Hardy Krüger , "Szenen eines Clowns"

Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach, 2001
268 S., 8,90  EUR

Bestandteil des Buches ist auch das Kapitel über den Bau der Farm von Hardy Krüger am Rande des heutigen Arusha Nationalparks. In dieser Farm lebte der Filmstar mit seiner Frau und seinen Kindern insgesamt 17 Jahre.

Buchauszug:

"Der Ort der Handlung ist ein wildes, von der Sonne goldverdörrtes Land. Hinter dunklen Seen reckt ein Berg seinen Schnee zu weißen Wolken hoch. Die Afrikaner nennen ihn Kilimandscharo. In unsere Sprache übersetzt heißt das: Berg des bösen Geistes. Als ich von dieser Bedeutung hörte, habe ich abgewinkt: Wenn da oben jemals Böses wohnte, dann ist es vor Urzeiten schon in andere Gegenden gewandert.

Ich bewundere den Berg. Seit meinen ersten Tagen schon in diesem Land. Weil der Berg wie endlos in den Himmel steigt. Endlos wie die Zeit. Weil der Berg gütig ist. Bereit, den Menschen zu vergeben.

Ich sehe in dem Kilimandscharo das Haus der Götter Afrikas. Oftmals, allein im Busch, an einen Baobab gelehnt, habe ich zu seiner vereisten Krone hinaufgesehen und Gedanken mit den Unsichtbaren ausgetauscht. Ich glaube, sie waren mir stets wohlgesonnen. Es gibt Grund, das anzunehmen.

Zu Füßen des Berges liegt klein und, weil von Menschenhand gebaut, verloren wirkend ein Buschhotel. Es trägt den Namen eines legendären Stammeskönigs, der einstmals dieses Land regierte. Sein Volk nannte ihn Momella.

Das Dach des Buschhotels ist ein Flechtwerk aus Bananenblättern. Unter seinen braunen Wedeln fühlte ich mich siebzehn Jahre lang zuhaus."