25.12.08

Nach Tod von Minenbesetzer: Kanadische Journalisten erheben Vorwürfe gegen Barrick Gold


Dorf in der Nähe der Mine

Dorf in der Nähe der Mine

Die kanadische Medienkooperative "The Dominion", ein im Jahr 2003 gegründeter Zusammenschluß unabhängiger Journalisten, erhebt auf seiner Hompepage schwere Vorwürfe gegen den kanadischen Goldminen-Betreiber Barrick Gold im Norden Tansanias.

Nach den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen Mitte Dezember, als über 4.000 Tansanier die Mine besetzt hatten und ein Minenbesetzer erschossen sowie mehrere verletzt worden waren, hatte Barrick Gold die Arbeit auf der Mine vorübergehend eingestellt und die Schuld an der Auseinandersetzung ausschließlich den Besetzern in die Schuhe geschoben.

"The Dominion" stellt nun eine andere Sichtweise der Vorgänge dar: Nach Zeugenaussagen und nach Angaben des Anwaltes Tundu Lissu, der die Besetzer vertritt, eskalierte die Situation auf der Mine erst in dem Augenblick, als der lediglich diskutierende und unbewaffnete Mang'weina Meita Mang'weina vom Sicherheitspersonal erschossen wurde.

Daraufhin entlud sich offensichtlich der Zorn von über 4.000 Menschen, die mit Steinen das Sicherheitspersonal in die Flucht schlugen und große Teile der Mine in Brand setzten. Der angegebene Sachschaden wurde von Barrack Gold inzwischen von 15 Mill. USD auf 7 Mill. USD korrigiert.

"The Dominion" schildert, dass seit den Vorbereitungen für den Bau der Mine, für die über 10.000 Menschen ihre Heimat verlassen mußten, immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen, Menschenrechtsverletzungen und Unterdrückungsmaßnahmen seitens Barrack Gold auf der Tagesordnung standen. Der jetzt erschossene Tansanier sei bereits das siebte Todesopfer seit 2005.

Berichtet wird auch über Gerüchte, wonach die Mine inzwischen mit Tränengas und Handgranaten aufgerüstet wird. Laut Anwalt Tundu Lissu ist Barrick Gold inzwischen "auf dem Kriegspfad".

Weitere Infos (in engl.)