Die Trommelmusik ist polyrhythmisch aufgebaut, das bedeutet, jeder Musiker folgt verschiedenen Rhythmen und/oder Melodien, die zusammen gespielt ein faszinierendes Mosaik, eine komplexe rhythmische Einheit und Melodielinie ergeben. Jede Trommel ist auf einen bestimmten Ton fixiert. In einem Ensemble mögen zwei oder drei Musiker die Begleitrhythmen spielen, während der Solist bis zu acht unterschiedliche Ngoma bedient und in der Lage ist, eine Vielzahl von Melodien zu intonieren.

Die tansanischen Trommeln werden als Rhythmus- und Melodieinstrumente eingesetzt. Im Oberbegriff werden sie Ngoma genannt, was gleichzeitig der Name des traditionellen Trommelfestes ist. Es gibt unterschiedlichste Formen und Größen von Ngoma. Meist werden verschiedene Trommeln zu einem Ensemble zusammengefaßt.

Stimmung mit Feuer und Wasser

Gestimmt werden die tansanischen Trommeln im wahrsten Sinne des Wortes mit Feuer und Wasser. Meist werden die Instrumente neben der Bühne am offenen Feuer erhitzt und in die gewünschte Tonhöhe gestimmt. Klingt die Trommel zu hoch, wird das Fell mit ein wenig Wasser entspannt und die Tonhöhe somit erniedrigt. Da Holz als Rohstoff in vielen Teilen Afrikas immer seltener und teurer wird, sind die meisten Ngoma recycelte, auf die gewünschte Größe zurechtgeschnittene Ölfässer, die mit Ziegen- oder Kuhfellen bespannt werden.

Unterschiedliche Bezeichnungen nach Form und Region

Für die einzelnen Trommelformen gibt es (auch regional) unterschiedliche Bezeichnungen:

Trommeln, die zwischen den Beinen festgehalten, mit den Händen geschlagen werden, untereinander ganz unterschiedliche Formen haben und alle der Tanzbegleitung dienen, tragen die Bezeichnung Msondo (in den Regionen Ruvuma, Mtwara, Lindi, Morogoro, Küstenregion und Dar es Salaam verbreitet; Unyago-Tanz), Nkininta (Singida-Region; Nkininta-Talz), Sindimba (Makonde-Volk in der Mtwara-Region; Sindimba-Tanz), Mbegete (Mara-Region, Mbegete-Tanz), Muheme (Dodoma-Region; Muheme-Tanz) oder Chihoda (Ruvuma-Region; Chihoda-Tanz).

Die Trommel, die unter den Armen oder mit den Knien gehalten und mit den Händen geschlagen wird, trägt die Bezeichnung Kitaka und ist in der Dodoma-Region zu finden. Eingesetzt werden sie bei Tänzen wie dem zeremoniellen Go-Tanz.

Auf festen Füßen stehen die folgenden Trommeln, die mit den Händen oder mit Stöcken geschlagen werden: Engoma (Bukoba-Region), Igubi (Dodoma-Region), Ndutsi (Iringa-Region), Mdomole (Küstenregion; Mdomole-Tanz), Nhunyi (Morogoro-Region), Nkinda und Nlyongo (Kilimandscharo-, Mtwara und Lindi-Region; Mohini-Tanz), Ngoma ya selo (Wasambaa-Volk, Tanga-Region; Selo-Tanz) sowie Simba (Ruvuma-Region; Kaloneka-Tanz) und Sindimba (Wazaramo-Volk der Küstenregion; Gombesugu-Tanz; und Makonde-Volk; Sindimba-Tanz).

Von der Faßtrommel bis zur Königstrommel

Große Faßtrommeln (mit Fellen bespannte Metallfässer) sind die Lizimu (Ruvuma-Region; Lizimu-Tänze), Indingara (Mbeya-Region; Ling`oma-Tanz, Kitoto-Tanz) und Mdundo (Ruvuma-Region; Mganda-Tanz).

Weitere Trommeln sind schließlich Mganda (Morogoro-Region, Küstenregion; Mganda-Tanz), die königliche Milango (Tabora-Region; Milango-Tanz), Mtingo (Kilimanjaro-Region; Mtingo-Tanz), Mtuli (Iringa-Region) und die an einem Baum hängende und mit Körnern gefüllte Rattle Drum oder Dudu (Singida-Region).