association of Tanzania sagte, dass vor allem Umweltverschmutzung und die Zerstörung des Ökosystem die Folge des Projektes seien. 75 % aller Vögel Tansanias, Kenias, Ugandas, Äthiopiens und Dschiboutis würden in dieser Region brüten. Vor allem die Zwergflamingos, die seit dem Jahr 2006 auf der Liste der bedrohten Tierarten stehen, seien gefährdet und die Folgen für den Tourismus erheblich.

Bereits seit einigen Monaten gibt es weltweite Proteste gegen den geplanten Bau einer großen Sodafabrik am Lake Natron.