Literatur aus vorkolonialer oder kolonialer Zeit

Aus der Zeit, bevor die Weißen kamen, sind jenseits der Kisuaheli-Küstenkultur keine literarischen Werke aus dem Landesinnern überliefert. Geschichten, Legenden und Erzählungen wurden zu diesem Zeitpunkt ausschließlich mündlich überliefert und sind sich z.T. noch heute in der Erinnerung der Menschen vorhanden.

Doch die Zeit, bevor die Weißen kamen, schildert dennoch ein bislang einmaliges Werk: Die große Familiensaga von Aniceti Kitereza, die unter den Titeln "Die Kinder der Regenmacher" und "Der Schlangentöter" seit 1991 auch in deutscher Sprache vorliegt.

Prosa-Literatur in Kisuaheli entstand erst sehr spät. Die erste Kisuaheli-Zeitung wurde 1895 von Missionaren herausgegeben. Um die Jahrhundertwende erschien eine Geschichte des Shambaa-Staates in den Usambara-Bergen auf Kisuaheli. Der deutsche Missionar J.L. Krapf stellte die Kisuaheli-Schrift von arabische auf lateinische Buchstaben um.

Bis 1945 gab es eigentlich nur einen wichtige Schriftsteller auf dem Gebiet des heutigen Tanzania: Martin Kayamba.

Der Autor schrieb Erzählungen und Legenden, die heute noch in den Grundschulen gelesen werden.

Den Zeitraum von 1945 bis 1962 prägte vor allem ein Schriftsteller: Shaaban Roberts.

Shaaban Roberts war ein Autor, der in einer Reihe von Erzählungen, Abhandlungen und Biographien allmählich einen Prosastil in Kisuaheli entwickelte.