02.12.09

Erneut Albino-Mord in Tansania: 10jähriger Junge enthauptet


Albino

Albinos in Tansania

Erneut ist im Nordwesten Tansanias, in Misungwi, ein bestialischer Albino-Mord verübt worden: Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ereignete sich der Mord bereits Ende Oktober. Opfer war der zehnjährige Gasper Kilijiwa, dem der Kopf abgeschlagen wurde, als er angesichts der Täter laut schrie. Vor den Augen des Vaters wurde ihm anschließend auch noch ein Bein abgehackt.

Zuvor war dem Opfer die Aufnahme in ein Internat verweigert worden, in das viele Albino-Kinder von ihren Eltern zum Schutz gebracht worden waren. Nach Angaben des Schulrektors sei jedes Bett bereits mit zwei unter Albinismus leidenden Kindern belegt worden.

Der neue Mord setzt - nach einer Pause von drei Monaten - eine Mordserie an Albinos fort, was Tansania weltweit auf die Anklagebank gebracht hat. Obwohl vor wenigen Wochen mehrere Mörder zum Tode verurteilt worden sind, beklagte in der vergangenen Woche das Internationale Rote Kreuz in einer Stellungnahme, dass die Regierung in den einzelnen Ortschaften den geschätzten landesweit 200.000 Albinos immer noch keinen Schutz bieten könne.

Inzwischen haben die Eltern des zehnjährigen Gasper sein Grab zubetoniert um zu verhindern, dass nachträglich noch weitere Knochen gestohlen werden. Nach Angaben von Reuters werden inzwischen 75.000 US-Dollar für die kompletten Gliedmaßen, Genitalien, Augen und das Blut eines Albinos gezahlt. Scharlatane unter den traditionellern Heilern behaupten, dass der Verzehr von Körperteilen eines Albinos Gesundheit und Reichtum verspreche.