10.11.22

DR Kongo und Tansania vereinbaren Eisenbahn-, Straßen- und Schiffsbau


Eisenbahnbau in Tansania (Foto: TRC)

Der Plan zum Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Tansania und der Demokratischen Republik Kongo sowie der Plan eines Schiffsbaus auf dem Tanganjikasee nehmen langsam Gestalt an.

Gestern traf sich in Daressalam der tansanische Bau- und Verkehrsminister Makame Mbarawe mit seinen beiden Amtskollegen aus der DR Kongo, um eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) über den Start verschiedener gemeinsamer Straßen-, Eisenbahn- und Hafeninfrastrukturprojekte zu unterzeichnen. Laut einem Bericht der tansanischen Regierungszeitung 'Daily News' soll bereits im Frühjahr 2023 mit den ersten Maßnahmen begonnen werden.

Bau einer 1.200 km langen Eisenbahnlinie

Bestandteil des Vertrags ist der Bau einer 1.200 km langen Eisenbahnlinie von Karema am Westufer des Tanganjika-Sees nach Lubumbashi (dem früheren Élisabethville), der Hauptstadt der rohstoffreichen Region Haut-Katanga und mit 2,2 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der DR Kongo. Die Kosten für das Projekt werden auf 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Zwei Frachtschiffe und eine 1.000 km lange neue Straße

Ferner sollen zwei große Frachtschiffe für den Einsatz auf dem Tanganjika-See gebaut werden. Dafür läuft aktuell bereits die Ausschreibung.

Ein 1000 km langes Straßenprojekt, ebenfalls von Karema nach Lubumbashi, soll 300 Millionen USD kosten und in mehreren Bauphasen realisiert werden.

Ausbau mehrerer Häfen

Was die Verbesserung der Häfen betrifft, haben sich die Verhandlungspartner auf den Ausbau des kongolesischen Hafens in Kalemie geeinigt. Der in Höhe des Mahale Nationalparks gelegene Hafen soll für 22 Millionen USD erweitert werden und zusätzliche Liegeplätze und eine größere Hafentiefe bieten.

Verkürzung der Transportzeit zum Hafen Daressalam

Hintergrund der Infrastrukturmaßnahmen ist die Abhängigkeit des Ostkongo vom Hafen in Daressalam. Die Verkehrsverbindung ist derzeit noch so schlecht, dass beim Transport oft auf andere, wesentlich entferntere Häfen ausgewichen werden muss. Mit der neuen Eisenbahnlinie und der neuen Straße könnten die Transportzeit deutlich verkürzt und Transportkosten gesenkt werden. 

Mbarawe: Tansania hat bereits vorgelegt

Der tansanische Bau- und Verkehrsminister machte gestern auch auf einige andere Maßnahmen seiner Regierung aufmerksam, die bereits jetzt dafür sorgen würden, die Verbindungen zwischen der DR Kongo und Tansania zu verbessern. Als Beispiele nannte Mbarawe den Ausbau der Häfen von Daressalam und Kigoma und die Normalspurbahn von Daressalam nach Tabora.