04.09.21

Polizei bezeichnet Attentäter von Dar als "Terroristen auf Selbstmordmission"


Der Todesschütze von Daressalam

Update   Kriminaldirektor Camillius Wambura teilte am 2. September in Mwanza mit, dass die Polizei nach ersten Untersuchungen davon ausgeht, dass es sich bei dem Attentäter, der am 25. August vor der französischen Botschaft in Daressalam vier Menschen erschossen hat und dann selbst von der Polzei getötet wurde, um „einen Terroristen auf Selbstmordmission“ handelt. Dies berichtet die tansanische Tageszeitung 'The Citizen' in ihrer gestrigen Ausgabe.

Wambura verwies bei seiner ersten Einschätzung auf eine polizeiliche Überprüfung der Internetverbindungen von Hamza M., die auf Kontakte zu islamistischen Terrorgruppen wie Al-Shabab und Islamischer Staat (IS) hindeuten. M. habe auch direkt mit Personen kommuniziert, „die in Ländern leben, die anfällig für Terrorakte sind.“

Anwälte, Menschenrechtsgruppen und Analysten haben inzwischen die Bildung einer unabhängigen Untersuchungskommission gefordert

"Extremistisch religiöser Hintergrund"

Nach Angaben der Polizei werden gegenwärtig fünf Personen von der Polizei verhört. Es gehe dabei vor allem um die Klärung der Motivation des Attentäters und die Ermittlung möglicher Komplizen. Aktuell werde Hamza M. als „Terrorist mit extremistisch religiösem Hintergrund“ eingestuft.

Schütze verbarrikadierte sich vor französischer Botschaft

Der 29-jährige Mann hatte in Daressalam ohne Vorwarnung drei Polizisten und einen privaten Sicherheitsmann erschossen. Nach Augenzeugenberichten verletzte er außerdem fünf weitere Polizisten und einen zweiten Sicherheitsmann.

Der Vorfall geschah in Nähe der französischen Botschaft, vor der sich der Schütze nach seiner Tat in einem Wachhaus verbarrikadierte.

Nach ersten Medienberichten vermutete Polizeichef Simon Shiro, der erst wenige Stunden zuvor einen Rückgang der Kriminalität um 12 Prozent bekannt gegeben hatte, einen Zusammenhang mit der aktuellen Bekämpfung von militanten Islamisten im Norden von Mosambik. An der Eingreiftruppe der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) sind auch Truppen aus Tansania beteiligt. 

Regierung weist Spekulationen über politische Hintergründe zurück

Diese ersten Spekulation wurden allerdings von der Regierung umgehend zurückgewiesen. Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan ordnete stattdessen eine gründliche Untersuchung des noch rätselhaften Vorfalls ein.   

Der in Daressalam alleine bei seiner Mutter lebende Täter wurde von seinen Nachbarn als ruhig und unauffällig beschrieben.