Für sein Bilderbuch hat der 35-jährige tansanische Autor John Kilaka im November 2002 den Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis „Blaue Brillenschlange“ erhalten, der für herausragende Werke zu den Themen „fremde Welten“ und „Rassismus“ vergeben wird und mit 4.000 Franken dotiert ist.

Das äußerst farbenfrohe und wunderschön im Tinga-Tinga-Stil gemalte Buch handelt von dem Fischer Sokwe Schimpanse, dessen Einbaum gefüllt ist mit vielen leckeren Fischen, die er auf den Markt bringen will. Gemeinsam mit seinen Freunden Zebra, Flusspferd, Schwein, Leopard, Affe und Löwe fährt er los. Doch er hat seine Rechnung ohne den hungrigen Hund gemacht, der sich inzwischen einen Plan ausgeheckt hat, um an die Fische heranzukommen…

Die Geschichte ist im Stil typisch tansanischer Geschichten geschrieben und deshalb mit unseren preisgekrönten europäischen Kinderbüchern nicht zu vergleichen. Doch in Verbindung mit den tollen Bildern, die der Autor ebenfalls gemalt hat, werden europäische Kinder spielerisch an die afrikanische Kultur herangeführt. Und natürlich enthalten alleine die Bilder ihrerseits viele kleine witzige und humorvolle Geschichten mit vielen Anspielungen auf menschliche und tierische Eigenschaften. 

John Kilaka wurde 1966 im Südwesten Tansanias geboren. Er zeichnete bereits seit seiner frühesten Kindheit, arbeitete zunächst aber einmal in der Familientradition als Bauer, Jäger und Fischer. Als sein älterer Bruder nach Dar es Salaam zog, um dort Automechaniker zu werden, ging John mit ihm in die Millionenstadt. Er schloß sich im „Village Museum“ einer Malergemeinschaft an und bildet sich gegenwärtig als Comic-Zeichner weiter.

John Kilaka, "Frische Fische"
Baobab Books, Basel 2017 (Neuauflage)
32 S., 16,50 EUR