25.11.22

Flugzeugabsturz in Bukoba: Katastrophale Mängel im Rettungswesen


Das verunglückte Flugzeug dicht vor der Küste von Bukoba

Beim Flugzeugunglück in Bukoba, das am 6. November 19 von 43 Menschen das Leben gekostet hat, hätten wesentlich mehr Personen gerettet werden können. Dies ergab ein erster Untersuchungsbericht der Regierung, den Staatspräsidentin Samia Suluhu Hassan persönlich in Auftrag gegeben hatte.

Feuerwehr nicht für Wassereinsatz vorbereitet

Danach waren die 10 anwesenden Feuerwehrleute der Feuerwache von Bukoba nicht für einen Einsatz im Viktoriasee vorbereitet und konnten das im Wasser treibenden Flugzeug, das beim Landeanflug nur wenige Meter vor der Landebahn ins Wasser gestürzt war, nicht erreichen. Zum Zeitpunkt des Absturzes herrschte starker Wind und Gewitter.

Eintreffen der Marineeinheit erst nach 5 Stunden

Die einzige Marineeinheit der Polizei wurde wiederum erst 15 Minuten nach dem Absturz benachrichtigt und traf erst nach weiteren fünf Stunden ein, da sie anderweitig auf Patrouille war.

Taucherflaschen ohne Sauerstoff

Doch damit noch nicht genug: Als das Boot endlich am Unglücksort eintraf, stellten die Taucher fest, dass ihre Flaschen keinen Sauerstoff enthielten und dass auch nicht genügend Treibstoff vorhanden war. Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits ein örtlicher Fischer mit der Bergung der Leichen begonnen.

Piloten im Cockpit eingeschlossen

Laut Untersuchungsbericht befanden sich viele Passagiere im vorderen Teil des Flugzeugs, das mit der Nase in den See gestürzt war. Während ein Besatzungsmitglied mit Unterstützung eines kräftigen Passagiers die Hecktür öffnete und dadurch den Überlebenden den Ausstieg in die Boote der herbeieilenden Fischer ermöglichte, waren die beiden Piloten wegen des Wasserdrucks im Cockpit eingeschlossen und starben.

Mwanza als Ausweichflughafen ignoriert

Im Bericht wird schließlich die Meinung vertreten, dass der eigentlich sehr erfahrene Pilot wegen der Wetterbedingungen nicht hätte landen dürfen. Als Ausweichflughafen hätte sich Mwanza angeboten.

"Hätte es sofortige Rettungsmaßnahmen gegeben, hätten höchstwahrscheinlich mehr Menschen überlebt", heißt es in dem Bericht der Regierung.